Wieso dieser 'nicht haten' Zusatz? Selbst wenn du Veganer wärst, wen juckts. Ist doch dein Ding, was du isst und nicht isst
Kann das auf jeden Fall bestätigen. Hab auch Autismus (genauer Asperger-Syndrom, auch, wenn die Bezeichnung veraltet ist) und meine Schulzeit war die Hölle. Notentechnisch ging es bei mir tatsächlich, außer in Mathe, aber mit der Umgebung und meinen Mitschülern hatte ich große Probleme. Mich hat das tägliche Sitzen in so großen Gruppen mit teils enormen Lautstärkepegel und vielen Eindrücken sehr gestresst und zusätzlich fühlte ich mich bei meinen Mitschülern nie zugehörig. Die waren einfach alle ganz anders als ich und dazu kamen einige Sticheleien bis hin zu Mobbing. Im Abitur bin ich dann noch psychisch schwer erkrankt und damit wars endgültig vorbei. Bin froh, dieses Kapitel abschließen zu können.
Und das mit den eingeschränkten Interessen: Mich hat mein Spezialinteresse sehr behindert. Ich bin seit 10 Jahren total fasziniert von einem Filmcharakter (hat auch gedauert, bis ich erfahren habe, dass das auch ein Spezialinteresse sein kann) und oft wollte ich im Unterricht aufpassen oder Lernen, aber es ging nicht, weil mir dieser Charakter nicht aus dem Kopf ging und ich mich mit nichts anderem beschäftigen konnte / wollte 😂
Ich hab eine diagnostizierte Hypochondrie und das Schlechteste, was man tun kann, ist seine Symptome zu googeln. Meine Angst bezieht sich ganz wesentlich auf Krebs und das ist nun mal das, was Google dir zu 90% ausspuckt.
Auch jeder Therapeut und Arzt, mit dem ich über diese Thematik gesprochen habe, hat dringend vom Googeln abgeraten. Wenn es wirklich nicht aushaltbar ist, zum Arzt gehen. Aber auch das versuchen zu vermeiden, wenn es psychisch möglich ist.
Aber keine Symptome googeln.
Zum Glück nicht. Möchte sowas auch gar nicht geschickt bekommen oder selbst versenden.
Wurde allerdings mal nach einem gefragt. Von irgendeinem Typen, der mich weder kannte, noch wusste, wie ich aussehe. Hab ihn einfach blockiert, sowas geht gar nicht.
Bei mir zeigt sich das im Sozialen sehr stark. Ich wusste noch nie so recht, wie man Freundschaften schließt oder überhaupt soziale Kontakte eingeht. Wenn man mir gesagt hat, ich solle doch einfach fragen, ob ich mitspielen dürfte, war ich immer überfordert und wusste nicht, was man von mir erwartete. Ich hatte oft auch keinen Wunsch dannach, mit anderen zusammen zu sein. Ich fand es anstrengend ^^ Heißt aber nicht, dass ich nicht doch ein wenig einsam war/bin.
Mit Berührungen hatte ich nicht so starke Probleme, ich hab auch gerne mit meinen Eltern gekuschelt. Erst in den letzten Jahren ist mir diese Form von Nähe unliebsam geworden, weshalb ich mich instinktiv zurückziehe, wenn man sich mir nährt oder aggressiv werde, wenn mein Vater mich z.B. beim Reden scherzhaft anstupst.
Stichpunkt Aggressionen: Ich bin zwar ein Mädchen (und weibliche Autisten gelten ja allgemeinhin als ruhig und stark auf Anpassung ausgerichtet), trotzdem hab ich mich als Kind nur wenig bis gar nicht anpassen (masken) wollen. Ich hatte regelmäßig Meltdowns, war dauerhaft angespannt und bin auch das ein oder andere Mal z.B. gegenüber meinem kleinen Bruder handgreiflich geworden. Das hat sich ein wenig verwachsen, trotzdem bin ich noch immer schnell gereizt, schlecht gelaunt und sage und tue Dinge, die ich nicht beabsichtige.
