Ist es seltsam, dass ich froh bin "behindert" zu sein, denn ich muss niemals arbeiten. Ich muss niemals ein stressiges "normales" Leben führen. Ich kann mehr oder weniger tun was ich will.

Als Kind hatte ich immer Angst, dass ich eines Tages ein "normales" Leben, leben müsste, mit all dem Stress, mit all den Ängsten und Unsicherheiten.

Aber eben dank meiner Diagnose bin ich geschützt.

Aber irgendwie bezweifle ich, das ich sowieso mit einem "normalen" Leben klarkommen könnte.

Und ich habe auch kein Interesse ein normales Leben zu Leben. Bin ich ein Parasit? Vielleicht, aber es gibt viel schlimmere Parasiten als ich.

Ich verstehe nicht was so toll an einem "normalen" Leben sein soll?

Stimmt es wirklich, dass wer nicht ständig sport macht, deutlich früher stirbt als jemand der viel Sport macht?

Wenn dem so wäre, warum sterben gerade viele Spitzensportler eher früh?

Und Leute die nicht speziell Sport machen werden normalerweise trotzdem mindestens 80. Solange ihre Ernährung und Lebensstil nicht extrem ungesund ist.

Was ist der Grund warum manche Menschen extrem fleissig sind und fast schon krankhaft ambitioniert? Also was ist so toll daran ständig zu arbeiten, ständig zu trainieren, ständig etwas zu tun was "produktiv" ist?

Ist das wirklich ein tolles Leben, so ein Workaholic leben? Und sollte man ihren vermeintlichen Erfolg wirklich auch haben wollen?

Weil so ein Erfolg bedeutet ja auch, man muss eigentlich immer schuften und Dinge tun.

Und wenn man z.b. nicht gerade mit etwas Geld verdient was man wirklich liebt, ist sowas nicht wirklich auf Dauer zu durchhalten, oder?

Der Grund warum ich "faul" bin ist weil ich nicht der Sinn daran sehe unnötig hart zu arbeiten, wenn man die Arbeit verringern kann und trotzdem einigermassen angenehm leben kann.

Ich würde sogar sagen Leute die ständig arbeiten müssen und keine andere Wahl haben sind am ärmsten dran.

Oder Leute die denken sie müssten den perfekten Körper bekommen, und können sich nicht akzeptieren wie sie sind.

Ist es schlimm wenn ich einfach faul bin und das ohne jegliche Scham und Reue?

Nicht das ich wirklich Scham empfinden könnte. Aber ich verstehe nicht was so toll daran sein soll, ständig grossartige Dinge zu tun.

Natürlich faulheit ist dann schlecht wenn man Dinge nicht macht die vielleicht überlebenswichtig sind z.b.

Aber sonst denke ich, Faulheit ist nicht so schlimm. Muss denn jeder grossartiges erreichen im Leben, und ständig produktiv sein?