Hi!
Erstmal mein volles Mitgefühl, dass du das Gefühl hast dich deinen Eltern nicht anvertrauen zu können. Das ist nicht gerade schön, in einer solchen Lebensphase.
Das was du beschreibst klingt ziemlich stark nach Pupertät. Allerdings etwas krasser als ich das von mir kenne.
Die Selbstmordgedanken - ok, ja, die hatte auch ab 11. Hässliche Gedanken, schrecklich, man kennt sich selbst nicht mehr. Mir hat damals mein Haustier, ein Meerschweinchen sehr geholfen. Einfach halten, drücken, streicheln, schmusen, ein paar Tränen ins Fell weinen. Schreiben, Gedanken in Worte fassen, damit sie aus dem Kopf "raus" sind hat mir auch geholfen...kamen zwar furchtbare Märchen dabei raus aber es waren ja nur "meine" Text für "mich", musst ja keiner sonst sehen.
Rausgehen/Freunde/Sport/Schule - natürlich gibt es lustlose Phasen. Versuch vielleicht trotzdem, deinen Tag ein wenig durchzuplanen, etwas auszumachen, eine HÜ zu erledigen, was auch immer. Kleine "Erfolgserlebnisse". Fängt morgend mit dem Betten machen an - tada~ "Schweeinehund" schon 1x besiegt. Hatte als Kind ein sehr lebhafte Fantasie, hab mir meinen Tag einfach aufregend "gedacht". Der Bus, der ging nach Hogwards, natürlich. Die Lösung für Matheaufgabe war eine überlebenswichtige Geheimformel gegen was-auch-immer, usw. War recht verrückt, wenns um so kleine Abendteuer ging.
Weinen...ich vermute man kann die Tränen nur laufen lassen. Das Stofftier drücken. Es gibt meist gar keinen Grund fürs Weinen. Die Welt ist grad einfach scheibenkleister und darum weint man halt. Was soll da trösten? Nimms nicht zu schwer, ist einfach normal. Gehört dazu.
Die Hässlichkeit...du bist viel zu jung, um dich "zuzukleistern" mit Schminke und Co. Außerdem fühlst du dich dadurch nicht besser. Hör auf in den Spiegel zu schauen und dich zu hassen. Du bist wie du bist. Punkt. In deinem Alter haben mich die meisten Fremden für einen Jungen gehalten, weil an mir nichts "Mädchen" war. Gar nichts. Aber das wächst sich aus. Warte. Gib dir Zeit. Und liebe dich - für deine hübsche Augenfarbe, für dein nettes Lachen, für was auch immer. Denk daran, die Mädchen, die du für schön hältst, stehen genauso vorm Spiegel und finden dieses und jenes an sich hässlich.
Selbstbewusstsein ist keiner. Man wird es. Frag dich, was dir selbstvertrauen geben würde? Und dann halt den Gedanken fest. Ich hatte als Kind of das Problem hinzufallen, vor allem wenn ich aufgeregt, nervös war, was mir nur noch mehr Spott und Lacher eingebracht und mich noch unbeliebter gemacht hat. Also war mein "Sicherheitsgefühl" eine Wand hinter mir. Immer der Gedanke nicht fallen zu können, mich einfach irgendwo "anlehnen" zu können, wenn ich vor Aufregung vor der nächsten Stunde schon weiche Knie hatte. Anlehnen, durchatmen, stark fühlen, auch wenn man drin klein ist.
Sollte sich das ganze trotzdem nicht mit der Zeit eindämmen, also weniger werden, dann empfiehlt sich natürlich immer ein Gespräch. Mit einem Lehrer, Schulpsychologen, Freunde, was auch immer.
Mir fällt noch ein - ich hatte die Regel sehr früh und wegen großer Beschwerden (Bauchkrämpfe, etc.) die Pille nach wenigen Monaten. Ich stand nie so kurz vorm Selbstmord wie in der Zeit, in der mir meine heiß geliebte Pille den Hormonhaushalt zerschossen hat. Also frag dich, ob du etwas nimmst, das dir schlecht bekommt?
Ansonsten - positiv denken. Das Leben ist, trotz allem, wunderwunderschön. Und hätte ich mich damals mit 11 umgebracht, hätte ich vieles verpasst - viele liebe Menschen, viele schöner Erlebnisse. Es wird besser. Ganz, ganz fest versprochen.
Fühl dich gedrückt, lg, FF