Also, die richtige Antwort gibt es nicht. Ich sage dir nur mal, wie ich (3 Kinder) das handhaben würde. Ich gehöre zur eher strengeren Fraktion, die behauptet, daß Babyerziehung bereits in der zweiten Woche beginnen soll.
Schonend abstillen tust Du ja schon. Irgendwann stillst Du halt nur noch einmal, irgendwann läßt Du es halt komplett weg. Das passt doch. Meine letzter (ein Bübchen) ließ sich gar nicht abstillen, da mußte ich sehr abrupt vorgehen. Er trank gar nicht aus Flaschen. Deshalb bekam er nach dem Abstillen (10 1/2 Monate) sehr viel suppenartige Nahrung von mir. Nach ein paar Wochen trank er dann erstaunlicherweise von allen möglichen Trinkbechern und auch nicht wenig.
Aussiedeln: auf jeden Fall! Laß dich nicht zum Narren halten von einem Baby. Du bist die Chefin. Wenn Sohn meint, er müße nachts Halligalli machen, dann muß er das alleine machen. Auch Baby muß lernen, daß nachts geschlafen wird. Du mußt ja als Mutter tagsüber auch funktionieren und kannst nicht mehrere Schläfchen einlegen. Ich gebe dir mal ein Beispiel als Anregung. Was du daraus machst, ist deine Sache. Mein Sohn (1Jahr+4) mußte kürzlich für eine einzige Nacht bei meiner Schwester schlafen, ohne mich, mit Cousine (14) im Zimmer. Alles lief gut. Als wir wieder daheim waren, hatte ich für 5 Wochen ein Baby, das nachts hundertmal wach wurde. Schrie und Schrie, egal, ob er mit mir, meinem Mann, oder alleine im Bett lag. Nach diesen 5 Wochen war ich nervlich ein komplettes Wrack. Nur noch müde, genervt und hatte keinen Spaß mehr an diesem Kind und meinem Leben. Ich dachte mir. Es kann so nicht weitergehen. ich muß meine reguläre Arbeit trotzdem erledigen,+ 3 Kinder, Haushalt. Das kann nicht sein. An einem Sonntag war ich nur noch am Heulen und wurde auch immer aggressiver dem Kleinen gegenüber. Ich legte ihn hin und sagte, heute mußt du einfach mal schreien, deine Mutter braucht Schlaf. Viel Schlaf. Ich tat mir Ohrenstöpsel für die ganze Nacht rein. Auch am nächsten Tag tat ich mir noch welche ins Ohr. Am dritten Tag schlief er wieder ohne einen Mucks zu machen! Ich war unglaublich überrascht von diesem Ergebnis! Auch die Erzieherinnen, die mein Vorgehen natürlich sehr hart empfanden. Aber ich konnte nicht mehr. Deshalb: manche Dinge erziehen wir den Kindern sehr schnell selber an, weil wir denken, es gehe ihnen schlecht. Aber sie lassen sich auch sehr schnell zurückerziehen. Alles, was du gegen den Willen des Babys tust, wird erstmal Protest erzeugen. Aber meistens dauert dieser Protest nur höchstens eine Woche, dann ist der Spuk vorbei. Selbst meine Betüdel-Schwester hat es geschafft, ihrem kleinen die nächtlichen Flaschen innerhalb einer Woche abzugewöhnen. Bei uns gibts höchstens einen Schluck Wasser aus dem Zahnputzbecher, aber auch keine Flaschen nachts. Das hab ich nach dem Abstillen auch gar nicht erst eingeführt. Ist super. Bei meinen Mädels war ich noch nicht so schlau.
Du mußt vor allem konsequent sein. Aber liebevoll konsequent. Keine Diskussionen.
Und vielleicht doch mal in die Bücherei gehen und das berühmte Buch "jedes Kind kann schlafen" ausleihen. Ich habs nicht gelesen, habe aber davon erzählt bekommen. Finde das, was mir erzählt wurde auch akzeptabel und umsetzbar.
Viel viel Erfolg!