ich( 30) bin in einer dauerhaften Partnerschaft und habe eine gute Verbindung zu meiner kleinen Familie. Meine Familie wohnt weit weg, wodurch ich sie 2 mal im Jahr sehe. Ich habe vor langer Zeit meine wenigen lang jähringen Freundschaften komplett auslaufen lassen. Ich war einige Jahre sehr bemüht, habe öfters geschrieben, geholfen und gefragt wie es ihnen geht, mich nach ihnen erkundigt, aber sehr oft wurde nicht darauf geantwortet. Ich wurde dafür alleine gelassen, saß an meinem Geburtstag alleine. Es war sogar irgendwann eine Erleichterung umso weniger Menschen ich in meinem Leben hatte.
Ich bin privat ein sehr zurückgezoger Mensch schon seit meiner Jugend, bin nie gerne raus gegangen, habe nie gerne mit anderen viel über mich erzählt weil ich Angst hatte ich könnte mich blamieren oder anderen zur Last fallen mit meinem Gerede. Ich wollte mich nie aufdrängen. Ich bin überfordert und fühle mich sehr unwohl in öffentlichen Räumen ( Supermärkte/ Straße, vorallem wo es sehr laut ist oder chaotisch..) weil ich auf andere Menschen treffe. Vor einigen Jahren ging es noch, aber es wurde schlimmer. Mittlerweile verlasse ich nur noch zur Arbeit das Haus, weil ich muss. Ich gehe seit circa 1 1/2 Jahren ausser der Arbeit nicht mehr aus dem Haus.
Einkäufe lasse ich liefern, die mein Partner dann an der Tür annimmt. Ich gehe nicht mehr ans Telefon, antworte selten auf Nachrichten ( wodruch natürlich neue Kontakte z.B von der Arbeit das Interesse verlieren) öffne dem Päckchenboten nicht die Tür und warte im Haus, bis ich keine Menschen mehr sehe auf der Straße, damit ich rausgehen kann, weil ich in Ruhe gelassen werden möchte. Es ist sehr anstrengend mich mit anderen Menschen zu umgeben, ich fühle mich sehr unwohl, unsicher, will nichts trinken vor ihnen, nichts essen, nicht aufs WC und mich nicht unterhalten. Ich habe das Gefühl wenn jemand sich mich mir unterhält, das ich aus dem Gespräch nicht mehr rauskomme, bin wie gelähmt und es laugt mich einfach nur aus. Es bereichert mich nicht, im Gegenteil, wenn ich eingeladen werde bei den Freundes meines Partner, mache ich mir Wochen vorher schon Gedanken wie ich das überstehen soll. Da muss ich reden, zuhören, interagieren. Ich will weder was von anderen Menschen erfahren, noch von mir etwas erzählen weil es die meisten sowieso nicht interessiert. Ich bin denoch immer freundlich, sodass oftmals andere immer wieder auf mich zukommen.Ich fühle mich nur sicher und glücklich bei meiner Familie oder bei meinem Partner, mit neuen fremden Menschen kann ich einfach nicht. Ich bin zuhause mit mir allein ruhig, zufrieden, kann mich mit mir selbst auseinander setzen. Mein Partner macht sich mittlerweile sehr Sorgen, will das ich mir Hilfe suche.Ich denke, introvertiert und gerne allein sein ist keine Krankheit. Mich macht es traurig, weil solche Menschen wie mich, immer als krank wahrgenommen werden. Oder sehe ich alles falsch?Was meint ihr ?Ist es Introvertiertheit oder Sozial Phobie?