Bevor ich jetzt noch dreißig solcher Absätze schreibe, fasse ich den Rest mal kurz zusammen:
- Extrem wählerisch beim Essen, stark selektives Essverhalten
- Sehr empfindlicher Tastsinn (also Dinge auf der Haut spüren, Kleidung etc.), kann nur eine Auswahl von bestimmten Kleidern tragen, kann nur bestimmte Frisuren tragen, ertrage keinerlei Dreck oder Unreinheiten, Schwierigkeiten mit "Fremdkörpern" im Gesicht (trage nur FFP2 Maske, Schwierigkeiten mit der Brille), keine Armbänder, nur lange Ketten
- Angst vor unbekannten Situationen
- Fehlen von jeglichem Feingefühl im Bezug auf soziale Situationen
- Brauche viel Zeit für mich selbst
- Starker Fokus auf Fantasie (würde es so, wie es bei mir vorliegt, als mein Spezialinteresse bezeichnen), Hyperfokus (seit 9-10 Jahren derselbe)
- Sofortiger Stress an belebten Orten, in Menschenmassen
- Kann meine Hände nicht stillhalten (Nutze mittlerweile Knettbälle etc., weil ich mir sonst immer die Nagelhaut kaputtmache)
- Rede entweder gar nicht und viel zu leise oder zu viel und zu laut
- Rede oft nur über meine Themen, warte zu lange, bis ich etwas sage oder falle anderen ins Wort
- Kann generell nicht stillsitzen
- Probleme mit der Konzentration (muss wegen meines Hyperfokus und wegen meinem Spezialinteresse immer wieder wichtige Tätigkeiten unterbrechen), an manchen Tagen kann ich mich nicht dazu bringen, mich mit etwas anderem zu beschäftigen
Es gibt sicherlich noch mehr, aber ich will jetzt nicht meine ganze Lebensgeschichte erzählen '^^
Man sagt immer: "Wenn du einen Autisten kennst, kennst du eben auch nur einen Autisten."
Genauso wie neurotypische Menschen (also Menschen ohne Autismus), sind auch autistische Menschen allesamt anders. Die Symptomatik ist grundverschieden, genauso wie die Ausprägung dieser.
Man kann es auch so sagen: Man ist nicht Autist, sondern man hat Autismus.
Autismus ist ja letztendlich eine Entwicklungsstörung. Sie gehört zum diesem Menschen dazu, aber definiert ihn nicht. Jede Persönlichkeit, jede kognitive und emotionale Leistungsfähigkeit und jedes Umfeld bilden das Fundament, auf welchem ein Mensch entsteht. Und daher sind sowohl Autisten, als auch "normale" Menschen grundverschieden.
Daher: Ja, natürlich können Autisten das grundsätzlich. Obwohl man hier eher Betroffene vom Asperger-Syndrom meint. Es gibt Asperger, denen ihre Umgebung recht gleichgültig ist, die sich eben nur mit sich selbst beschäftigen. Auf der anderen Seite gibt es eben auch diejenigen, welche ihrer Umgebung gegenüber aufmerksam sind und keineswegs so in sich gekehrt, wie man das von einem Autisten stereotypisch annimmt.
Gerade beim Asperger-Syndrom besteht zudem die Problematik, dass es häufig nicht erkannt wird und die Betroffenen als seltsam wahrgenommen und mitunter auch gemobbt werden. Gerade, wenn dann die entsprechende Klarheit einer Diagnose fehlt, kann es beim Asperger-Syndrom schnell zu Folgekrankheiten kommen. Und so entsteht durch ständige Ablehnung durch das Umfeld und durch das eigene soziale Unverständnis auch mal eine soziale Phobie (welche übrigens auch eine der häufigsten Fehldiagnosen beim Asperger-Syndrom ist).
Die Geburtstagsparty muss drei Wochen im Voraus geplant werden.
Dazu gehört auch das Datum, welches vorher festgelegt werden sollte.
Am besten eignet sich dafür ein Wochenende, damit für alle ausreichend Zeit bleibt, sich auf die Party vorzubereiten
Bei einer starken sozialen Phobie kommt man um professionelle Hilfe kaum herum. Es gibt natürlich Menschen, welche ihre Ängste selbst in den Griff bekommen haben, aber die allermeisten schaffen es ohne Hilfe nicht.
Ich bin seit Jahren in Therapie (momentan auch stationär) und mir wurde gesagt, es sei wichtig, dass Selbstwertgefühl zu stärken. Wenn man sich als Mensch unterlegen fühlt und einen die Angst noch zusätzlich bremst, macht man sich oft klein, was es unmöglich macht, von anderen (positiv) wahrgenommen zu werden. Bei mir wirkt es dadurch auch so, als würde ich mit niemanden etwas zu tun haben wollen, andere beschreiben mich dann als unzugänglich. Das ist natürlich total kontraproduktiv, weil ich ja Kontakt zu anderen haben möchte.
