Gerne teile ich auch meine Erfahrung, Einschätzung und
Ratschläge zu diesem Thema mit allen Interessierten. Die bereits publizierten
Antworten greifen meines Erachtens einerseits zu kurz und machen andererseits teilweise den Anschein, direkt oder indirekt finanziert worden zu sein. Zu diesem Schluss komme ich, weil die Antwort vom 10.05.2017 (gesehen am 24.10.2017) ein Logo «TMA» aufweist. Mit Google Recherche stellt sich heraus, dass es sich dabei um ein eSports Team handelt, das vom Hersteller des Produktes «Curbs» gesponsert wird. Es erweckt für mich den Anschein, dass eine differenzierte Antwort nicht im Sinne des Sponsors wäre, sondern viel mehr, dass man gleich das ganze Pro Pack kauft (also das mit «Daumenschwitzkasten» und «Sichteinschränkungs-Stickers» für den Monitor?).

Setzt man sich mit dem Thema etwas genauer Auseinander, findet man schnell heraus, dass Aaa-Shocks (Original Produkt, seit 2012 von
Shooterspielern erfunden und vertrieben) im Gegensatz zu den Curbs (seit 2016, von Werbefachmann – gemäss LinkedIn – kopiert und hauptsächlich von Media Markt vertrieben) eine Palette mit Stossdämpfern anbieten, die nicht nur eine unterschiedliche Festigkeit aufweisen, sondern innerhalb der Festigkeitsstufen auch aus völlig unterschiedlichem Material sind. Schnell wird deutlich, dass eine pauschale Antwort auf diese Frage nicht leichthin gegeben werden kann, wenn das Ziel eine wahre Antwort sein soll. Generell kann allerdings festgehalten werden, dass mit zunehmender Festigkeit der Stossdämpfer die Langlebigkeit zunimmt. Dies trifft aufgrund physikalischer Gegebenheiten für beide Produkte gleichermassen zu.

Als ebenfalls langjähriger Konsolenspieler kann ich dem Fragesteller und allen Interessierten jedoch empfehlen, nicht allein auf die Festigkeit resp. Langlebigkeit der Stossdämpfer zu setzen (im Sinne von je härter bzw. langlebiger desto besser), sondern vielmehr im Auge zu behalten, dass die Stossdämpfer auf den eigenen Controller (z.B. Thumbstickaufsätze wie FPS-Freeks, Pro Controller etc.), das eigene Bedienverhalten (heftig oder bedacht) und die gespielten Spiele (nur einfaches Empfindlichkeits-Setting oder erweiterte Optionen möglich) abgestimmt sind: Gebraucht man z.B. Aufsätze, die den Stick verlängern (wie meine Wenigkeit), sollte man eher zu einer festeren Variante greifen, als bei Sticks mit Standardgrösse. Verwendet man z.B. einen Razer Raiju oder den Nacon sollten angepasste Stossdämpferringe montiert werden, damit der Effekt auch greift. Gehört man zu den Kandidaten, die die Sticks des Controllers auch schon abgeknickt haben, ist man mit härteren Stossdämpfern besser bedient, als wenn man sich zu denen zählt, die die Controller Sticks eher mit Sorgfalt bewegen. Weichere Stossdämpfer bedürfen für die maximale Effektausbeute generell weniger weitgehender Veränderungen des Empfindlichkeitssettings (leicht erhöhen) als härtere Stossdämpfer (hier am besten auch: Sticktotzone und Maximal-Inputgrenze verringern) und sind daher nach meiner Einschätzung für die Erstverwendung oder Gelegenheitsspieler vermutlich besser geeignet. Stossdämpfer am rechten Stick (i.d.R. zum Zielen) halten deutlich länger, als,wenn man sie am linken Stick (i.d.R. zum Laufen) einsetzt. Letzteres macht ja auch deutlich weniger Sinn. Etc.

Für Unentschlossene findet sich übrigens auf Amazon zu allen Produkten ein wertvoller Erfahrungsschatz an verifizierten Kundenmeinungen.

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Aiming-Problem: Stickbewegungen sind wegen der Grösse und der Leichtgängigkeit der Analogsticks schwierig genau zu dosieren. Erschwerend hinzu kommt der relativ grosse „tote Lenkbereich“ in der Ausgangsposition des Sticks.

Phsyikalische Lösungsansätze: Arbeit = Kraft x Weg. Also entweder beim Weg oder bei der Kraft ansetzen, wenn das Ergebnis verändert werden soll. FPS Freeks wählen die „Weg“-Variante. AAA-Shocks bedienden sich des Faktors „Kraft“.

