Das ist definitiv nicht schlimm. Vielleicht kannst du dich ja mal fragen: Was sind deine Ansprüche und Wunschvorstellungen? Willst du verliebt sein und eine Beziehung eingehen? Mit wem und in welcher Form? Oder hattest du auch nie dieses Bedürfnis und eine romantische oder sexuelle Anziehung noch nie empfunden?

Ersteres: Wie bist du bis jetzt damit umgegangen? Hast du aktiv gesucht oder eventuell sogar zu stark gesucht und der Situation gar nicht wirklich die Chance gegeben sich zu entwickeln und mit der Zeit etwas aufzubauen? Oder gibt es in deinem Leben überhaupt den Platz, jmd. Neues kennenzulernen? Es muss nicht immer gleich Tinder sein, ein altes Hobby wieder aufnehmen oder sich Vereinen anschliessen usw.

Letzteres: Da wärst du gar nicht so alleine. Begriffe für eine weiterführende Recherche wären hier Asexualität und Aromantik? (Achtung unterschied zwischen dem Bedürfnis von sexueller Nähe und romantischer Anziehung! Das kann sich auch in der Sexualität unterscheiden, bspw. kann man heterosexuelle sein (als Mann mit einer Frau schlafen wollen), aber homoromantisch sein (nur mit einem Mann als Mann in einer Beziehung sein)).

Ganz allgemein kann man also sagen: Dass du diese Frage gestellt hast, zeigt ja schon mal, dass du dich deiner Unzufriedenheit bewusst bist und sie zuordnen kannst. Vertiefe das und hinterfrage deine Ansprüche und Vorstellungen, wenn du selbstbewusst dich kennst, wird das vlt. ein Anfang für eine neue Herangehensweise. Da kann man auch seine Lebensweise, Sexualität, Umfeld und Zukunft hinterfragen, dass stärkt nur.

Gesagt sei auch noch, dass die Gesellschaft in ihrer Kultur (Bücher, Filme, Werbung, usw.) ein sehr sexualisierte und romantisierte Gesellschaft darstellt. Man kann auch glücklich sein ohne permanenten Lebensgefährten.

Und: du bist nicht alleine ;)