Jeder durchschnittlich intelligente Mensch kann Hypnose lernen. Wobei eine Sache klar gestellt werden muss: Ein Hypnotiseur leitet seinen Probanden an in Hypnose zu gehen. Die wahre Fähigkeit zur Hypnose liegt also eigentlich beim Hypnotisierten. Der Hypnotiseur kann nur die richtige Erwartungshaltung aufbauen und technisch richtig bei einer Hypnoseinduktion vorgehen (und dabei idealerweise individuell auf seinen Probanden eingehen) .

Das ist auch der Grund, warum ein Showhypnotiseur sich im Regelfall mehrere Freiwillige auf die Bühne holt: Da sind dann meistens ein paar dabei, die schnell in die Hypnose gehen und die sich leichter tun, hypnotische Suggestionen umzusetzen.

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Wenn man die Frage so beantwortet, wie Sie gestellt wurde, kann die Antwort nur so lauten:

Selbstverständlich kann man jemanden hypnotisieren und ihm dann suggerieren, dass er die letzten 20 Minuten vergessen soll. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Amnesie, wenn sie überhaupt funktioniert, langfristig anhält, ist aber nur relativ gering.

Wie Kollege Mindshifting es richtig erklärt hat , muss der Hypnotisierte damit einverstanden sein. Aber selbst dann ist die Erinnerung nicht wirklich gelöscht, sondern nur der Zugang verschleiert. Das ist so, wie wenn man eine Datei auf der Computerfestplatte löscht. Sie ist in Wirklichkeit noch da, aber über die alte Ordnerstruktur ist sie nicht mehr auffindbar. Man kann sie aber rekonstruieren.

Im Gehirn ist das ähnlich. Der Zugang zur Erinnerung wird blockiert, sie bleibt aber da (so wie verdrängte Erinnerungen ja auch noch da sind, nur eben nicht in der bewussten Erinnerung). Wie bei verdrängten Erinnerungen kann diese Amnesie von Dauer sein, es ist aber viel wahrscheinlicher, dass "weghypnotisierte" Erinnerungen bald wieder auftauchen.

Die Sache ist viel unspektakulärer als man denkt. Wenn man jemanden trifft, den man kennt und es fällt einem dessen Name nicht ein, ist das das gleiche Phänomen. Ich weiß, dass ich es weiß, weiß es aber nicht. So geht es den Hypnotisierten auch meistens. Sie wissen, dass sie es eigentlich wissen, es fällt ihnen aber im Moment nicht ein. Die Erinnerung ist also da, nur der Zugang dazu nicht.

Wir haben einige Experimente mit dieser posthypnotischen Amnesie gemacht. Oft kommt die Erinnerung durch bestimmte damit verküpfte Reize wieder, wenn sich das Setting ändert oder manchmal über Nacht im Schlaf. Theoretisch kann das Vergessen aber auch von Dauer sein.

P.S.: Meine Antwort bezieht ethische oder therapeutische Aspekte nicht mit ein, da dies nicht die Frage war. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass das Vergessen von Problemen keine Probleme löst, sondern meist größere erschafft.

Meine Aussagen stützen sich dabei nicht auf Buchwissen oder ähnliches. Ich hypnotisiere etwa 600 Menschen pro Jahr und das seit 11 Jahren. Es handelt sich dabei um meine Erfahrungen und um die von meinen Kollegen und Mitarbeitern in unserer Hypnosepraxis.

Noch etwas zur Hypnose: Es ist schwierig, allgemein gültige Aussagen zur Wirkung von Hypnose zu treffen, weil die Menschen so verschieden sind. Es gibt KEINE Methode die in 100 % der Fälle und bei 100 % der Klienten Erfolg hat. Deshalb gibt es auch oft Diskussionen. Einer behauptet, dass etwas funktionieren würde und ein anderer das Gegenteil. Beide haben möglicherweise recht. Gültig wird eine Aussage erst dann, wenn die Vergleichsgruppen groß genug sind. Wenn Hypnose bei jemandem nicht optimal funktioniert, heißt das nicht, dass sie generell nicht funktionieren würde. Umgekehrt bedeutet eine einzelne "Wunderheilung" durch Hypnose nicht, dass dies bei jedem anderen Menschen ebenfalls so einfach möglich ist. Die Fähigkeit zur Hypnose liegt größtenteils beim Klienten und NICHT beim Hypnotiseur.

FAZIT: Vergessen kann funktionieren, vermutlich nicht oder selten auf Dauer und nur wenn der Klient das möchte. Unser Erfahrungsschatz bezüglich hypnotischer Amnesie (=Gedächtnisverlust) beträgt etwa 100 Experimente pro Jahr im Rahmen unserer Ausbildungen.

Ich hoffe, ich habe etwas Licht ins Hypnosedunkel bringen können!

Dr. Michael Werner - Hypnosecenter

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Hallo!

