Denken -Fühlen - Handeln. Mit diesem Dreieck und den Wechselbeziehungen beschäftigt sich die kognitive Verhaltenstherapie. Du musst jetzt nicht gleich zum Therapeuten wenn du dich persönlich weiter entwickeln willst, aber Du könntest nach Literatur zum Thema schauen. Die Bücher von Harlich H. Stavemann könnten z.B. hilfreich sein. Schnelles Denken - langsames Denken von Kahnemann untersucht die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen. Ich wünsche eine interessante Lektüre.

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Hallo! Ich denke, es geht so in die Richtung Vortragsangst. Du bist angespannt und kontrollierst Dich zu sehr. Das verunsichert dich immer mehr. Versuch lockerer in der Schule zu werden und gewöhn Dich daran öfter mal was zu sagen oder dich zu melden.

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Hi! Es sind oft Mischungen verschiedener Gefühle, die uns emotional blockieren. Das wird dann häufig körperlich spürbar. Zum Beispiel als schwere Kugel im Bauch. Häufig sind Wut und Trauer zusammen. Meist hilft es, zuerst die Wut rauszulassen, ehe du an die Trauer rankommst. Also mach vielleicht erstmal was, was die Wut rauszulassen hilft, Sport, laute Musik, Boxsack, laut schreien etc. Vielleicht fällt dir das Weinen dann leichter. Alles Gute für Dich!

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Hallo und alles Gute für deinen Mann. Es handelt sich um einen Berufsunfall. Dein Mann sollte sich erstmal bei einem sogenannten D-Arzt vorstellen, dem Durchgangsarzt. Der nimmt Kontakt mit der BG auf und überweist weiter zu einem Psychotherapeuten, der dann von der BG bezahlt wird. Dein Mann war zum Zeitpunkt des Unfalls dort versichert, insofern stehen ihm jetzt Leistungen zu. Nach einem solchen Vorfall wären sicherlich einige Termine dort hilfreich, damit dein Mann dort lernt, den Vorfall für sich gut zu bearbeiten, damit nichts verschleppt wird und sich später eine Folgestörung entwickelt.

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Hi! Der Psychologe wird sich erstmal ein Bild der Situation machen wollen. Dafür will er wahrscheinlich sowohl mit Dir als auch mit Deinen Eltern reden. Und normalerweise ist es so, dass Eltern mehr erzählen, wenn die Kinder nicht dabei sind, aber auch das Kind mehr erzählt, wenn die Eltern nicht dabei sind. Er wird sich also auch mit dir alleine unterhalten. Erstmal geht's dem Psychologen also darum sich ein möglichst informiertes Bild von der Situation zu machen.

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Am besten natürlich wenn Du es schaffst, mit ihr darüber zu sprechen. Solltest du das nicht hinbekommen, dann sprich ihr einfach eine Nachricht auf den AB. Deine Therapeutin meldet die Therapie dann bei der Krankenkasse ab. Die restlichen Sitzungen vom beantragen Kontingent könntest du auf eine neue Therapeutin übertragen lassen. Alles Gute und viel Erfolg.

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Die Frage ist, was Du für die Liebe tun kannst! Wenn man jemanden liebt, meint man es in der Regel gut mit ihm, und möchte ihn nicht zusätzlich belasten. Das bedeutet leider manchmal, dass man gerade aus Liebe zu ihm oder ihr, keine Liebesbeziehung eingeht. Wenn er 22 ist, und Du 14, dann würde es für ihn wahrscheinlich eine Belastung sein, und es wäre furchtbar schwierig. Versuch drüber zu stehen und schau, ob Du den persönlichen Kontakt zu ihm aushälst. Sei dabei ehrlich zu Dir, falls es nicht geht, muss man manchmal innerlich adieu sagen. Liebe lässt sich manchmal nicht verwirklichen, man kann aber nicht wirklich was gegen Liebe tun.. nur mit der Liebe ins Gespräch kommen.. und feststellen, dass sie kompromissbereit sein kann. Ich wünsch Dir alles Gute, und erstmal toll, dass Du so tief empfinden kannst. Lass Dir das auch nicht nehmen.

