Ist zwar schon eine etwas ältere Frage und du hast dich vielleicht schon entschieden, aber vielleicht haben ja andere Leute ähnliche Fragen wie du. Deswegen antworte ich trotzdem mal.
Ein Studium, gerade im MINT-Bereich, ist nie leicht. Außer du bist ein richtiges Genie in Naturwissenschaften, wovon ich jetzt aber mal nicht ausgehe. Bei deiner Arbeitshaltung und mit deinen Wunschvorstellungen würde ich es dir nicht empfehlen zu studieren. Es gibt zwar das Klischee des faulen Studenten, aber wenn man als Student eines nicht sein darf, dann ist es faul. In der Klausurphase 5,6,7 Stunden am Tag zu lernen ist völlige Normalität und das auch am Wochenende. Außerhalb der Klausurphase hat man natürlich auch einiges zu tun. Damit du dabei auch motiviert bleibst, muss dich dein Fach brennend interessieren. Deine Aussagen, wie "ich weiß nicht, ob ich mich motivieren kann das ganze wochenende zu lernen" oder "wenn ich abends nach hause komme, will ich nicht mehr lernen" unterstreichen nicht gerade das Interesse und die Lernbereitschaft in dem Fach. Aber gerade diese beiden Dinge sind das wichtigste im Studium. Es ist nicht so, dass dich für z.B. Mathe (was du in jedem MINT-Fach haben wirst) interessieren musst. Aber auch in den Fächern, die dich nicht interessieren, musst du die Motivation zum Lernen finden. Ansonsten wirst du nach drei nicht-bestandenen Klausurversuchen zwangsexmatrikuliert. Oder anders gesagt: Du fliegst. Außerdem kommen in Nawi Fächern neben den Vorlesungen/Übungen/Seminaren auch noch Laborpraktika und ggf. Exkursionen (je nach Studiengang) dazu. Das bedeutet nochmal mehr Aufwand. Im Gegensatz zur Schule gibt es im Studium keine Selbstläufer. Selbst wenn ein Fach nur mit 2 Wochenstunden und 2CP irgendwo am Rand des Stundenplans auftaucht, musst du dir dafür den A*sch aufreißen, weil nur die Klausur am Ende des Semesters zählt und es keine mündlichen Noten oder ähnliches gibt. Außerdem lernst du in der Vorlesung eh Nichts nur durch zuhören. Ein paar Dinge bleiben kleben, aber das "richtige" Studium findet Zuhause am Schreibtisch oder in der Bibliothek statt, wenn du die Vorlesung zusammenfasst, Aufgaben dazu bearbeitest etc. Und das bedeutet Selbstständigkeit. Denn es gibt niemanden der dich "bestraft", wenn du es nicht machst. Das sind alles Aspekte, die man sehr unterschätzt, wenn man noch in der Schule ist und alles gesagt bekommt was man machen muss. Wenn du bereits jetzt schon weißt, dass du diese Selbstständigkeit, Motivation und Lernbereitschaft nicht aufwenden kannst, dann ist studieren vermutlich nicht das Richtige für dich. Wenn du dich für Chemie interessierst, dann vielleicht eine Ausbildung als Laborassistent oder sowas?

