Hallo,
Bei jedem Notfall wird als erstes die Umgebungsanamnese durchgeführt. Da du geschrieben hast, dass der Pat. Nahe einer Treppe liegt und ggf. noch beim initialen Assessment noch Bewusstlos ist, würde ich meinen Teamkollegen die Anweisung geben das sogenannte A/B- Management durchzuführen, sowie gleichzeitig die HWS zu stabilisieren. Falls noch nicht Alarmiert fordere ich mir in dieser Situation einen Notarzt nach. Danach führe ich meine Diagnose Erhebung nach xABCDE-Schema durch (Prioritäten orientiertes Untersuchungsschema).
Das wird untersucht:
x= schauen nach lebensgefährlichen Blutungen, dabei ist zu beachten, dass nach einem Treppensturz nicht nur äußerliche sondern auch innerliche Blutungen auftreten können;
A: Ich schaue ob der Patient etwas im Mundraum hat oder der Atemweg verlegt ist; Der Kollege von mir stützt die HWS und übernimmt nach meiner ersten Evaluatuion das A und B- Managment von mir.
B: An dieser Stelle wird geschaut ob der eine bläuliche Gesichtsfarbe. Des Weiteren wird geschaut ob eine Rippenserienfraktur vorliegt. Die Atemfrequenz, Atemtiefe, das Atemmuster und ob der Patient die Atemhilfsmuskulatur verwendet wird ermittelt; Ebenfalls wird der Patient einmal mit dem Stethoskop abgehört und ggf. nötige Maßnahmen eingeleitet; ggf. sollte ebenfalls eine Kapnometrie angeschlossen werden
C: Hier wird der Kreislauf beurteilt. Wie ist der Blutdruck, Puls, Herzfrequenz…; ein kleines EKG sollte erfolgen; Unter diesen Punkt werden auch die nicht initial Lebensgefährlichen Blutungen versorgt.
D: bei der neurologischen Beuteilung wird geschaut wie ist der Patient zu recht. Ist er wach, durch lautes Ansprechen, durch einen Schmerzreiz erweckbar, oder ist er Bewusstlos; Ist er nicht bewusstlos wird geschaut ob der Patient zeitlich, örtlich, zur Person und zur Situation orientiert ist; Ebenfalls wird der Blutzucker erhoben; Ebenfalls sollte eine Kategorisierung der Schwere auf ein Schädelhirntrauma durchgeführt werden (GCS- Test); Nicht zu vergessen darf der BE-FAST Check auf ein Schlaganfall
E: Unter diesem Punkt werden alle anderen Punkte behandelt, wie die Temperatur Erfassung, die Schmerzstärke wird abgefragt, der komplette Körper sollte nochmal abgetastet werden ob eine Fraktur vorliegt etc.; Auch eine Anamnese zum Patienten wird durchgeführt SAMPLER-Anamnese/ Symptome, Allergien, einzunehmende Medikamente, Patientengeschichte wie relevanten Vorerkrankungen, die letzte Einnahme der Mahlzeit, Arztbesuch, ggf. Informationen zur Ausscheidung von Reststoffen…, Was der Auslöser war z.B. Stolpern, dem Patienten ist schwarz vor Augen geworden etc.; Risikofaktoren wie eine Blutungsneigung, Rauchen, Einnahme von Alkohol oder anderen Substanzen…
Nach Durchführung des Schemas wird ein Transport ins Krankenhaus durchgeführt. Je nach Verletzungen und Zustand des Patienten wird dieser unter Sondersignal transportiert. Ist der Patient schwer verletzt (z.B. Polytrauma) erfolgt während der fahrt ins Krankenhaus eine Anmeldung für den Schockraum. Dies ist ein Raum wo die schwer verletzten Personen notdürftig behandelt und nochmals Untersucht werden. Anschließend wird meistens noch ein Trauma MRT durchgeführt. Wenn es erforderlich ist wird der Patient in den Not-Op verlegt.
Bei weiteren Fragen gern wieder melden.
Mit freundlichen Grüßen
Florian