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Der HNO Arzt sollte mal einen Abstrich machen, dann erkennt man ob es sich z.B. um eine bakterielle Entzündung handelt oder ob es andere Ursachen sind. Möglich wäre auch die Reflux-Erkrankung, bei der Magensaft durch den Reflux durch die Speiseröhre Richtung Mund läuft. Nicht selten haben Heiserkeit und eine angegriffene Schleimhaut auch damit zu tun. Vielleicht mal in diese Richtung explorieren. Gute Besserung.

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Emotionaler Hunger oder wirklicher Hunger?

Hallo,

ich befinde mich in der recovery meiner Anorexie und komme gerade aus der Klinik.
Als erstes, ich befinde mich bereits im Normalgewicht und muss nicht mehr zunehmen!

Ich struggel aktuell so stark damit, was jetzt emotionaler Hunger ist, was extrem Hunger ist und was wirklicher Hunger ist.
Ich weiß, dass ich mir seit dem ich aus der Klinik bin wieder mehr Sachen verbiete und auch wieder in einem Umfeld bin, wo ich wieder weg möchte. Also weiß ich nicht, ob ich z.b auf Gummibären Lust habe, weil ich sie mir a) verbiete und b) weil es mir hier wieder schlechter geht.

In der Klinik wurde gegsagt, dass bei Appetit eine Menge wie z.b vier Stücke Schokolade ausreichen, um den Appetit zu stillen. Aber meine Angst dabei ist, dass es eben bei mir kein Appetit ist und in eine andere Essstörung verläuft.

Zudem gebe ich aktuell meiner Essstörung ziemlich die Kontrolle wieder, auch wenn ich gegen sie ankämpfen wollte, aber irgendwie brauche ich sie gerade. Aber deswegen habe ich die strucktur von der Klinik wieder über bord geworfen mit drei Hauptmahlzeiten und drei zwischen Mahlzeiten. Ich esse eigentlich nur noch die Hauptmahlzeiten aber auch da tendiere ich wieder Sachen einzusparen. Es gab in der Klinik jeden Tag eine Süßigkeit und hier zuhause verbiete ich sie mir wieder… ich habe keine Ahnung, aber kann der Körper da auch wieder in den extremen Hunger übergehen, weil er das nicht mehr bekommt und die Stoffe als Mangelernährung wahrnimmt?

Gleichzeitig kämpfe ich gegen die Depressionen die veranlassen, dass ich nur im Bett liege und mir die Essstörung sagt, ohne Bewegung kein Essen. Will ich mich bewegen um gegen die Depressionen anzukämpfen, sagt die Essstörung wieder mit dem Bewegungsdrang „guten Tag“.

Ich kann das einfach nicht unterscheiden, ob ich essen soll oder ob es falsch ist, dem Gefühl nach zu gehen…

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Hi! Erstmal Glückwunsch zum Klinikaufenthalt, gut dass du die Sache jetzt aktiv angehst. Ich kann Deine Unsicherheit gut verstehen, ich denke, das braucht erstmal Zeit, eh Du Dir den Zugang zu Bedürfnissen wie Hunger, Appetit, etc. wieder herstellst. All das geht in der Anorexie mit der Zeit verloren, da auf das aufkeimende Gefühl sofort mit rigiden Sanktionen reagiert wird, wird das normale Hungergefühl auf die Dauer unterdrückt, da es nicht mehr mit der Konsequenz "Essen" belohnt wird. Hab Geduld mit Dir, taste Dich an die Sache langsam ran, lasse es genug sein damit, dass es "wahrscheinlich" Hunger sein wird.. vielleicht auch Appetit. Das gelernte in der Klinik gibt Dir den Rahmen vor und die Nahrungsaufnahme, die sinnvoll sind, eben weil es aus sich selbst heraus schwer ist, das zu regulieren.

