Momentchen mal! Jede Arztbehandlung ist eine Körperverletzung! Damit der Arzt sich nicht strafbar macht, muss der Patient mit der Behandlung einverstanden sein. Du bist zwar noch nicht volljährig, aber bereits 17. In diesem Alter kann man Deine Wünsche (insbesondere nicht, wenn es um einen derart massiven Eingriff geht) nicht einfach ignorieren.

Du hast einen Zahnarzt, der sagt, die Weisheitszähne müssen raus. Und Du hast einen zweiten Zahnarzt, der sagt, die Dinger können drin bleiben. Du hast damit also einen Zahnarzt, der Deine Meinung teilt. Wissen Deine Eltern mehr als dieser Zahnarzt?!

Die Frage ist jetzt, ob Du im Moment irgendwelche Probleme mit Deinen Weisheitszähnen hast. Wahrscheinlich nicht, sonst wärst Du wahrscheinlich einverstanden mit der Extraktion.

Eine kiefernorthopädische Behandlung dauert sehr lange. Was sich dabei ändert, ändert sich sehr langsam. Ich hatte sowas auch in der Pubertät. Wenn Du jetzt keine Probleme hast, sie aber während der Behandlung auftauchen sollten, kann man sie dann immer noch beheben.

Ich bin schon sehr viel älter als Du und ich weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, dass Eltern gerne sehr schnell bei der Hand sind, wenn's darum geht, Zähne bei den Nachkommen ziehen zu lassen. Das ist eine Machtfrage! Zähne haben eine Bedeutung, die mit Medizin nichts zu tun hat. Da ist der Volksmund sehr viel klüger. Denke mal über die ganzen Sprüche nach, die man so im Zusammenhang mit Zähnen loslässt. Die sind alle wahr. Weshalb man lieber zahnlose Leute hat, die nicht mehr zubeißen und sich auch nicht mehr durchbeißen können ...

Ich habe schon vor zwanzig Jahren von einem Zahnarzt gehöhrt: Oh, Sie haben ja noch alle Weisheitszähne! Die müssen unbedingt raus!

Das habe ich seither unzählige Male von unzähligen Zahnärzten gehört. Und was soll ich Dir sagen? Ich hatte noch nie im Leben Probleme mit meinen Weisheitszähnen und sie sind alle noch drin!

Setz Dich durch! Beiß Dich durch! Es sind Deine Zähne und nicht die Deiner Eltern! Und wenn sie weg sind, sind sie weg und damit auch eine Menge Durchsetzungsvermögen! Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe zwar noch alle Weisheitszähne, aber von den anderen fehlen jede Menge. Und das korrespondiert absolut genau mit meinem Durchsetzungsvermögen und den Machtbedürfnissen meiner Eltern. Es ist sehr schwierig, später dieses Durchsetzungsvermögen und das Selbstbewusstsein wieder aufzubauen, das einem in jungen Jahren mitsamt den Zähnen gezogen wurde.

Die meisten Zahnärzte plädieren heute dafür, gesunde Zähne so lange wie nur möglich zu erhalten. In Deinem Fall will ein Zahnarzt, der Geld mit der Exktraktion verdienen könnte, Deine gesunden Zähne, die Dir offenbar keine Probleme machen, ohne jeden Grund herausreißen. Der Kiefernorthopäde, der nichts mit der Extraktion verdient, denn die macht sein Kollege, ist dagegen. Denke darüber einmal nach. Es sind Deine Zähne. Und wenn sie weg sind, sind sie weg bis in alle Ewigkeit. Das kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Lass Dir das mal in aller Ruhe durch den Kopf gehen. Es ist Dein Körper und Du entscheidest, was damit passiert.