Beim Stottern geht es darum, ob es sich um ein neurologisches Problem handelt oder nicht. Bei einem neurologischen Problem wird mit Hypnose nichts zu machen sein. Wie erkennt man das? Wenn der Stotterer singen kann ohne zu stottern oder mit nahen Bezugspersonen (Eltern, Kinder, Partner) ohne zu stottern sprechen kann, stehen die Chancen mit Hypnose gut. Dann ist es oft sogar relativ einfach. Jeder kann das aber sicher nicht. Ich würde mir einen vertrauenserweckenden Anbieter (jemanden mit Heilerlaubnis) in der Umgebung suchen und diesen nach seinen Erfahrungen mit Stotterern fragen. Fachleute auf dem Gebiet der Hypnose sollten dieses Thema beherrschen, sofern sie nicht auf andere Dinge spezialisiert sind. Dann würde ein seriöser Anbieter dies aber auch sagen. mfG Dr. Michael WERNER

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Du findest auf unserer Seite: http://www.hypnosecenter.at/hypnose-gratis-download.html die Möglichkeit, eine E-Book herunterzuladen. Dort steht drinnen, wie Hypnose wirklich funktioniert. Mit diesem Wissen verstehst du dann im Regelfall jedes Hypnosevideo auf Youtube und kannst es auch nachmachen.

Wichtig: Mach nur Experimente mit körperlich und psychisch gesunden Menschen. Dann sollte nichts schiefgehen.

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Hallo, dass Hypnose bei Ängsten helfen kann, wurde schon oft behandelt.

Bezüglich Mobbing gäbe es folgenden Ansatz: "Täter suchen Opfer und keine Gegner!" Wenn man also das Selbstbewusstsein/-vertrauen stärkt, gelingt es oft, aus der Opferrolle auszubrechen. Daran kann man mit Hypnose natürlich erfolgreich arbeiten

Typisches Beispiel (ausserhalb von Hypnose) zum besseren Verständnis: Kinder, die Boxunterricht bekommen, könnten sich wehren. Sie müssen es im Regelfall aber nicht tun, da sie eben ausstrahlen, keine Opfer zu sein. mfg Dr. M.WERNER

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Hallo pengogser!

Die Antwort von DerCoach ist falsch. Der beschriebene ist NICHT der Händefalttest, sondern ein unechter Test. Der Händefalttest ist ein echter Test. Wir haben einige dieser Tests auf Youtube in einem Video. Der Händefalttest ist leider nicht dabei, dafür ein paar andere ganz gute. Bei Interesse findest du das Video hier: http://www.youtube.com/watch?v=-PgewOSwLgo

mfg M.WERNER, hypnosecenter.at

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Unter neuronal wird in diesem Zusammenhang nervlich gemeint sein. Der Begriff neuronale Entspannung wird oft in Kombination mit Hypnose genannt, da es in Hypnose in der Regel zu einer tiefen Entspannung kommt.

Es ist aber so, dass der Begriff neuronale Entspannung an sich scheinbar eher ein Modebegriff der Hypnoseszene ist. Es gibt wohl neuronale Netze, neuronale Verbindungen im Gehirn, etc. Neuronale Entspannung als wissenschaftliche Bezeichnung ist mir aber neu.

Meiner Ansicht nach meint man mit neuronaler Entspannung einen Entspannungszustand des vegetativen Nervensystems, in welchem wiederum Sympathikus und Parasympathikus als "Gegenspieler" tätig sind. Der Zweitere ist für Entspannung zuständig und wird deshalb auch bei neuronaler Entspannung dominieren.

Langer Rede, kurzer Sinn: Neuronale Enspannung ist Entspannung des Nervensystems und auch das Gehirn "fährt die Aktivität hinunter".

Ich hoffe, das war so weit hilfreich.

mfG

Michael, Hypnosecenter

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Hallo Lampan!

Natürlich ist Hypnose kein Quatsch. Wir haben ein Video auf Youtube, in dem ich ein paar solcher Suggestibilitätstests zum Mitmachen vorzeige. Findest du hier: http://www.youtube.com/watch?v=-PgewOSwLgo

Zu fragator: Die unwissenschaftlichste aller Aussagen ist, dass es etwas nicht gibt, wenn nicht bewiesen ist, dass es die Sache wirklich nicht gibt. Einfach einmal darüber nachdenken. Dann könnten ja nie neue Dinge entdeckt werden.

Abgesehen davon ist die Hypnose in D wissenschaftlich anerkannt und es gibt sogar drei Lehrstühle an Universitäten.

Und natürlich könnte man niemanden hypnotisieren, der sich bewusst dagegen wehrt. Die Fähigkeit, in Hypnose zu gehen, liegt bei dem, der hypnotisiert wird. Und derjenige kann das natürlich auch verhindern. Der Hypnotiseur ist eine Art Reiseleiter, mitgehen muss der Klient selbst.

Ich hoffe, meine Antwort war hilfreich!

mfG Michael, Hypnosecenter

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