Der Durschnitts-IQ hängt von der Vergleichspopulation ab. Der durschnittliche IQ von 100 Punkten wurde ursprünglich für weiße, europäischstämige Völker als Vergleichsbasis festgelegt.
Für Chinesen, Japaner und Koreaner (vermutlich auch Nordkoreaner) liegt der Durchschnitt bei ca. 105 - 108 Punkten. Bestimmte Populationen in Ostasien, z.B. die Shanghainesen erreichen Durschnittswerte um 115 IQ-Punkte, was auch die extrem starken Resultate in Schülerleistungstests in einigen Chinesischen Städten erklären dürfte.
Gewöhnlich wird dieser Bildungserfolg dem starken Drill und dem objektivierten Leistungssystem zugeschrieben. Die Lehrer erstellen und werten die Klassenarbeiten nicht selbst aus und werden an den Resultaten der Klassen gemessen. Daher genießen die Lehrer unter den Schülern, als quasi Verbündete gegen das Leistungssystem, ein hohes ansehen. Störungen des Unterrichtsablaufs und Konflikte durch verschiedene Sympathiebewerungen werden so vermieden. Zudem liegt ein starker Fokus auf der Wiederholung vorgegebener Inhalte, wohingegen das repetitive Lernen im westlichen Kulturkreis als eher langweilig und unproduktiv gilt.
Andererseits gibt es, insbesondere in der Aquatorregion eine Reihe von Völkern mit eher geringerer kognitiver Durchschnittsleistung. Am niedrigsten liegen die durschnittlichen IQ-Werte in Aquatorial-Guinea mit etwa 67 IQ-Punkten. Die Quote der Schulabbrecher in der Grundschule (elementary drop-out rate) wird vom CIA in der Größenordnung von 50% geschätzt. Vergleichbar ist die Situation bei den australischen Ureinwohnern, weshalb diese bis heute vorwiegend getrennt von der Mehrheitsgesellschaft in Reservaten leben.
Unter den reichen Ölstaaten, kann man das Beispiel Katar hervorheben, welches an der TIMMS Studie und anderen vergleichenden Leistungstests (z.B. Mathematikopimpiaden u.ä.) teilnimmt. Ausgehden von der homogenen Entwicklung der TIMMS Resultate in der 4. und 8. Jahrgangsstufen, kann man von einem Durschnitts-IQ von +/- 80 Punkten ausgehen.
Dies ist insbesondere im Bezug auf die Verwendung des gegenwärtigen Ölreichtum des Staates relevant. Nach dem Ende der Ol-Ära und des Devisenzuflusses, ist mit einer Verknappung des hochqualifizierten Humankapitals in Katar zu rechnen. Um diese Lücke einigermaßen aus eigenen Resourcen zu schließen und den westlichen Standard zu halten, benötigt das Land eine erfolgreiches Elitenauswahl und Förderungsprogramm, sowie eine moderne, hirarchisch steil strukturierte Wirtschaftsordnung. Für das kleine extrem wohlhabende Katar ( ca. 60.000 Dollar/Kopf und Jahr) ist ein solcher kapitalintensiver Übergang gut vorstellbar. Größere und relativ ärmere Staaten wie Saudi-Arabien stehen jedoch langfristig vor erheblichen Transformationsproblemen. Aufgrund der noch eher jungen und wenig konkurenzfähigen Mehrheitsbevölkerung, ist mit sozialen Konflikten und Umbrüchen zu rechnen.
Da man davon ausgeht, dass eine Vielzahl von Genen und epigenetischen Faktoren, die individuelle fluide Intelligenz, den g-Factor, bestimmen, geht man von einer Normalverteilung der IQ-Werte in g-lastigen Tests aus. Der Durschnittswert fällt also gewöhnlich mit dem Median zusammen, so dass als Erwartungswert ca. 50% der Population überhalb und 50% der Population unterhalb des Durschnittswertes in einem Test abschneiden.