Und um Deine Frage zu beantworten: Ja, hole Dir im Zweifelsfall eine dritte Meinung von einem dritten Zahnarzt, der weder so noch so an Deiner Behandlung verdienen wird. Wenn's um Zahnbehandlungen geht, gibt's so viele Meinungen und Verfahren wie Zahnärzte. Ich hatte vor einigen Jahren fünf Wurzelbehandlungen erleiden müssen. Fünf unterschiedlichste und extrem qualvolle Behandlungen. Von diesen fünf wurzelbehandelten Zähnen besitze ich noch genau einen. Von den anderen hat der Champion die Wurzelbehandlung gerade mal ein halbes Jahr überlebt. Die anderen waren schneller weg, obwohl man mir jedesmal sagte, da könne nun garantiert nichts mehr passieren. Hätte ich sie mir alle sofort ziehen lassen (wie ich das eigentlich wollte, denn diese Schmerzen sind absolut unerträglich), wären mir die höllischen und im Endeffekt vollkommen sinnlosen Wurzelbehandlungen erspart geblieben. Aber hinterher ist man immer klüger.

Mein Rat daher: Keine Behandlung, die nicht absolut notwendig und unausweichlich ist und keine Behandlung, die eine Halbwertszeit von maximal sechs Monaten hat. Trotz und alledem jedoch: Es sind Deine Zähne und Du entscheidest, was mit ihnen passiert. Nicht Deine Zahnärzte und auch nicht Deine Eltern. Du!

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Mit FH-Schule meinst Du wahrscheinlich eine Fachhochschule. Um dort studieren zu dürfen, brauchst Du entweder das Abitur oder die Fachhochschulreife. Eine Berufsausbildung brauchst Du dazu nicht, wenn Du das eine oder das andere hast.

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Warum gerade dieses Unternehmen? BEWERBUNG - Hilfee bitte :))

Mich interessiert vor allem der direkte Kundenkontakt und dass ich anderen meine Hilfe anbieten kann, wie zum Beispiel am Abfertigungsschalter, wo man die Passagiere eincheckt und ihr Gepäck entgegen nimmt.

Wie würdet ihr das in einer Bewerbung formulieren? Wäre sehr nett, wenn ihr meinen Satz bzw meine Bewerbung ergänzen könntet. Vielen Dank

Hier meine Bewerbung:

Sehr geehrte Frau XY,

die exzellente Reputation des Hamburger Flughafens und seine internationale Bedeutung bestätigen mich in meiner Entscheidung, die Ausbildung ab August 2013 bei Ihnen zu absolvieren.

Zurzeit besuche ich die 12. Klasse der Höheren Handelsschule in Altona, welche ich voraussichtlich 2013 mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife verlassen werde.

Schon seit meiner Kindheit faszinieren mich Flughäfen, mit den vielen Menschen darin und den spannenden Reisezielen. Ich bin sechssprachig und möchte gerne in einem internationalen Umfeld arbeiten. Ich habe mich auch gerade deshalb für den Beruf der Servicekauffrau im Luftverkehr entschieden, weil es mir große Freude macht, in Kontakt mit anderen Menschen zu stehen und ihnen meine Hilfe anzubieten.

______________ Warum gerade dieses Unternehmen_________________

Ich habe ein freundliches Wesen, ein starkes Verantwortungsbewusstsein und bin sehr teamfähig. Diese Stärken konnte ich während meiner Schullaufbahn unter Beweis stellen. Ein Beispiel ist, dass ich in Gruppenarbeit gern die Leitung übernehme, um jeden möglichst gut mit in das Thema einzubeziehen und zu motivieren. Natürlich gehören Kommunikationsfähigkeit und Flexibilität ebenfalls zu meinen Stärken, welche ich während meiner Praktika im kaufmännischen Bereich entdeckt habe. In stressigen Situationen bewahre ich stets die Ruhe und habe zudem noch einen Streitschlichtungskurs absolviert.

Ich bin sehr motiviert, eine Ausbildung mit viel Lernbereitschaft und dem nötigem Engagement anzutreten, und freue mich die verschiedenen Bereiche Ihres Unternehmens kennenzulernen.

Habe ich Ihr Interesse geweckt? Wenn ja, so freue ich mich über die Einladung zum Eignungstest sowie ein folgendes Vorstellungsgespräch.

Mit freundlichen Grüßen

Dankeschön für eure Hilfeee

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1. Teil: Die Firma

"Warum gerade dieses Unternehmen?" gehört in den ersten Absatz des Anschreibens.