Mein Rat: Such Dir eine Therapeutin zur Nachsorge nach der Klinik. Das geht dann schon noch mal einfacher, als raus aus der Klinik und dann wieder ganz auf sich gestellt sein. Selbst kann man sich viel zu einfach austricksen, und die Störung lauert genau darauf im Hintergrund.

Ich wünsch Dir weiter ganz viel Erfolg, sei liebevoll-mitfühlend im Umgang mit Dir selbst, und verzeih Dir auch mal einen kleinen Ausrutscher oder Patzer.

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Übertragung ist ja ein gängiges Phänomen in der Psychotherapie. In der Tiefenpsychologie oder der Analyse nach Freud wird ja auch gelehrt, dass diese wichtig ist und für den therapeutischen Prozess genutzt werden sollte. Darum sollte man das thematisieren und du solltest das für dich nutzen. Besprich diese Gefühle mit deiner Therapeutin. Im Gegensatz zu Deiner Mutter hat sie eine therapeutische Ausbildung und wird anders darauf zu antworten wissen, als deine Mutter. So kannst du schließlich mit Hilfe der Rückmeldungen der Therapeutin an deinen eigenen Emotionen arbeiten, und dir klarmachen, wo es sonst noch in deinem Leben zu Übertragungssituationen kommt und wo du mit Vermeidung, Wut oder Aggression reagierst und dir und anderen damit das Leben schwer machst. Nutz es also für dich als Chance, und sei Dir sicher, die Therapeutin kann damit umgehen und wird dir eher dankbar sein, dass du diese Gefühle äußerst. Alles Gute für diesen Prozess.

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Hallo! ich würde Sie Vermeider oder Prokrastinierer (Aufschieber) nennen. Ursache können tiefliegende Ängste sein, z.B. Versagensängste oder übersteigerter Perfektionismus mit Ängsten, die Dinge nicht gut genug zu machen. Auf jeden Fall ein Verhalten, sollte es zu gravierenden Problemen führen, welches man sich gemeinsam mit einem Therapeuten mal anschauen sollte.

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Hallo! Es hängt, wie oben ja auch schon geschrieben entscheidend davon ab, ob Du bereit bist, Dinge zu verändern, Dich Deinen persönlichen Situationen stellst und schaust, wo Du Dir selbst oder wo Du es zulässt, dass sich andere in Deinen Weg stellen. "Die Alte" hat dich ja auch irgendwie dort hingebracht, wo Du jetzt bist. Du kannst aber "die Neue" werden und die hat vielleicht mehr mir Dir selbst zu tun, als "die Alte". Auf deinem Weg wünsch ich Dir alles Gute!

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Bei deinen Schilderungen könnte es sich meiner Meinung nach um eine generalisierte Angststörung handeln, allerdings liegt der Fokus bei Dir doch stark auf Ängsten vor Einbruch, Verfolgung etc. also eher im Sinne einer Phobie. Bei der generalisierten Angststörung gibt es nur selten einen solchen fixen Fokus. Diese Menschen haben generell vor allem neuen Angst und stehen Veränderungen sehr skeptisch gegenüber. Du solltest Dich an einen erfahrenen Psychotherapeuten wenden, der hier genauer diagnostizieren kann und mit dir mögliche Ursachen deiner Ängste besprechen kann. Wurdest Du als Kind oft alleine gelassen? Hattest Du als Kind oft im dunkeln Angst? Welche Übungen sind jetzt hilfreich, um dich mit deiner Angst zu konfrontieren? Also, erstmal ne klare Diagnose und mögliche Hintergründe klären, dann kann eine Therapie erfolgen.

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Du bist schon auf dem richtigen Wege: Nicht nur die Panikattacken sind das Problem, sondern die dahinter liegenden Ängste. Glückwunsch... das macht die Sache einfacher.

