Geht es nun um ein Gedicht, eine Textanalyse oder eine Dramenanalyse? (Das ist wichtig zu unterscheiden)
Dein Beispiel wäre eine Dramenanalyse.
Versuche direkt auf die Wortwahl und Syntax einzugehen. Gibt es Beleidigungen? Abfällige Wörter oder Redewendungen? Abwesenheit von Höflichkeitsfloskeln? Flattersätze oder gar Ausrufe wären Hinweise darauf, dass zwischen den Beteiligten ein Konflikt ausgetragen wird.
Im Endeffekt musst du das, was du sagst konkret belegen können. Das trifft für alles im wissenschafltichen Bereich zu und dazu gehört auch die Literaturwissenschaft.
Antwortet ein Charakter zB. einfach nur "Nein!" oder mit "Ha!" kann das je nach Kontext ein Hinweis darauf sein, dass ein Konflikt ausgetragen wird.
Du schreibst von argumentieren, welche Argumente gibt es? Sind es auch wirklich Argumente oder nur Aussagen? Ist es eine Diskussion? Oder wird gestritten?
Sprachlich/stilistisch ist deine Formlierung leider auch schwierig. Ein Textauszug kann nicht verfeindet sein. Du meinst feindselig? Dann könntest du sagen, die Charaktere äußern sich im Dialog feindselig. (Und dann die Punkte woran du das fest machst).
Die Formulierung "ausgehende Atmosphäre" erscheint mir sehr merkwürdig. Das klingt eher nach Strahlung als nach einer Stimmung :-D Ich glaube du möchtest aber die Stimmung beschreiben und keine physikalischen Prozesse^^
Atmosphäre ist in der Ästhetik (und Literatur) ein anderes Wort für Aura. Umgangssprachlich, im Kurs zb, kannst du gerne sagen, dass X für dich wie Y wirkt, dann aber an Beispielen belegen warum es auf dich so wirkt. Schriftlich würde ich den Begriff "Atmosphäre" in diesem Zusammenhang eher meiden, da die Definition der Fachsprache nicht mit der Definition aus der Umgangssprache zu 100% übereinstimmt. Die Kombination mit "erscheinen" finde ich auch schwierig.
Steht in der Regieanweisung lautstark? Oder schließt du das aus den Wörtern und der Satzstellung/Satzzeichen? Wenn du es erschließt, anhand welcher Wörter oder Merkmale?
Wörter die du meiden solltest:
Atmosphäre, negativ
-> Probleme bzgl. Umgangssprache und Fachsprache
(Beispiel: ein positiver Schwangerschaftstest kann negativ sein! got it?)
Statt negativ, besser beschreiben was du wirklich meinst.
Achtung bei deinen Formulierungen:
Personen können verfeindet sein. Texte nicht. Du meinst die Charaktere im Text. Schreibe oder sag das auch so :)
Eine Situation kann angespannt sein. Der Text beschreibt die angespannte Situation. Der Text selbst ist aber nicht angespannt. Der liegt ganz bequem auf dem Papier oder deinem Bildschirm :-P
Also immer darauf achten, ob dein grammatikalisches Subjekt auch das kann, was du ihm zuschreiben möchtest. Es sei denn du schreibst selbst ein Drama oder ein Gedicht, dann darfst du entsprechende Stilmittel verwenden.
Ist Fragestellung deines Lehrer wirklich die "ausgehende Atmospähre" eines Textes zu beschreiben? (o.o) Ich kann mir das nicht vorstellen. Allerdings gibt es leider sehr viele sehr schlechte Deutschlehrer. Im Germanistikstudium waren solche Formulierung auf jeden Fall tabu.