Der Ruf des Hamburger Flughafens wäre erwähnenswert, wenn es in Hamburg noch weitere internationale Flughäfen gäbe, bei denen man eine solche Ausbildung machen kann. Gibt es aber nicht. Deshalb solltest Du Dir überlegen, welche anderen Möglichkeiten es in Hamburg gibt und dann in den ersten Satz schreiben, weshalb Du im Vergleich zu diesen Unternehmen eine Ausbildung bei der Flughafen Hamburg GmbH vorziehst. Du solltest diese anderen Unternehmen jedoch nicht namentlich erwähnen. Interessant wäre aber ein Argument, weshalb Du beispielsweise die Ausbildung nicht bei einer großen Fluggesellschaft wie der Lufthansa machen möchtest, sondern als Ausbildungsunternehmen den Hamburger Flughafen vorziehst.

"Exzellente Reputation" solltest Du nicht schreiben. Erstens stimmt es nicht, weil der Hamburger Flughafen ein Flughafen ist wie jeder andere internationale Flughafen in Deutschland auch. Und selbst wenn der Ruf nur mittelprächtig wäre, würden die Leute dort fliegen, weil sie nämlich keine andere Wahl haben. Außerdem klingt es hochtrabend und betulich. Sei so lieb und verzichte darauf.

Davon einmal abgesehen haben weder die Reputation noch die internationale Bedeutung Dir irgendwas bestätigt. Oder liegt Dir ein solches Bestätigungsschreiben vor? ;-) Wohl kaum. Also erwähne bitte Deine Gründe für die Bevorzugung der Flughafen Hamburg GmbH im Vergleich zu den anderen möglichen Ausbildungsunternehmen in Hamburg. Welche anderen Gründe machen dieses Unternehmen für Dich zu einem anziehenden Ausbildungsplatz?

Du möchtest Deine Ausbildung auch nicht "ab August absolvieren", sondern Du möchtest aus den noch zu formulierenden Gründen "im August 2013 in Ihrem Unternehmen eine Ausbildung zur Servicekauffrau im Luftverkehr beginnen".

Zweiter Teil: Du selbst

2a – Hardskills

Du besuchst derzeit die Höhere Handelsschule und wirst sie im Frühsommer 2013 (bitte schreibe hier den passenden Monat rein) mit der Fachhochschulreife beenden. Punkt. Nicht möglicherweise und nur einen Teil davon, sondern definitiv und vollständig.

Und jetzt müssen sofort Deine Sprachen kommen, denn eine solche Fülle von Sprachkenntnissen ist ein außergewöhnliches Merkmal – fast schon ein Alleinstellungsmerkmal. Erwähne hier bitte, woher Du diese Kenntnisse in Theorie und Praxis hast. Entsprechend gute Noten in Schulzeugnissen solltest Du ebenfalls erwähnen.

Die "spannenden Reiseziele" solltest Du bitte weglassen. Sie machen Dich zu einer Träumerin, weil Du Dich ja nicht als Flugbegleiterin bewirbst, sondern als Bodenpersonal. Du hast vermutlich (aus Gründen, die ich nicht kenne, die Du aber erwähnen solltest), schon viel mit Menschen aus aller Herren Länder zu tun gehabt. Irgendwo müssen Deine Sprachkenntnisse ja herkommen. Du siehst einen Beruf, der Dir die Möglichkeit bietet, weiterhin mit den unterschiedlichsten Menschen aus aller Welt in Kontakt kommst, als ideales Betätigungsfeld an, um Deine Sprachkenntnisse und Deine sozialen Kompetenzen anzuwenden und auszubauen.

2b – Softskills

Du bist nicht hilfsbereit, sondern serviceorientiert. Wo hast Du das schon mal bewiesen? Kann sein, dass Du auch hilfsbereit bist. Aber Du bewirbst Dich hier nicht als Altenpflegerin.

Hast Du ein freundliches oder ein gewinnendes Wesen?! Woher weißt Du das?

Du besitzt ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl. (Finde ich besser als Verantwortungsbewusstsein – es klingt netter und warmherziger.) Woran hast Du gemerkt, dass dem so ist?

Du arbeitest lieber im Team als allein. Bei welchen Gelegenheiten hast Du das gemerkt?

Diese Stärken konnte ich während meiner Schullaufbahn unter Beweis stellen.

Das mag durchaus so sein. Solange Du aber keine "Beweise" lieferst, bleibt es eine nichtssagende Behauptung.