Versuche dich mal zu fragen, warum du denn unbedingt solche Klarheit in deiner Zukunft haben musst. Warum ist es wichtig, jetzt schon zu wissen, was mal sein wird. Warum musst Du unbedingt deinen zukünftigen Beruf schon kennen? Warum muss dein Leben unbedingt nach einem festen Plan verlaufen, den du unbedingt kennen musst? Wieso möchtest Du an der Illusion festhalten, das Leben sei kontrollier und vorhersehbar? Das ist es nicht, und damit müssen wir uns alle, ob arm oder reich, dumm oder schlau abfinden. Das kann aber tatsächlich Angst machen und so haben alle Vermeidungsstrategien dagegen entwickelt und tun so, als hätten wir unser Leben im Griff. Bleib lieber flexibel, und lege dir ruhig einen Plan B zu. Mach nach dem Abi ruhig erstmal ein soziales Jahr und entscheide dann erst. Bleib etwas mehr in der Gegenwart und weniger in der Zukunft. Integriere so etwas wie Hoffnung und Zuversicht in dein Leben. Schau auf vergangene Erfolge, die stärken Dich. Vielleicht bringt es auch etwas, sich mal mit einem Psychotherapeuten zu unterhalten, der dir hilft, nicht nur angstvoll in die Zukunft zu blicken. Hab etwas mehr Vertrauen in dein leben und dein Zukunft. So gefährlich und gemein wirds nicht. Liebe Grüße.

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Ich bins wieder: Ich lese nur noch Schulangst. Ich würde dieses Konzept gerne erneut in Frage stellen und als für dich nicht unbedingt hilfreich bewerten. Es verstellt den Blick auf die dahinter liegenden Ängsten und Probleme. Um welche Ängste gehts denn bei Dir eigentlich: Versagensängste, Ängste nicht zu genügen? Angst davor, dich lächerlich zu machen? Angst davor in der Gruppe nicht zu bestehen? Bist du in einem Rollen - o. Identitätskonflikt mit Dir selbst? Mit der Diagnose Schulangst wirst du nicht viel weiter kommen und Dich von der Schule zu befreien stellt mit Sicherheit nicht die für dich günstigste Lösung dar, sondern wäre nur eine Vermeidungsstrategie, die erstmal Erleichterung bringt, langfristig das Problem jedoch verstärkt. Probleme, die wir in einer bestimmten Lebensphase nicht angehen, verschieben wir halt in die nächste Lebensphase. Dort können sie für uns aber viel hinderlicher sein, als in der vorherigen. Wenn du jetzt deine Probleme in der Schule für dich auf befriedigende Weise angehst, wirst du später am Arbeitsplatz weniger haben. Es lohnt sich also, daran zu arbeiten und die "Schulangst" als Herausforderung für dich zu sehen.

Und für die Therapeutensuche: Du brauchst nicht nur empathisches Verständnis und Zuspruch sondern jemand, der Dich mit deinen Themen weiterbringt. Der dich ermutigt, an dir selbst zu arbeiten und dafür auch einmal Belastungen auf dich zu nehmen. Also.. ungekehrt wie die Vermeidungsstrategien: eine kurze Belastung in Kauf zu nehmen, um es dafür langfristig leichter zu haben. So.. ich will hier nicht zum Stalker werden, deine weiteren Fragen lass ich mal unbeantwortet. Konzentrier dich den Rest des Tages einfach mal auf deine positiven Eigenschaften. Was macht dir Spaß, was kannst Du gut? Beschäftige Dich damit und schätze dich selbst mehr wert. Du bestehst nicht nur aus Fehlern, Störungen und Diagnosen. Das ist der kleinste Teil... mit dem Anderen der viel größer ist, hilfst du Dir da raus... aber eben nicht durch Schonung und Vermeidung. Jetzt bin ich ruhig... alles klar.. hast ja Recht. ciao