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Vorkenntnisse sind meiner Meinung nach nicht wichtig. Sie helfen natürlich, aber ohne Vorkenntnisse kann man es auch schaffen. Ich hatte weder Physik noch Chemie in der Schule und habe es im Studium hinbekommen. In Mathe war ich immer im guten zweier Bereich und bin in der ersten Matheklausur durchgefallen. Am wichtigsten ist Motivation und Interesse. Man sollte sich, neben der Erde als Ganzes, schon für Physik und Chemie interessieren, ansonsten wird das Studium sehr langweilig und dann ist man auch nicht gut, weil man sich nicht zum Lernen motivieren kann. Ich kann jetzt hier nur für Bochum sprechen, aber hier füllen die Basiswissenschaften Physik, Mathe, Chemie in den ersten Semestern beinahe vollständig den Stundenplan. Das wird an anderen Unis aber auch nicht viel anders aussehen. Neben diesen Grundlagenfächern hast du in den ersten beiden Semestern erstmal nur vier Geologische Fächer (Baumaterial d. Erde, Endo- und Exogene Prozesse und geologische Karten). Der Großteil des ersten Jahres besteht also aus Mathe, Physik und Chemie. Aber das macht man auch nicht umsonst, denn später wird es ja nicht weniger naturwissenschaftlich. Dann hast du Geophysik, Geochemie/Mineralogie, phys. chem. Kristallographie, Ingenieurgeologie usw. Außerdem hast du Laborpraktika in Physik und Chemie. Ein großer Teil des Studiums besteht auch aus Exkursionen. Wenn man sich gerne draußen im Gelände bewegt und das gelernte Wissen praktisch anwenden möchte, dann machen die richtig Spaß. Man sollte allerdings mit Regen oder Schnee keine großen Probleme haben, denn die Exkursionen finden bei jedem Wetter statt. Geowissenschaften ist allerdings nicht gleich Geowissenschaften. In Bochum umfasst der Studiengang Geowissenschaften die Fächer "Geologie, Mineralogie und Geophysik", in Münster dagegen "Geologie, Mineralogie und Planetologie". Also informier dich gut an welche Uni du gehst. Aber ich kann dir versichern: Interesse und Motivation sind wesentlich wichtiger als Vorkenntnisse! Bleib von Anfang an dabei, geh zu den Vorlesungen und Übungen, mach die Übungsblätter und stell Fragen, wenn du was nicht verstehst. Dann wirst du das auch schaffen. Guck dir einfach mal ein paar Altklausuren, den Stundenplan und die Studienordnung an der Uni Bochum an. (Google: rub geowissenschaften altklausuren, rub geowissenschaften stundenplan, rub geowissenschaften studienordnung). Da bekommt man einen guten Überblick über die Fächer. Es ist zwar spezifisch für Bochum, aber vor allem in den ersten Semestern wird es an anderen Unis, nicht viel anders aussehen. Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen.

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Wenn du dich mehr für den Bereich Tourismus interessierst, dann würde ich dir die Geographie empfehlen. Obwohl es da mit Sicherheit auch Vertiefungen im wirtschaftlichen Bereich gibt (?). Ich studiere zur Zeit Geowissenschaften im 5. Semester in Bochum. Das Studium ist im Bachelor sehr breit aufgebaut und umfasst viele verschiedene Bereiche der Geologie, Mineralogie und Geophysik. Darunter Endo- und Exogene Prozesse, Hydrogeologie, Explorationsgeophysik, Sedimentologie, Ingenieurgeologie, Kristallographie, Geochemie, Paläontologie etc. Du solltest dich also für alles irgendwie interessieren und eben Interesse an der Erde als Ganzes mitbringen und nicht nur für Umweltschutz und Georisiken. Der Teil der Geowissenschaften, der sich mit Georisiken befasst ist die Geophysik. Und das ist eben im Bachelor nur ein Fach von vielen... Außerdem ist es eines der anspruchvollsten Fächer. Definitiv nicht zu unterschätzen. Und Umweltschutz ist zumindest als Fach eigentlich gar nicht vertreten. Ein bisschen Altlasten und Wasserschutz in der Hydrogeologie, wenn man das Umweltschutz bezeichnen kann. Wobei es bestimmt auch Unis gibt, die in dem Bereich mehr zu bieten haben. Die besten Berufsaussichten hat man, meines