Ein Beispiel ist, dass ich in Gruppenarbeit gern die Leitung übernehme, um jeden möglichst gut mit in das Thema einzubeziehen und zu motivieren.

Hast Du die Leitung übernommen oder wollten die anderen im Team, dass Du die Leitung übernimmst? Letzteres wäre sehr viel besser, weil man sonst vermuten könnte, dass Du Dich nur schwer unterordnen oder an ein Team anpassen kannst. Gruppenleiter sagen ja meist, wo's langgeht. Du bewirbst Dich hier aber um einen Ausbildungsplatz und nicht um eine Führungsposition.

Hier solltest Du nochmal nachdenken. Wenn die anderen Dich als Leiterin wollten, ist das ganz ausgezeichnet. Aber die Gründe, die sie dafür hatten, solltest Du dann unbedingt erwähnen.

Zusammengefasst: Behaupte Deine Stärken nicht nur (das kann jeder), sondern gib bei jeder Stärke an, wo und wie Du sie erworben oder unter Beweis gestellt hast.

So, jetzt mach mal den zweiten Entwurf und dann reden wir übers Feintuning und die "Seite 3". Diese Seite scheint mir notwendig, weil Du viele unbedingt erwähnenswerte Kenntnisse und Fähigkeiten hast und das Anschreiben auf eine Seite passen muss.

Gutes Gelingen!

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Ihr habt die Nummern ausgetauscht, schreibst Du. Ich für meinen Teil würde meine Nummer nicht hergeben, wenn ich von dem, dem ich die Nummer gebe, keine Anrufe bekommen möchte. Definitiv nicht!

Also! Greif zum Hörer! Oder hast Du schon alles verstanden, was Ihr in der Vorlesung kapieren solltet? Wirklich gar alles? Genial!

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Ist es gut, anders zu sein +zu seiner Meinung zu stehen, auch wenn man sich dadurch unbeliebt macht?

Also ich bin momentan 17, maennlich, werde in paar Monaten 18. Die in meiner Klasse (ich bin in der 11.) sind meistens 16, ein paar wenige sind grad 17 geworden. Ich bin so alt, weil ich noch ein Ausbildungsvorbereitungsjahr (AVJ) nach der 10. Klasse gemacht habe bzw. machen musste, da ich eigentlich ein FSJ machen wollte, aber mir zu spaet abgesagt worden ist und ich deswegen so ein AVJ machen musste. Jedenfalls bin ich seit Anfang August in der 11. Klasse auf einer neuen Schule. Da ich mich in manchen Sachen eigentlich gut auskenne (z.B. was die Schaedlichkeit mancher Drogen angeht und andere Sachen), da mich diese Themen interessieren, meiden mich manche Leute, weil sie die Risiken mancher Drogen vermutlich nicht akzeptieren wollen oder keine Ahnung.

Zu meiner Person : Ich bin eigentlich nicht schuechtern, wenn jemand mit mir reden will, kann er ruhig reden, aber von alleine rede ich nicht immer sofort, weil ich nicht weiss, worueber :P Na, ja auf jeden Fall merke ich, dass mich die Leute wie beschrieben meiden. In Pausen haenge ich mit manchen rum, aber eher weil ich ihnen hinterher gehe und sie mich nicht wirklich fragen "Willst du mitkommen?". Das ist schon bisschen Schei*e.

Meint ihr, es ist richtig, dass ich bei manchen Sachen einfach meine Meinung habe und sie nicht aendern moechte (weil ich genau weiss, dass sie richtig ist!) oder sollte man manchmal nachgeben und anderen faelschlicherweise Recht geben, um so vielleicht beliebter zu werden?

Was meint ihr dazu?

Danke fuer eure Antworten

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Hallo ABC777,

ich bin weiblich und momentan ziemlich genau dreimal so alt wie Du. Der Beginn meines Lebens sah ähnlich chaotisch aus wie Deiner – und es ging so chaotisch weiter. Ich wusste immer schon, dass ich anders war als die Masse, ich hatte schon sehr, sehr früh zu fast allen Themen eine andere Meinung als die Masse (das ist glücklicherweise bis heute so geblieben), auch meine Meinung wollte am liebsten niemand hören, weil meine Meinung die meisten Menschen stark zu verunsichern pflegt. Was das niedliche Totschlagargument angeht, "aber Millionen Fliegen können sich nicht irren", so habe ich da immer ein ebenso niedliches Gegenargument parat.

