Ist Faust eine Tragödie?
Goethe hat Faust bekanntlich die Gattungsbezeichnung Tragödie beigegeben, aber worin liegt das Tragische. Ich zerbreche mir gerade etwas den Kopf, da ja das Tragische in der Gretchen-Tragödie klar zu finden ist, aber wo bei Faust? Ich habe einen Text gefunden, in dem steht, dass Gretchen die Tragik des Fausts als Tragödie bekräftige und ermögliche,. Darüber hinaus sei sie Verweis auf und Opfer für die Tragik Fausts. Ich bin damit nicht ganz zufrieden. Ich suche den entscheidenden Hinweis, warum Faust eine Tragödie sein soll: die katharsis Fausts bleibt aus, er erkennt seine Schuld nicht; gerade darin liegt doch aber das Tragische der Gretchen-Tragödie: Gretchen nimmt sich nicht nur passiv war, als determiniert durch ihre gesellschaftlichen Bedingungen und als Opfer Fausts, sondern spätestens in der Kerker-Szene als aktiv Handelnde, die ihre Schuld anerkennt und gerade deshalb "gerettet" wird.
Könnt ihr mir aus diesem Dilemma helfen?
LG