Wirkung bzw. Vorteile der beiden Systeme: FPS Freeks verlängern den Stick, vergrössern also die Hebelwirkung. Der Stick wird durch die Verlängerung sozusagen toleranter. Ceteris paribus braucht für dieselbe Bewegung des Spielcharakters (definiert durch den Stickneigungswinkel) einen längeren Weg mit dem Stick (beschrieben durch Kreisbogen) zurückgelegt werden. Präzise Bewegungen lassen sich daher leichter handhaben und die Empfindlichkeit kann in der Regel nach oben angepasst werden. AAA-Shocks verstärken den Stick, erhöhen also den Widerstand desselben bzw. verlangen von einem etwas mehr Kraft bei der Stickbedienung. Ceteris Paribus braucht für dieselbe Bewegung des Spielcharakters (definiert durch den Stickneigungswinkel) mehr Kraft (definiert durch die seitlich auf den Stick wirkenden Einheiten Newton) aufgewendet werden. Durch die Stossdämpfer werden die Sticks weniger „mimosenhaft“ und verzeihen einem ungewollte Bewegungen bzw. helfen, feine Bewegungen leichter zu dosieren. Auch dadurch lässt sich die Präzision steigern und die Empfindlichkeitseinstellung im Spiel deutlich erhöhen.

Empfohlener Einsatzbereich: Die Weglösung (FPS Freeks) ist meines Erachtens für Scharfschützen besonders interessant. Im Nahkampf kann man etwas benachteiligt sein (längerer Weg = mehr Zeit) Die Kraftlösung (AAA-Shocks) ist für beliebige Spieltypen interessant, weil sich die Chancen für Distanzschüsse und Nahkämpfe gleichermassen erhöhen.

Nachteile der beiden Systeme: Der Nachteil beim System mit der Stickverlängerung (FPS-Freeks etc.) liegt darin, dass sie den eingangs erwähnten „toten Lenkbereich“ (durch den längeren Kreisbogen) ebenfalls vergrössern, wodurch feine Bewegungen in der Ausgangslage des Sticks länger gar keine und dann eine plötzlich eintretende Reaktion des Spielcharakters bewirken – daran muss man sich gewöhnen. Durch die Hebelwirkung werden die Sticks dazu noch leichtgängiger, was einer einfachen Bewegungsdosierung entgegenwirken kann. Die FPS-Freeks können bei etwas ungeschickten Bewegungen oder wenn sie schon etwas älter bzw. häufiger gebraucht sind, unverhofft vom Stick kippen und sollten dann mit etwas Kleber fixiert werden. Des Weiteren sind sie für Spieler mit eher kleinen Händen nicht besonders geeignet, weil sich die Daumenposition durch die Verlängerung entsprechend erhöht. Das kann sich negativ auf den Komfort auswirken. Der Nachteil bei den Stossdämpfern (AAA-Shocks) liegt in der Einschränkung des maximalen Stickeinschlagwinkels, die je nach Stärke des "Analogstick Aim Assistance" Stossdämpfers variiert. Diese Beschränkung ist im Spiel zwar irrelevant bzw. sogar nützlich, kann aber je nach Spiel das Setup im Menü etwas Mühsamer machen (Wenn Volleinschlag zur Auswahl nötig ist). AAA-Shocks müssen behutsam und in den Händen aufgewärmt über den Stick gezogen werden. Bei den harten Stossdämpfern muss man sehr sehr aufpassen, dass man sie beim Anbringen bzw. Entfernen nicht zerreisst (ich persönlich bevorzuge deshalb die äusserst flexiblen „uggly orange infantry“). Die Stossdämpfer unterliegen einer funktionsbedingten Abnutzung, weshalb es sich lohnt, sie für Spiele zu entfernen, bei denen geschmeidige Kontrolle weniger wichtig ist. Die stärkeren Stossdämpfer können für Spieler mit wenig Kraft in den Händen weniger geeignet sein.

FAZIT: Langer Rede Kurzer Sinn. Wer richtig gerne und richtig viel Battlefield, Call of Duty und co. zockt, sollte sich nicht überlegen, ob er sich FPS-Freeks oder AAA-Shocks zulegen möchte, sondern am besten beide Systeme kombinieren. Nicht umsonst wird in diesem Zusammenhang - zumindest in meinen Kreisen - oft von der „Killer-Combo“ gesprochen.

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