Nämlich: Hitler hat sich nie an die Macht geputscht. Er ist demokratisch von der Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung unseres Landes gewählt worden.

Sobald man die Bedeutung dieses historischen Faktums begriffen hat, hat man auch begriffen, was von der Mehrheitsmeinung zu halten ist. Ich konnte mein Leben lang beobachten, das diese Goldene Regel stets zutraf und immer noch zutrifft.

Eine Außenseitermeinung zu vertreten verschafft einem natürlich nur sehr wenige Freunde – die sind allerdings dann besonders gute, und nicht nur irgendwelche belanglosen Stammtischbekanntschaften, von denen man noch nicht einmal weiß, welche Augenfarbe sie haben oder dass sie keinen Spargel mögen. Von wichtigen Dingen mal ganz zu schweigen.

Und wenn ich jetzt so zurückblicke durch die vergangenen Jahrzehnte, dann muss ich feststellen, dass 99 % meiner frühreifen Jugendmeinungen sich bis heute und immer deutlicher bestätigen. Das ist kein schlechtes Gefühl, das kann ich Dir verraten – auch wenn ich mich oft allein gefühlt habe auf dieser Welt, aber das war's dann durchaus wert.

Ich sage Dir mal ein ganz einfaches Beispiel: Spätestens mit 20 war mir klar, dass ich, wenn ich mal im entsprechenden Alter sein würde, keine Rente mehr bekommen werde. Ich habe diese Weisheit damals öfter kundgetan – jeder hielt mich für verrückt und durchgeknallt. Na, und was haben wir jetzt? Genau das! Mir tun die Leute leid, die schon mit 20 keine anderen Sorgen hatten als ihre Rentenanwartschaften. Von dieser Sorte habe ich komischerweise immer eine ganze Menge getroffen. Sie alle haben jahrzehntelang geschuftet wie die Ochsen, haben ihr Geld in die Kassen zahlen müssen, aus denen sie selbst nichts mehr herausbekommen werden, wenn's denn mal soweit ist. Mir stattdessen waren diese Kassen immer wurscht – ich habe stattdessen gelebt und nicht für die Kassen gearbeitet, sondern für meine Art von Leben.

Du kennst Dich mit Drogen gut aus und keiner will's hören. Prima! Bleibe dabei! Folge Deinem Forscherinstinkt und Du wirst noch viele Ungeheuerlichkeiten entdecken, die ich aufgrund meiner Art zu Leben auch entdecken konnte. Und es gibt tatsächlich einige davon, über die ich auch mit so gut wie niemandem reden kann. Sei's drum! Die Masse der Menschheit liegt leider im Tiefschlaf – das war zu allen Zeiten so. Wenn Du weiter so mutig forschst, wirst Du das bald und immer wieder merken. Lassen wir sie weiter schlafen. Wir können die Welt nicht retten, das kann niemand. Wer aufwachen will, kann das jederzeit tun und für diesen Fall sind wir da – Du und ich und noch eine überschaubare Anzahl ähnlich wacher Menschen.

Bleibe bei Deinen Ansichten. Je gründlicher sie von den Ansichten der Masse abweichen, desto richtiger sind sie. Du müsstest eben nur einen Weg finden, mit dem Gefühl des Außenseiterdaseins klarzukommen – das heißt aber nicht, dass man deshalb einsam ist. Das ist wieder was ganz anderes.

Wenn Du Dich verbiegst, um Dich beliebter zu machen, dann wirst Du dadurch tatsächlich für eine Weile beliebter, weil die Masse zu hören bekommt, was sie hören will, damit sie weiter pennen kann. Auf die Dauer allerdings wirst Du Deine Selbstachtung verlieren, weil Dir immer deutlicher bewusst wird, dass Du zum Lügner geworden bist, um anderen zu gefallen. Und das ist tausendmal schlimmer als ein allein mit einem Buch verbrachter Abend.