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Alles klar.. da willst du also schon mal nicht hin. Wenn die bessere Alternative darin besteht, weiter zu Hause zu wohnen, dann kommt es jetzt auf Dich an. Geh noch mal tief in Dich und überleg Dir genau was Du willst, worauf kommt es Dir an: Möchtest Du deine Diagnose Schulangst bestätigt bekommen und brauchst Schonung, Verständnis und besteht die Lösung also darin, dir die Schule zu erlassen? Oder möchtest du in deinem Leben und mit Dir weiterkommen? Schule ist keine Schlange, die Angst vor Schule ist nicht genetisch bedingt und stellt keinen überlebensnotwendigen Reflex dar. Schule kann aber jede Menge unangenehmen Gefühle mit sich bringen, wenn Dinge schief laufen. Und die können so stark werden, dass man am liebsten zu Hause bleibt. Du befindest dich hier in guter Gemeinschaft mit einigen älteren Semestern, die am liebsten nicht mehr zur Arbeit gehen würden, usw. Blos würde man bei Erwachsenen die Diagnose "Arbeitsphobie" nicht ernst nehmen, ja nichtmal stellen. Ähnlich ernst nehmen würde ich also die Diagnose Schulphobie. In meinen Augen einfach eine Symptombeschreibung die "der Schule" die gesamte Verantwortung zuweist. Die Lösung liegt aber bei Dir. Du kannst etwas dafür tun, dass Schule Dir wieder Spaß macht, dass Schule wieder zu etwas wird, das für dich Sinn macht. Hierfür müsstest du wahrscheinlich lernen, mit einigen Dingen anders umzugehen und anders zu bewerten. Vielleicht gehörst du zu den introvertierten Menschen, die von extrovertierten gern an den Rand gedrückt werden. Vielleicht lässt Du Dich auch mobben und reagierst genau so wie die Mobber es sich wünschen. Alles Fragen die du am besten mit einem Therapeuten nochmal besprechen solltest.

In jedem Fall solltest Du deinen Eltern, dem Jugendamt oder wem auch immer jetzt ein Angebot machen: Ich bleibe weiter zu Hause wohnen, bin aber bereit, erneut zur Therapie zu gehen. An meiner "Schulangst" werde ich arbeiten und mich bemühen, regelmäßig dort wieder hinzugehen. Wenn die Situation in der Schule ganz verfahren sein sollte, hilft ab und an auch, das Problem hier an der Wurzel zu packen. Es gibt nun mal miese Lehrer, miese Mitschüler, ein schlechtes Schulumfeld etc. Dann sag das aber auch, und wünsche Dir Veränderungen, einen Klassenwechsel oder einen Schulwechsel. Lass dich durch die diagnose Schulangst nicht weiter beeindrucken sondern nimm es als symptombeschreibung. Alle wissen, dass Ängste durch Vermeidung nicht besser werden, sondern nur durch Konfrontation. Ich wünsche Dir alles Gute.

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Geht.. aber geht schwierig würde ich sagen. Du müsstest Dir gute Selbsthilfeliteratur besorgen, damit an deinen Ängsten arbeiten und auch selbst deine Fortschritte oder auch Vermeidungsstrategien immer wieder nachhalten. Fall nicht auf die Titel in den Regalen rein, die dir versprechen dass du mit ihrem buch zum Glück finden wirst oder nach einer Woche im Nirvana landest oder so. Du hast harte therapeutische Arbeit vor Dir. Gute Titel zur Angstbewältigung bietet zum Beistpiel die sogenannte Acceptance und Comitment Therapie. Bücher von Russ Harris oder Steven C. Hayes kann ich dir wärmstens and Herz legen. Ziel der ACT ist, Dich von Deinen Ängsten zu distanzieren, zu lernen, nicht mehr deine Angst zu sein sondern zu lernen, deine ängstlichen Emotionen zu beobachten und selbst zu gewichten. Ihnen dann etwas entgegenzustellen. Auch in der modernen, kognitiven Verhaltenstherapie wird mehr und mehr so gearbeitet. Ängste müssen nicht mehr wegtherapiert werden, sondern sie können akzeptiert werden als eine von vielen möglichen Bewertungen einer Situation. Also, besorg Dir ein paar dieser Bücher, versuch damit etwas anzufangen und die Übungen in den Büchern tatsächlich durchzuführen... dann kannst du für dich selbst beurteilen, ob du damit vorankommst oder doch noch die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen möchtest. Anders ist es, wenn Du zu den Ängsten auch noch depressiv bist. Wenn beides vorliegt, würde ich zu einem Therapeuten raten, da du dann um die Ängste zu bearbeiten erstmal von den depressiven Gedanken loskommen musst. Also.. ran an die Arbeit, es lohnt sich.

