Wunder und Erscheinungen — Warum nicht notwendig?ALS Jesus auf der Erde war, wirkte er viele Wunder. Er verwandelte Wasser in Wein, speiste große Volksmengen, heilte Kranke und trieb Dämonen aus. Jesu Lehren und die Tatsache, daß sich die messianischen Prophezeiungen der Bibel an ihm erfüllten, überzeugten viele seiner Zeitgenossen, daß er der Messias war. Andere urteilten: „Wenn der Christus gekommen ist, wird er doch nicht etwa mehr Zeichen tun, als dieser [Jesus] getan hat?“ (Johannes 7:31).
Der Zweck der Wunder
Was war der Zweck der Wunder, die Jesus wirkte? In der Bibel wird gesagt, daß Jesus ‘ein Prophet gleich Moses’ sein sollte (5. Mose 18:15, 18). Jehova Gott verlieh Moses die Macht, bestimmte Wunder zu wirken, damit dieser beweisen konnte, daß er der von Gott erwählte Führer war, der die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft befreien würde (2. Mose 4:1-9, 30, 31). ‘Gleich Moses’, so wirkte auch Jesus Wunder, und zwar um sich als der Messias, der verheißene Befreier der Juden, auszuweisen (Apostelgeschichte 3:22).
Die Wunder Jesu bewiesen zudem, daß er von Gott besondere Macht empfangen hatte. Wenn das Königreich Gottes ohne Gegnerschaft über die Erde herrscht, wird Jesus die Macht, die er bis zu einem gewissen Grad anwandte, als er auf der Erde war, in vollem Umfang gebrauchen. Ein Beispiel ist das Wunder von den Broten und den Fischen (Lukas 9:12-17). In Gottes neuer Welt wird Jesus dafür sorgen, daß alle Menschen genug zu essen haben (Psalm 72:16). Auch wird er alle Kranken und Leidenden heilen und es den gehorsamen Menschen so ermöglichen, ewig zu leben (Offenbarung 21:4). Wie berichtet wird, auferweckte er drei Tote, wodurch er bewies, daß er die Macht hat, Millionen von Menschen vom Tode zu erwecken (Lukas 7:11-17; 8:40-56; Johannes 5:28, 29; 11:11-44).
Erscheinungen nicht erforderlich
Heute muß nicht mehr durch Zeichen und Wunder bewiesen werden, daß Gott seine Gunst dem fleischlichen Israel entzogen und sie der wahren Christenversammlung geschenkt hat. In einem Brief an seine Mitchristen schrieb der Apostel Paulus deutlich, daß die Wundergaben schließlich weggetan würden. Die Zeit würde kommen, in der sie nicht mehr nötig wären, um wahre Christen zu identifizieren (1. Korinther 13:8-13).
Selbst wenn ein Wunder im Namen Jesu gewirkt würde, wäre das noch kein Beweis dafür, daß der, der es gewirkt hat, ein echter Christ wäre. In seiner Bergpredigt sagte Jesus voraus, daß er Personen abweisen würde, die zu ihm sagen würden: „Herr, Herr, haben wir nicht . . . in deinem Namen viele Wunder gewirkt?“ Warum würde Jesus diese Wunderwirker abweisen? Er antwortete: „Ich habe euch nie gekannt. Hinweg von mir, ihr Übeltäter!“ Offensichtlich würden einige im Namen Christi Wunder wirken, doch in Wirklichkeit wären solche Personen Betrüger (Matthäus 7:22, 23, Her).