Sinnvoll ist es auch, parallel die soziale Kompetenz zu stärken. Gerade wenn sich lange kein therapeutischer Erfolg einstellt oder man diesen Weg nicht geht, neigt man schnell zu einem Rückzug, welcher zu einer vollständigen Isolation werden kann. Da gehen die zwischenmenschlichen Fähigkeiten schnell verloren. Dieser Ansatz ermöglicht es auch, Wege zu finden, um mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Weitere therapeutische Ratschläge:
Erlernen von Achtsamkeit: (Dient dazu den Moment als solchen wahrzunehmen, Dinge bewusst zu tun und die Gedanken beiseite zu schieben. Achtsamkeit erlernt man durch verschiedene Übungen, die benötigen nicht viel Zeit und können von jedem durchgeführt werden, Erfolge stellen sich allerdings erst nach 5-8 Wochen ein. Bei sozialer Phobie kann dieses bewusste Wahrnehmen die Angst vor der Zurückweisung/ Kritik lindern.)
Skills: Das können unterschiedliche Sachen sein, z.B. Sport, Zeichnen oder einfach nur Gummibänder. Das dient dazu sich in stressigen Situationen (also Situation, in denen die Angst präsent ist) zu beruhigen und wieder zu besinnen. Da muss man aber zunächst schauen, was einem persönlich hilft. Und ganz wichtig: Diese Dinge müssen funktional sein. So kann Rauchen ebenfalls als Skill genutzt werden, ist jedoch dysfunktional, weil es gesundheitsschädlich ist. Also nicht zu empfehlen.
Sicht nach Außen lenken: Statt sich auf die von Angst erfüllten Gedanken zu fokussieren, wird es empfohlen, seine Sicht nach außen zu lenken und seine Umwelt bewusst wahrzunehmen. Die Aufmerksamkeit sollte nicht auf dem Gefühl von 'bloß weg hier' oder 'ich schaffe das nicht' liegen, sondern im hier und jetzt.
Konfrontation: All diese Punkte können unterstützend wirken, aber der einzige Weg die Angst zu besiegen, ist, sich ihr zu stellen. Das ist bei allen Ängsten so. Wichtig: Du musst nicht direkt auf die Vollen gehen. Das erwartet auch niemand. Es kann am Anfang reichen anderen Menschen ins Gesicht zu sehen. Wenn auch nur kurz. Irgendwann schaffst du es vielleicht sogar andere zu grüßen. Nur kurz "Hallo" sagen genügt. Und wenn du dabei Blickkontakt hälst, fängt die Person ja vielleicht sogar ein Gespräch mit dir an :)
Wichtig zu verstehen ist, dass die Angst immer größer wird, je länger du dich ihr nicht stellst. Im Augenblick der Konfrontation wird die Angst zwar riesig groß sein, aber wenn du das Erfolgserlebnis verbuchen kannst, singt die Hemmschwelle und damit auch die Angst.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer das alles ist. Und eigentlich schreibe ich diesen Text nur, weil ich selbst wieder an meiner Angst gescheitert bin :D
Je länger du aber wartest und je mehr du dich zurückziehst, desto schlimmer wird es. Ich bin durch 5 Jahre Scheitern in Depressionen gerutscht und habe noch weitere Angststörungen entwickelt. Ebenso schränkt die soziale Phobie das alltägliche Leben enorm ein. Allein deswegen muss man diese angehen.
Ich wünsche dir alles Gute :)
Kann auch eine ganz gewöhnliche Erkältung sein, teste dich vorsichtshalber aber nochmal. Meiner hat damals auch gedauert, bis er positiv war.
Anhand der Symptome kann man Corona kaum von einer normalen Erkältung unterscheiden, sicher ist sicher.
Haikyuu, The Promised Neverland, Tokyo Revengers (da gibt es die ersten 3 Bände auch endlich auf Deutsch)
Ich kenne eben nur eine von beiden :D Sie war wie eine zweite Mutter für mich, war immer da und hat sich immer gekümmert. Ich hab sie sehr geliebt, sie ist aber von einigen Jahren an Krebs verstorben.
Was die Vater-Seite angeht: Sie war ne Urlaubsbekanntschaft von meinem Opa. Nachdem sie meinen Vater bekommen hat, hat sie ihn in Serbien behalten. Wohl anscheinend wegen Kindergeld und so. Meine Uhr-Großeltern haben ihn irgendwann nach Deutschland geholt und er hat sie nie wieder gesehen. Sie lebt wohl mittlerweile in Deutschland, auch gar nicht so weit entfernt, aber Kontaktbedarf besteht keiner ^^