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Die Angst rührt oft daher dass wir den Verlauf einer Beziehung im Kopf schon vorwegnehmen, wir rechnen mit allem möglichen. Auch ein Scheitern wird im Kopf schon vorweggenommen und durchinszeniert. Das wäre vielleicht schlimm und schrecklich für dich oder vielleicht auch sehr peinlich vor Anderen. Wenn ein Ereignis solche Konsequenzen haben kann baut sich im Kopf eine riesen Hemmung davor aus und man spielt auf Zeit, duckt sich weg oder vertagt eine Entscheidung so lange, bis sich die Frage gar nicht mehr stellt. Also.. versuche dich zu fragen, was Dein Kopf da macht. Braucht er unbedingte Gewissheit, dass es gut ist, dass er der Richtige ist usw. Befürchtet er, dass es schief gehen könnte? Und was wäre dann? Auf der anderen Seite: Was wäre so schlimm daran, wenn es nicht klappt, wenn es doch nicht der Richtige wäre. Es wäre vielleicht unangenehm, schmerzvoll, aber auch nicht weiter schlimm. Und damit lohnt sich das Ganze dann schon wieder. Der Versuch ist es wert, wenn du dir im Klaren bist, dass eine Beziehnung leider immer ein Versuch ist, ein Sprung ins Ungewisse. Sicherheit erhälst du erst im Verlauf der Beziehung und hier kann oft auch der Schein trügen. Alles viellicht keine guten Nachrichten, aber doch auch nicht so schlecht, dass wir die vielen guten Seiten an einer festen Beziehung missen möchten. Also: mach klar Schiff und lass Dich drauf ein. In jedem Fall gewinnst du Erfahrunen und wirst sicher in Beziehungen.

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Wie verhalte ich mich gegenüber einem wichtigen Menschen?

Hallo zusammen,

zu meiner o.g. Frage muss ich etwas ausholen. Mich haben dieses/letztes Jahr ein paar wirklich schwere Schicksalsschläge getroffen. Seitdem habe ich manchmal eine schwer Zeit und habe große Probleme mit dem allein sein, bin dann Anfang 2018 auch in einer Therapie die mir helfen soll, diese Ereignisse und Probleme zu verarbeiten.

Ich habe vor ca. einem Jahr eine Frau kennen gelernt, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Damals befand Sie sich noch in einer festen Beziehung, was für mich auch nicht weiter schlimm war. Doch nach ein paar Monaten sind wir uns immer näher gekommen, was schlussendlich dazu geführt hat, dass sie eine Affäre mit mir hatte. Nach ein paar weiteren Monaten ist die bis dahin geführte Beziehung gescheitert. Nun wollte Sie aber keine Beziehung mit mir eingehen, sondern distanzierte sich immer mehr von mir. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber schon so eine starke Verbindung zu ihr aufgebaut, wie noch zu keinem anderen Menschen zuvor. Allein schon deswegen, weil ich mit ihr über alle meine Probleme und Ereignisse reden konnte und sich mich wirklich manchmal aus sehr dunklen Zeiten geholt hat. Während wir ein Verhältnis hatten, betonte Sie auch immer wieder, dass ich der perfekte Mann für Sie wäre, sie aber trotzdem ihren Freund liebt. Naja als diese Beziehung scheiterte, war das anscheinend nicht mehr so... Ich war wirklich seht enttäuscht, aber wir haben dennoch eine enge Freundschaft beibehalten und Sie auch immer für mich da.