Ich find's immer wieder klasse, dass es doch noch ein paar junge Menschen gibt, die sich nicht anpassen wollen. Das war in den achtziger Jahren noch deutlich anders. Heutzutage sind diese unangepassten Menschen rar geworden. Umso mehr freue ich mich darüber, dass es Dich gibt! Gehe weiter unbeirrt Deinen Weg – es ist ein guter Weg.

Liebe Grüße,

Sabine

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Dein Kind hat sich als einfühlsamer Mensch erwiesen, dem das Leid seiner Mitmenschen nicht sonstwo vorbeigeht. Würde ein Kind, das anderen Menschen helfen möchte, weil ihnen Unrecht geschieht, als Denunziant bezeichnet, hielte ich persönlich das für faschistoid.

Den Rektor über den Vorfall zu informieren halte ich für eine großartige Idee. Aber bitte mach es nicht anonym – damit bewirkst Du das Gegenteil. Weder Dein Kind noch Du haben sich irgend etwas vorzuwerfen. Ihr beide zeigt bewundernswerte Zivilcourage! Es gibt überhaupt keinen Grund, sich hinter anonymen Briefen zu verstecken. Und falls der Rektor tatsächlich so reagieren sollte wie von Dir befürchtet, ist das wohl die falsche Schule für ein mutiges und mitfühlendes Kind wie das Deine.

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Selbstverständlich hat das Jugendamt die Pflicht, auch und gerade solche Kinder zu schützen. Diese geprügelten Kinder können JEDERZEIT beim Jugendamt um Hilfe bitten. In dem von Dir beschriebenen Fall sollten sie das unbedingt tun, weil sie ja, wie Du schreibst, "ständig" gequält werden. Sowas ist auf gar keinen Fall hinnehmbar!

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Hallo danitabs,

bitte suche Dir einen Lehrer oder eine Lehrerin (muss nicht unbedingt der Vertrauenslehrer sein), von dem oder der Du weißt, dass er/sie auch in der Vergangenheit schon auf Seiten der Schwächeren war und nicht etwa automatisch die Mehrheitsmeinung oder die Meinung irgendeiner "Autorität" übernommen hat. Diesem Menschen solltest Du offen erzählen, was GENAU man über Dich behauptet und was diese falschen Behauptungen mit Dir machen – also wie Du Dich fühlst, welche Probleme Du durch diese falschen Anschuldigungen bekommst usw. Bitte ihn oder sie dann, Dir zu helfen. Lehrer haben eine Fürsorgepflicht – nicht nur gegenüber Mobbingopfern, sondern auch gegenüber falschbeschuldigten oder (womöglich zurecht beschuldigten) mutmaßlichen (!) Tätern.

Außerdem – und das gilt auch und vor allem für offenbar falschbeschuldigte mutmaßliche Täter: Es gilt die Unschuldsvermutung! Solange nicht zweifelsfrei bewiesen ist, dass Du etwas getan hast und was das war, hast Du als unschuldig zu gelten und musst auch entsprechend behandelt werden!

Mir kommt Dein Beitrag viel eher so vor, als ob nicht (nur) dieses Mädchen gemobbt wird, sondern Du auch! Dein Beispiel zeigt mal wieder sehr schön, dass Mobbing nicht funktioniert, wenn die "Autorität" (in diesem Fall die Lehrerin) nicht mitspielt. Ist am Arbeitsplatz ganz genauso. Mobbing ist immer auch ein Versagen der Führungskraft.

Und warum hast Du Angst, wenn Deine Mutter nach Hause kommt? Ist sie auch nicht an Deiner Seite? Lässt sie Dich auch im Stich? Sollte dies der Fall sein und womöglich auch Dein Vater als Beschützer ausfallen (oder es gar keinen geben), kannst Du auch zum Jugendamt gehen und dort um Unterstützung bitten.

Auch wenn es im Moment für Dich so aussehen mag – Du bist NICHT allein. Du musst diesen Horror NICHT allein durchstehen. Es gibt eine Menge Menschen, die in einem solchen Fall VERPFLICHTET sind, Dir zu helfen.

Du müsstest jetzt halt den Mut aufbringen, zu diesen Menschen zu gehen und ihnen von Deinem Problem zu erzählen. Ich wünsche Dir viel Kraft dafür!

Viele Grüße!

Sabine

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