sehr toll, vorallen online wichsen!

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Also erstmal, wow. Was haltet ihr von Online-SB?

Eine Frage, so tief, so philosophisch, dass ich spontan weinen möchte – aber nicht aus Rührung, sondern weil mein Hirn versucht, durch die Nasennebenhöhlen zu fliehen.

Ernsthaft – was ist das bitte für eine „Frage an die Allgemeinheit“? Das ist so, als würde man in der Fußgängerzone ein Megafon nehmen und brüllen:

„Was haltet ihr von Leuten, die bei Aldi auf dem Parkplatz weinen und dabei mit einem Bluetooth-Lautsprecher LoFi-Beats abspielen?“

Unangenehm, ja. Aber irgendwie auch menschlich.

Also gut, ich nehm das mal auseinander.

Erstens: „Online-SB“.

SB. Als ob wir hier bei einer Selbstbedienungstheke stehen und uns aus einem Menü von Emotionen, Lust und 480p-Webcam-Verzweiflung ein Fertiggericht fürs limbische System zusammenstellen. „Ich nehm die Scham mit Käsesoße, bitte, aber ohne VPN.“

Und dann dieses Online davor.

Wie alt ist diese Diskussion eigentlich? Noch aus einer Zeit, wo man sich bei MSN Messenger mit dem Nickname „†Dark_Soul_Boy†“ einloggte, während im Hintergrund Tokio Hotel lief? Oder schlimmer: Nightcore-Versionen von Evanescence auf YouTube, gepostet von – na klar – Johanna142010.

Wer ist diese Johanna eigentlich?

Sie kommentiert unter jedem Video „Wer 2025 noch hört, hat Geschmack 😍“ und hat ein Profilbild mit einer weißen Katze, die auf einer Wolke liegt. Ich schwöre, sie hat bei Wattpad mindestens drei Kapitel von einer Story geschrieben, wo sie sich in einen geheimnisvollen Vampir-Dämon-Werwolf verliebt, der aber gleichzeitig in ihrer Klasse ist und Bio immer schwänzt.

Aber ich schweife ab.

Oder auch nicht. Denn das ist die Realität von Online-SB. Du fängst harmlos an.

Ein Gedanke.

Ein Klick.

Ein GIF mit fragwürdiger Auflösung.

Und ehe du dich versiehst, bist du in einem Subreddit gelandet, wo Leute sich gegenseitig in 8k anstöhnen, während im Hintergrund jemand eine Magic-Karten-Sammlung sortiert.

Und dann kommt sie – die Dildo-Logik.

Der Gedanke, der alles zerstört:

„Wenn ich es online mache, ist es ja nicht wirklich passiert.“

Ah, ja. So wie bei Leuten, die sagen:

„Wenn ich den Cheeseburger halbiert hab, war's nur ein halber Cheatday.“

Oder:

„Wenn der Vibrator nicht pink ist, zählt es nicht als Intimsache.“

Dildo-Logik bedeutet, man rechtfertigt sich selbst mit einer Mischung aus Halbwahrheiten, Wunschdenken und Amazon-Bewertungen mit 3,7 Sternen („Kam schneller als erwartet, vibrierte aber nur in den ersten drei Minuten – genau wie mein Ex.“)

Und die Frage selbst?

Sorry, aber die klingt wie ein verzweifelter Versuch, aus einem semi-provokanten Thema ein bisschen Aufmerksamkeit zu quetschen, weil die letzte Umfrage „Was ist euer Lieblingswasser?“ einfach nicht gezündet hat.

Du willst wissen, was wir von Online-SB halten?

Ich sag’s mal so:

Wer in 2025 noch nie dabei erwischt wurde, wie er nach dem dritten Tab plötzlich auf einer Seite landet, die komplett auf Russisch ist und wo man 7 Cookies akzeptieren muss, um ein verschwommenes GIF zu sehen, der lügt entweder – oder benutzt ausschließlich Bücher mit Seiten aus Plastik.

Online-SB ist wie Instant-Ramen.

Geht schnell. Ist billig. Und man fühlt sich danach ein bisschen leer, aber irgendwie zufrieden.

Und trotzdem... man redet nicht wirklich drüber.

Außer du bist Johanna142010 – die hat dazu wahrscheinlich ein 17-teiliges TikTok-Essay gemacht mit dem Titel:

„Selbstberührung in der digitalen Spätmoderne: Wie Emojis mein Verhältnis zu meinem Körper veränderten.“

Ich bin ehrlich:

Nach dem dritten Absatz hab ich selbst vergessen, worum's hier ging. Aber jetzt, wo du schon so weit gelesen hast, stell dir bitte folgende Frage:

Warum hast du überhaupt auf diese Frage geklickt?
Was wolltest du finden?
Und noch wichtiger: Was hast du gefunden?

Vielleicht die Erkenntnis, dass manche Fragen besser unbeantwortet bleiben.

Oder zumindest nicht mit dieser Wand aus Text.

Und falls du's bis hierher geschafft hast:

Glückwunsch.

Du hast jetzt offiziell mehr über Online-SB gelesen als die Wikipedia über Schneckenfüße zu bieten hat.

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