Zum Beispiel beim Thema Tempolimit auf Autobahnen. Wenn man sich die nackten Zahlen anschaut, hat ein generelles Tempolimit kaum Vorteile. Auch die Emissionseinsparungen durch ein Tempolimit sind marginal. Der ADAC kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass Staus durch ein Tempolimit kaum vermieden werden. Staus entstehen meist durch Baustellen oder ungesicherte Ladung. Natürlich auch durch Unfälle. Diese Unfälle sind aber nicht auf das fehlende Tempolimit zurückzuführen.
Trotzdem kann man bei diesem Thema natürlich wieder wunderschön moralisierend inszenieren und theatralisch Dramatisieren. Wie zum Beispiel im ZDF, wo Gegner eines generellen Tempolimits als notorische Raser und Klimasünder dargestellt werden. Vorallem die Satiresendung "Heute Show" hat massive Propaganda für ein Tempolimit gemacht und dabei Fakten entweder verdreht oder Statistiken genommen, die nicht mehr zeitgemäß sind. Die Zahl der 3 Millionen Tonnen CO2, die auf deutschen Autobahnen entstehen würden, stammt aus dem Jahr 1996 und ist längst überholt. Heutzutage sind Motoren viel effizienter.
Aber all diese Fakten interessieren kaum. Entweder ist man für ein Tempolimit, dann ist man modern, ökologisch und gut oder man ist gegen ein Tempolimit, dann steht man in der Reihe alter, weißer Männer, die altmodisch und böse sind. Was die nackten Zahlen sagen, ist relativ egal. Vielmehr ist es ein Glaubenskrieg, eine Frage der Ideologie.
Genauso bei der Diskussion um Verbrennerverbot. Ich bin gegen ein Verbot von Verbrennermotoren. Aber nein, deswegen bin ich noch lange kein Fan von V12 Super-Sport-Motoren mit verdammt hohem Verbrauch. Das wird nämlich auch immer mal wieder suggeriert.
Aber warum ist das so? Warum interessieren Fakten so wenig? Warum sind solche Themen zum Glaubenskrieg geworden?