@ Knoerf: Den ersten Satz kann ich nicht bestätigen. Ich habe mich früher auch nicht so für Geschichte interessiert und jetzt KANN ich nicht mehr ohne Geschichte.

Es gibt da so einige historische Themen und Personen, die mich allein wegen ihrer eigenen Geschichte und Ausstrahlung vollends faszinieren. Um dich für historische Themen zu interessieren, musst du dir Ereignisse und Personen suchen, bei denen du auch eine gewisse Faszination spürst. Schau dir Dokumentationen, Filme, TV-Serien usw. über historische Themen an. Lies Bücher, Zeitschriften oder Zeitung (es gibt zum Beispiel Zeitschriften, die nur über Historisches berichten). So lässt sich nach und nach das Interesse an diesem so überdimensional großen Thema aufbauen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, also probier es doch mal aus! Du sagtest, du würdest dich für Politik interessieren. Das ist meiner Meinung nach schon ein wichtiger Schritt, denn schließlich wimmelt es in der Geschichte ja nur so von politischen Auseinandersetzungen und vielem drum und dran.

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Ich könnte Napoleon mit diesen Worten beschreiben: Visionär (und was für einer!) und militärisches Genie. Er hatte - mit Ausnahme von Waterloo, Russland und Ägypten - nie eine Schlacht verloren! Er wollte ganz Europa unter seiner Kontrolle haben und hat es auch beinahe geschafft, wäre da nicht der Russlandfeldzug. Vorher hatte er eine Schlacht nach der anderen gewonnen, begeisterte (fast) die gesamte französische Bevölkerung. Er krönte sich 1804 zum Kaiser und damit war Frankreich wieder genau das, was sie 1789 vor der französischen Revolution auch war: Eine Monarchie. Nach dem Russlandfeldzug wurde er auf Elba verbannt, wollte und konnte sich aber damit nicht zufrieden geben (klar, wer würde das schon?) und hatte kurze Zeit später ein politisches Comeback, was den anderen Herrschern in Europa überhaupt nicht gefiel und so wollten sie ihn ein für alle Mal vom politischen Posten schaffen. Die Folge davon war die Schlacht bei Waterloo, die Napoleon haushoch verlor und wurde für den Rest seines Lebens auf St. Helena verbannt.

Meine Meinung also: Er war ein Visionär, der immer und immer mehr Macht wollte. Er hatte sich selbst überschätzt. Fast ganz Europa stand unter seiner Kontrolle. Er ist militärisch und politisch so hoch gestiegen, dass er irgendwann "abgestürzt" ist und damit beinahe ganz Europa ins Verderben gestürzt hat. Er hätte aber meiner Meinung nach diesen Ruhm halten können, hätte er sich nicht selbst überschätzt und geglaubt, dass er alles schaffen könnte und jedes Land in Europa kontrollieren könnte. Aber er hat auch nie aufgegeben (Ausnahme vielleicht: Als er sich mit dem Gift, dass ihm ein Arzt nach dem Russlandfeldzug gegeben hatte, selbst töten wollte), er hat immer geglaubt, dass alles immer so laufen würde, wie er das durchsetzen wollte. Es sind meiner Meinung nach schon Anzeichen von krankhafter Sucht, denn er wollte immer mehr Ruhm, hat immer mehr Kriege geführt und somit beinahe ganz Europa damals gegen ihn und Frankreich aufgehetzt. Solche Menschen gab es aber auch schon vorher! Beispiele, die mir spontan durch den Kopf schießen: Julius Cäsar und Alexander der Große. Und was ich irgendwie witzig finde: Genau diese zwei begeisterten Bonaparte. ^^ Aber irgendwie fasziniert mich auch dieser Mann, denn was er damals alles vollbracht hat, ist schier unglaublich! Zu Recht ist er der wohl interessanteste Charakter der Neuzeit und begeistert Historiker wie kein anderer. Ich gebe es voll und ganz zu: Ich schaue bei Napoleon - nicht so wie die meisten anscheinend - nur auf seine schlechten Seiten, sondern auch auf seine guten, die ihn interessant und auch irgendwie... naja, "sympatisch" machen. Aber vielleicht ist es auch nur eine meiner Angewohnheiten, immer auch auf das Gute in einem Menschen zu schauen. Egal, was derjenige ausgefressen hat. In jedem steckt ein guter Kern. Das ist meine Meinung.

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