Hallo Julia,

Danke für die Frage. Ich fand es interessant darüber nachzudenken.

Meine Sicht ist folgende:

Solidarität bedeutet, dass wir Menschen helfen, denen es zur Zeit schlechter geht als uns. Dass wir Menschen, die Diskriminierung erfahren zur Seite stehen, auch wenn wir diese Diskriminierung nicht selber kennen. 

Solidarität bedeutet für mich, zu sehen, dass wir als Menschheit eine große Familie sind, sogar mit den Tieren und dem ganzen Planeten. Und all dies so zu behandeln wie es dem gut tut und nicht schadet. Im Prinzip so, wie wir uns, wenn wir mit uns zufrieden sind, selbst behandeln.

Aufopferung würde bedeuten, dass ich etwas von mir "opfere" um damit jemandem zu helfen oder etwas zu bewirken. Es ist ein Opfer, weil es mir zumindest ein Bisschen weh tut, dies zu geben. Zum Beispiel meine Zeit obwohl ich lieber etwas anderes tun würde.

Ich denke aus Solidarität Dinge zu tun, die auch unangenehm sind, gibt es, vielleicht fühlt es sich auch für manche Menschen zumindest zeitweise wie ein Opfer an.  

Im besten Fall ist es keine Aufopferung oder wird die Aufopferung sehr relativiert, wenn die Freude daran, solidarisch zu sein, und ein Teil der Menschheit zu sein, überwiegt.

Zum Beispiel unsere Privilegien als westliche Gesellschaft etwas abzugeben und unser Konsum Verhalten zu ändern. - Das könnte sich zumindest erst einmal für manche wie ein Opfer anfühlen. Wenn wir es langfristig und global betrachten könnte es gleichzeitig Wirkungen haben, von denen alle profitieren.

Mehr Bildung, mehr Verteilungsgerechtigkeit, mehr Gleichheit, weniger Armut, weniger Grund zur Kriminalität, weniger Not und Flucht, mehr Verbindung der Menschen. Ein Lebenswerter Planet. 🌍

- Ist das dann überhaupt noch ein Opfer? Und wenn ja, in welchem Verhältnis zu dem, was dadurch entstehen könnte? Auf Dinge zu verzichten, die wir gewohnt sind und die uns vielleicht gar nicht wirklich glücklich gemacht haben und dafür möglicherweise etwas viel größeres zu bekommen?

...zur Antwort

Danke für die Frage!

Ein Beispiel in einer Begegnung zwischen zwei Personen. Geschlechter beliebig:

Beobachtung:

Ich erzähle etwas und habe den Eindruck, Du bist mit den Gedanken woanders.

Gefühl:

Ich bin irritiert und etwas traurig.

Bedürfnis:

Ich habe das Bedürfnis danach, etwas zu erzählen, nach Begegnung, nach Austausch und dabei wünsche ich mir ein präsentes Gegenüber.

Bitte:

"Mir ist es wichtig, dass wir uns, wenn wir uns unterhalten, wirklich begegnen.

Darf ich Dich bitten, wenn es Dir möglich ist, Dich etwas mehr auf unser Gespräch jetzt gerade zu konzentrieren oder es mir zu sagen falls es Dir gerade nicht möglich ist?

Vielleicht hast Du gerade etwas anderes im Kopf, das Dich beschäftigt. Wenn Du möchtest, kannst Du mich gerne daran teilhaben lassen. Wenn Du gerade Ruhe brauchst, dann kannst Du mir auch dies gerne mitteilen. Ich möchte nicht den Eindruck haben, es interessiert Dich nicht was ich sage wenn es nur daran liegt, dass Dich gerade etwas anders beschäftigt, Du Ruhe brauchst oder Dir gerade nicht nach dem Thema zumute ist :)"

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.