Wissens nach, im angewandten Bereich der Geowissenschaften. Also Hydro- und Ingenieurgeologie. Darin machen auch die meisten Absolventen ihren Abschluss und finden einen Job in dem Bereich. In anderen Vertiefungsrichtungen ist das nicht unbedingt so. Ich muss zugeben, ich kenne mich auf dem Arbeitsmarkt der Geophysik nicht sonderlich gut aus, weil der Bereich für mich nicht in Frage kommt. Aber es hat noch niemand über die Geowissenschaften geschrieben, deswegen dachte ich, ich schreibe mal ein bisschen was über das Studium :D Eine richtige Vertiefung folgt dann erst im Master, bzw. ein bisschen schon im sechsten Semester. Außerdem solltest du auch Spaß am arbeiten mit dem Computer haben. Denn anders als das gängige Klischee sind Geologen/Geophysiker im Beruf keine Backpacker, die mit ihren Multifunktionshosen, Sicherheitshelm und Hämmern an Felswänden rumkraxeln (auch wenn das im Studium ab und zu vorkommen wird :D), sondern es sind größtenteils Bürojobs, die auf einen warten. Gerade als Geophysiker sitzt man eigentlich nur von dem PC und programmiert. Ich weiß nicht, ob dir das bewusst ist, deswegen erwähne ich das. Eine Promotion wird sehr wahrscheinlich ebenfalls notwendig sein. Schulnoten sagen meiner Meinung nach überhaupt nichts über die Noten im Studium aus. Ich hatte weder Physik noch Chemie in der Schule und habe beides im Studium hinbekommen. Mathe hatte ich dagegen in der Schule immer 12-14 Punkte und bin in der ersten Matheklausur durchgefallen. Interesse und Motivation ist viel wichtiger als irgendwelche Vorkenntnisse! Im Gegensatz zur Schule ist die Uni kein Selbstläufer. Du musst dir für jedes Fach, auch wenn es mit nur 2 Wochenstunden und 2CP am Rand des Stundenplans auftaucht, den A*sch aufreißen. Man kann natürlich auch Glück mit den Klausurthemen haben, aber darauf würde ich nicht pokern :D Außerdem ist die Wahl der Uni sehr wichtig. Denn Geowissenschaften sind nicht gleich Geowissenschaften. In Bochum umfasst das Studium die Fächer "Geologie, Mineralogie und Geophysik". In Münster dagegen "Geologie, Mineralogie und Planetologie" und Aachen fokussiert sich dagegen vollständig auf den angewandten Bereich (Ingenieur- Hydrogeologie und angewandte Geophysik). Man sollte sich also ganz genau darüber informieren, was die Uni anbietet, bevor man nachher merkt, dass der Bereich für den man sich interessiert gar nicht angeboten wird. Also um ein Fazit zu ziehen: Du musst Interesse an den naturwissenschaftlichen Aspekten der Erde als ganzes haben. Nicht nur für einen Bereich. Außerdem solltest du Interesse an den Basisnaturwissenschaften (Chemie, Physik und ein bisschen Biologie) haben. Wenn du in die Geophysik willst, dann auch Interesse an Mathe. Wenn du doch nicht in die Geophysik willst, dann reicht es, wenn du dir zumindest bei komplizierten Gleichungen mit vielen griechischen Buchstaben nicht in die Hose machst :D Richtiges Interesse für Mathe wäre da aber wohl zu viel verlangt. Wichtig ist auch Wetterbeständigkeit. Es gibt viele Exkursion und die finden auch bei Schnee und Regen statt. Eine gewisse körperliche Fitness schadet dabei auch nicht. Wie gesagt, ich kenne mich im Geophysik Arbeitsmarkt nicht gut aus, aber was ich weiß, ist, dass man fast nur vor dem PC sitzt und meistens eine Promotion verlangt wird. Die wohl besten Berufsaussichten hat man in Deutschland als Geologe im angewandten Bereich. Das Studium selbst ist sehr abwechslungsreich. Man arbeitet sowohl vor dem PC, als auch im Gelände und im Labor. Es sind in der Regel nicht viele Studenten in einem Semester und deswegen findet man auch leicht Kontakte. Ich bereue es nicht, es angefangen zu haben und kann es nur weiter empfehlen. Man kommt auch sehr leicht an einen Studienplatz.. Also wenn du die finanziellen Mittel hast und die Zeit aufbringen möchtest, dann würde ich ruhig mal anfangen es zu studieren, um zu gucken ob es dir gefällt.

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