Man kann alles miteinander vergleichen. Etwas miteinander vergleichen schadet auch niemanden sondern führt entweder zu nichts oder im Idealfall zu neuen Erkenntnissen. Das Vorgehen eines grossen Schlachthofs mit dem Vorgehen in einem KZ zu vergleichen, halte ich sogar für dringend erforderlich. Insb. was die Methodik des Tötens angeht, gibt es mitunter erschreckende Parallelen, die es zu diskutieren gilt.
Und weil dann immer das Dramaargument kommt, dass damit der Holocaust verharmlost wird: Exakt umgedreht ist es. Der Holocaust ist ein furchtbares Verbrechen. Mehrere hundert Millionen Schweine jedes Jahr ins Gas schicken ist allerdings auch widerwärtig. Und der Vergleich verharmlost nicht den Holocaust sondern macht endlich auf die furchtbaren Dinge in den Schlachthöfen aufmerksam. Also genau umgedreht wird ein Schuh daraus. Menschliche Grausamkeit damit zu vertuschen indem man kommt mit "das darf man nicht vergleichen" ist erbärmlich.
"Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt: es sind ja nur Tiere." Theodor W. Adorno