Ich bin für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, allerdings in anderer Form, als vor 2011.
Kurze background info.
Ich bin 36, hatte mich 2007 freiwillig verpflichtet, 8 jahre bei der Marine gedient und seitdem immer wieder als reservist tätig.
Zur Wehrpflicht, schon damals fand ich die Wehrpflicht nicht besonders gut umgesetzt, mit 16 nach der Schule, mit unterschriebenen Lehrvertrag angeschrieben zu werden hat mich damals etwas schockiert.
In mitten meiner aktiven Zeit wurde Von Gutenberg durch de Maiziere ersetzt, welcher extrem den Rotstift ansetzte, unter anderem der Wegfall der Wehrpflicht.
M.E. einer der grösten Fehler. Wir am standort, wie auch in der ganzen Bundesrepublik, hatten nun dass Problem, gleiche arbeit mit weniger Personal. Zudem wurde dass vorhanden Personal mit Pflichtbeförderungen hochbefördert.
Damals gab es pro Kompanie einen Oberstabsgefreiten, ein paar Stabsgefreite und der großteil bestand aus Gefreiten bis Hauptgefreite. Heute ist dieses bild komplett verdreht, man musste sogar in der Mannschaftenlaufbahn zwei neue Dienstgrade einführen (Koporal StabsKoporal). Einfach aus dem Grund, weil die es zu viele Kameraden gab, welche durch Bonuszahlungen (mehrere tausend euro) auf saz8,12,16,sogar 25 verlängert haben. Für den Soldaten persönlich natürlich sehr schön, sicherer Job, gutes gehalt, man arbeitet sich nicht kaputt.
Der Nachteil an dieser Umstellung ist bis heute noch gegeben. Es entsteht das Gefühl für die nächst höhere Dienstgradgruppe, sie würden benachteiligt werden. In den dienstgradgruppen der Unteroffiziere oder Stabsunteroffiziere gibt es bis dato noch immer nur den Aufstieg in A7 und ende. Also man kommt als Unteroffizier in den Dienst, nach einem jahr die pflichtbeförderung zum Stabsunteroffizier und nach 4 bzw. 5 jahren A7 und ende der Fahnenstange, egal ob saz 8 (neuerdings saz9), 12 16 25 oder sogar seit 2022(23) BS. Hier ist die Einführung zum Berufssoldaten ernannt zu werden, lobend zu erwähnen. Allerdings ist dies nicht an dem Dienstgrad zu erkennen, ob vor dir ein unerfahrener Unteroffizier ohne Portepee oder einer mit 15 jahren Dienstzeit steht. (So mir vor 12 monaten ergangen)
Eine einteilung mit z.b
Unteroffizier(Maat) (‐2Dj), Ober-Unteroffizier(Obermaat)(-5.Dj.), Haupt-Unteroffizier(Hauptmaat)(-10Dj.), Stabsunteroffizier (Stabsmaat)(ab15.Dj.) wäre wohl angebracht.
Um nun zu der Wehrpflicht zurück zu kommen, hier meine gedanken, welche ich schon 2012 schriftlich eingereicht hatte, ich vermute diese wurden einfach nicht weitegeleitet. Allerdings hatte ich vergangenes jahr einen Politiker (name entfallen)gehört, welcher meine worte fast 1zu1 nannte.
Ich bin für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, würde dies als DEIN JAHR FÜR DEUTSCHLAND nennen.
Schulabgänger egal welchen alters müssen sich verpflichtend bei ihrer zugehörigen Landratsamt melden, dass sie die Schule zum Tag X abschließen. Daraufhin werden sie zur Musterung eingeladen, dies würde wie seit jahren bekannt die Musterung der bundeswehr sein. So dann die Einteilung der Befähigung.
Im Anschluss wird ihnen angeboten:
1. Als erstes Ein Soziales jahr, bei verweigerung
2. Ein jahr Bundeswehr, wiederum bei verweigerung
3. Ein freikaufen aus dieser verpflichtung (die Höhe entspricht dem Entgelt eines Bürgers welcher den Dienst verrichtet)
Menschen mit beeinträchtigungen werden selbst verständlich berücksichtigt und werden zu nichts gezwungen.
Warum dieser Zwang, nun ich denke, würde man an erster stelle den sozialen aspekt stellen, unterstützen in krh, Pflegeheime, rot Kreuz, thw, usw. Würden bestimmt 10-25٪ der leute die dieses jahr absolvieren, sich dauerhat für solch einen Beruf entscheiden. Der Personalmangel dort würde etwas schrumpfen.
Die Menschen, welche nicht in sozialen Tätigkeiten aktiv sein möchten können sich für 12 monate bei der bundeswehr einschreiben, und ich denke auch hier würden sich kurzfristig personallücken schließen und auch die verpflichtungszahlen würde um 10-20٪ steigen.
Nun zu Finanzierung:
Die Finanzierung muss natürlich über die staatskasse gehen, der Staat verlangt schließlich diesen Dienst. Hier muss hand in hand mit den Sozialen trägern gearbeitet werden, bundeswehr müssten die strukturen vorhanden sein.
Ob Im sozialen oder Bw, die bezahlung muss gleich sein, das heißt, jemand im sozialen erhält exakt das gleiche Grundgehalt, wie jemand bei der bundeswehr. Zb obergefreiter XY erhält 1800€ im 8 Monat, erhält Sozialdienstleistender ebenso im 8. Monat 1800€ brutto.
Ich gehe mal davon aus, dass für jeden welcher dieses soziale jahr absolviert kosten von 24000-30.000 euro entstehen. Das heißt also auch, um sich freizukaufen müsste man 24-30.000€ zahlen.
Die jungen menschen hätten zu beginn ihrers berufsleben ein groszügiges einkommen, und könnten sich somit etwas aufbauen, lernen tolle berufe kennen, welche sie wohl nur durch hörensagen kennen würden und in den verschiedenen bereichen würden Personalmangel behoben werden.
Es mag durch den Zwang, direkt nach der Schule, oder dem freikaufen etwas rabiat klingen, dennoch sehe ich den Sinn für die ALLGEMEINHEIT gegeben.