Hallo Leute!
Ich schreibe weil ich auf meine Not-Situation hin drigend einen guten Rat brauche. Ich bin ganz offen, was meine Geschichte angeht:
September 2008 bin ich wegen verhehrenden Umständen freiwillig in die offene Psychiatrie gegangen. Ich konnte nicht mehr. Dieser Leistungsdruck in der Schule, diese Willkür und Gewalt von meinem Vater genau wegen der Schule, so kurz vor dem Abitur.
Als ich in den Kindergarten ging bis ziemlich in die zweite Klasse Grundschule hinein, wurde ich von ihm oft geprügelt. Bis 2008 war es so, dass ich von ihm zwar nicht mehr geschlagen, dafür verbal erniedrigt, gedehmütigt und einfach seelisch zerstört wurde. So wurde ich jedes Mal, wenn ich mit fünfen nach Hause kam direkt mit Mördern, Terroristen oder Drogensüchtigen verglichen, dass ich deshalb so enden werde wie die, nur wegen einer fünf in Mathe oder deutsch. Teilweise gab es Zeiten, wo ich mich körperlich unsicher fühlte, weil permanent von ihm Gewalt angedroht wurde. 2008 hier ich es endgültig nicht mehr aus und ich wendete mich vertrauensvoll an meinen Hausarzt. Er ließ mich Krankschreiben fürs Erste, empfahl mir aber wegen meinem damaligen Zustand, in die Klinik zu gehen. Nach einer einwöchigen Überlegung, stimmte ich dem dann zu.
Rund ein halbes Jahr später war ich tatsächlich stabiler, aber nicht stabil genug für die Schule. Zu Hause Wohne ich immer noch, besuche aber regelmäßig die Psychotherapie und andere Rehabilitierungsmaßnahmen. Aufs Gymnasium kann ich nicht mehr zurück, ich will aber unbedingt auf die FOS, nur habe ich wahnsinnige Angst vor dem Lerndruck.
Da der Terror zu Hause immer noch nicht aufgehört hat und ich wieder in den selben schlimmen Zustand zu kommen drohe, will ich unbedingt von zu Hause weg, egal wie.
Es bedarf daher einer eigenen kleinen Wohnung. WGs und der gleichen kommen nicht in Frage, wegen den negativen Erfahrungen daheim, kann ich es mir unmöglich vorstellen, mit Fremden zusammen zu wohnen.
Ich habe mittlerweile auch einen Nebenjob angenommen, seit einem Jahr mache ich den schon einmal pro Woche, aber mit 300€ lässt sich davon in München nie eine Wohnung finanzieren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass meine Eltern zusammen selber höchstens vielleicht 2000€ verdienen, zusätzlich noch die Schulden wegen der Wohnung, in der wir im Moment leben. Unterhaltsmäßig wäre da also nichts zu holen.
Meine größte Sorge ist, dass ich, wenn ich Sozialgelder beantrage und ausziehe möglicherweise nie mehr Abitur machen und studieren können werde, dieses möchte ich aber unbedingt tun und ich arbeite in der Therapie auch dahingehend, nur klappt es unmöglich ohne die notwendige Ruhe und Sicherheit vor meinem Vater.
Ich habe leider keinerlei Ahnung, wie ein Ansatz denn aussehen könnte, auszuziehen von zu Hause und gleichzeitig sich Abitur und Studium offen zu halten. Deshalb bitte ich dringend um Rat, wie ich am besten vorgehen sollte. Ich bin bereit hartnäckig zu kämpfen dafür.