Nun zu meinem jetzigen Problem:

Sie hat wieder einen Mann kennen gelernt, es ist noch nichts festes... aber ich merke wie nahe mir das geht... Es ist die Mischung aus dieser tollen Freundschaft und ihrer Fürsorge die ich nicht missen möchte. Ich habe einfach Angst davor, dass ich ohne Sie meine Probleme/Gefühle nicht bewältigen kann und einfach die Erinnerung, dass Sie mich immer wieder aus sehr schweren Momenten geholfen hat... Nachdem ich diese ganzen Ereignisse noch nicht verarbeitet habe, kann es natürlich sein, dass mich ab und zu solche schlimmen Tage wieder einholen und dann will ich einfach nicht ohne Sie da stehen.

Es ist natürlich nicht nur der freundschaftliche Zusammenhalt sondern, immer noch ein bisschen mehr als Freundschaft...für mich zumindestens...

Ich bin sozusagen abhängig von ihr, aber ich weiß nicht ob ich es ertragen kann, wenn sie einen neuen Freund an ihrer Seite hat. Ich weiß das ich in der Vergangenheit einige Fehler gemacht habe, die mich in diese Situation geführt haben, aber ich war einfach so froh jemanden gehabt zu haben, der mir zuhört und mich versteht.

Das alles so ausufert habe ich nie geahnt!

Vielleicht hat jemand von euch schon eine ähnliche Situation erlebt oder hat ein paar wertvolle Ratschläge für mich.

Danke an jeden der das durch liest und ernst nimmt.

Schönen Tag euch

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Erstmal prima, dass Du so offen darüber schreibst und zu deinen Gefühlen stehst. Du scheinst tief zu empfinden und einen recht guten Zugang zu deinen Gefühlen zu haben. Emotionen scheinen aber auch eine starke Macht über Dich zu haben. Meist ist es so, dass wer Gefühle wie Liebe, Zufriedenheit oder Leidenschaft sehr stark spürt, auch die negativen Gefühle wie Angst, Verzweiflung und Schmerz sehr stark spürt. Du ahnst in der Beziehung zu dieser Frau bereits, dass eine Art Abschied und Schmerz bevorsteht und willst es noch nicht wahrhabenn, ein wenig hängst du dein Herz noch an diese Frau und an die Hoffnung daran, dass es das nicht gewesen sein möge.

In der Bindungstheorie spricht man oft von "Übergangsobjekten", also Partner, die uns die Trennung vom Bindungspartner erleichtern und in der Zeit der Trennung für uns da sind. Ich denke, diese Aufgabe wurde Dir vielleicht unbewusst von dieser Frau zugedacht. Sie hat sich dir in Freundschaft verbunden gefühlt, sich dir anvertraut. Deine Liebe jedoch hat sie nur scheinbar erwiedert. Du hast Dich in sie verliebt, konntest ihr hilfreich sein und fühltest Dich von ihr bestätigt. Ihr habe beide aus Eurer kurzen Beziehung etwas geschöpft, für sie war die Beziehung jedoch von Anfang an endlich, nämlich bis zum Beginn einer neuen Liebe. Die Personen die wir lieben können, und mit denen wir befreundet sein können, haben oft ganz verschiedene Eigenschaften. So kann es durchaus schmerzvoll sein für dich zu beobachten, wen sie jetzt an ihrer Seite hat, wo sie doch dich hätte haben können. Letztendlich heisst das aber auch, das ihr eine freundschaftliche Beziehung haben könnt und haben konntet aber auch nicht mehr. Zu einer Liebesbeziehung gehört nun einmal mehr als freundschaftliches Verständnis füreinander. Versuch mit dem zufrieden zu sein, was ihr zusammen hattet. Versuche darauf zu verzichten, ihr böse zu sein oder Verrat zu erahnen. Es ist nicht so. Deine Hilfe und Unterstützung wird nicht weniger wert dadurch, dass sie jetzt ohne dich zurecht kommt. Versuche den Anderen weniger als Konkurrenz zu sehen. Er nimmt sie Dir ab, sie ist jetzt bei ihm angekommen. Und auch das ist gut so. Wende Deine Aufmerksamkeit wieder anderen Menschen zu, eine wird dabei sein, für die Du nicht nur der beste Freund sein kannst, sondern die dich auch lieben kann. Nimm Abschied, aber auf für dich heilsame Weise. Du hast es verdient.

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