Hii Amaris315,
1. Ich würde sagen, bei mir war das kein Moment, wo der Schalter umgelegt worden ist und ich dachte: «Ich bin ein Therian!» Es war eher eine schleichende Ahnung, das die Dinge, die ich als kleines Kind gespürt habe und sich schliesslich im Teenageralter breitgemacht haben, zu diesem Wort passen. Aber das war vor ungefähr 2.5 Jahren. Bis jetzt habe ich manchmal aber immer noch meine Zweifel, ob das wirklich das richtige Wort ist, aber Wörter haben für mich persönlich nicht eine allzu grosse Bedeutung. Das, was für mich zählt, sind meine Erfahrungen!
2.Das sollte jetzt nicht komisch klingen, aber ich war irgendwie immer anders als die Kinder um mich herum. Ich habe es immer geliebt, draussen zu sein und war auch als Kind immer darauf aus, alle Lebewesen, wenn es möglich war, irgendwie zu retten. Das galt auch für Regenwürmer auf dem Gehsteig oder eine Wespe, die ihren Weg in unser Haus gefunden hatte. Als Kind beachtete ich das aber nicht so sehr und dachte mir nicht viel dabei, weil, nun ja, ich war eben noch ein Kind und hatte andere Sorgen. Als ich dann langsam in meine Teenagerjahre kam, häuften sich die «unnormalen» Dinge, die ich erlebte. Das Gehirn läuft ja bekanntlich eine Veränderung während der Teenagerjahre durch, nun ja, diese Veränderung hat bei mir bewirkt, das ich wie in ein anderes «Mindset» geraten bin. Vielleicht als Beispiel: Ich fuhr mal mit dem Auto, es regnete wie in Strömen, und sah eine Person, die einen Regenschirm trug – es regnete ja, wieso also nicht? Mein Gehirn, dachte aber für eine Sekunde lang: «Hmm, wieso hat diese Person einen Regenschirm, die könnte sich auch einfach schütteln und dann ist die ganze Nässe weg!» Ähhh ja, gute Überlegung Hirn, wirklich … ausserordentlich! Ich hatte zudem einen grossen Beschützerinstinkt und wollte eigentlich nie weit weg von meinem Haus, weil meine Instinkte einfach Angst hatten, jemand könnte mein Revier wegnehmen. Schliesslich bekam ich mein erstes Handy und recherchierte, da ich dachte, jetzt drehe ich endgültig durch. Nun ja, ich erkannte, dass es anderen Leuten gleich ging, stiess schliesslich auf den Begriff Alterhuman und schliesslich auf Therian, welche gut zu mir passten. Ich musste etwa 6 Monate lang meine Verhalten aufschreiben, um auf meine Theriotypes zu kommen und bin mir bis heute nicht ganz sicher, ob es da nicht noch mehr gibt, aber man kann im Leben ja nicht alles wissen. :)
3. Ich persönlich halte das Ganze ziemlich versteckt. Einmal habe ich den Fehler gemacht, diese etwas andere Identität jemandem zu erzählen (zu meiner Verteidigung, ich war da noch jung!), was ziemlich nach hinten los ging. Für mich ist diese Identität irgendwie auch sehr persönlich, weshalb ich sie, wie gesagt, im Hintergrund halte. Als kleiner Ausgleich kreiere ich Masken meiner Theriotypes, da es mir gut tut, mich wenigstens mit ihnen zu «verbinden». Quadrobics habe ich auch schon ausprobiert, doch um darin wirklich gut zu werden, fehlt mir die Zeit und den Mut, mich auf allen Vieren zu bewegen, während vielleicht der Nachbar zufällig zuschaut. Auch ein Trost sind die sozialen Netzwerke, auf denen ich mich mit anderen, die ähnliche Dinge erfahren wie ich, austauschen kann (Selbst stelle ich da aber keine Videos online, ich tausche mich nur aus!) Probleme mit Leuten, die das ganze aus ihren eigenen Gründen heraus nicht gut finden und ausser sich vor Wut irgendetwas schreiben, hatte ich eigentlich nie. Die ignoriere ich einfach, denn irgendwann darf ich ja auch machen, was mir gefällt und was sich für mich richtig anfühlt!
-Jedcougarfox :)