Gott ich habe jetzt stundenlang im Internet so viel gelesen und bin trotzdem nicht schlauer.. Eigentlich wollte ich es vermeiden, hier zu schreiben.. Aber doch bekommt man hier, immer wieder tolle Ratschläge und Meinungen zu hören... Also fasse ich mir Mut und schildere kurz die aktuelle Situation: Mein Opa, 92 Jahre alt, liegt seit ein paar Tagen aufgrund eines weiteren Schlaganfalls im KH.. Der Schlaganfall war so schwer, dass er seine eine Körperhälfte nicht mehr bewegen kann, er kann deshalb auch nicht mehr schlucken :( Lebensverlängernde Maßnahmen, wie zB Magensonde, wurden per Patientenverfügung abgelehnt. Nun dachte ich anfangs, einen total in sich gekehrten, gar nicht mehr am Leben teilnehmenden Menschen zu treffen, bevor ich ihn das erste Mal im KH besuchte. Ich wusste ja dass der Schlaganfall ihn diesmal sehr hart getroffen hatte und ging deshalb gar nicht davon aus, dass er mich überhaupt noch erkennen würde.. (er hatte ja vorher schon immer wieder mal leichte Gedächtnisstörungen usw.) Doch dem war bzw ist nicht so. Mein Opa freut sich über jeden aus der Familie den er sieht. Er erkennt jeden, er versteht alles, er versucht auch mit Blickkontakt und leichtem Kopfnicken mitzureden. Die Schwestern lieben ihn, weil er beim Waschen, Umlegen usw mithilft so viel er noch kann.. Ich war entsetzt, als ich mitbekommen habe, dass er keine Infusionen mehr bekommt. Die Nadel war wohl über Nacht aus seiner Hand gekommen - ich ging erst davon aus dass er sie sich selbst gezogen hatte weil er nicht mehr wollte.. Doch nun bin ich mir sicher, dass es keine Absicht von ihm gewesen sein kann.. Wenn ich seine Lippen befeuchte, würde er am liebsten das Wattepad einsaugen. Im Internet laß ich, dass Menschen die nicht mehr leben möchten, jede Hilfe verweigern oder an sich vorbei gehen lassen. Ich war so schockiert, da mein Opa eben nicht den Eindruck danach machte - im Gegenteil, dass ich mit den Schwestern sprach.. Doch diesen fehlten die Worte, sie konnten meine Fragen, warum er nicht weiter Infusionen bekommt, nicht beantworten. Ich bekam den Rat, mit der Oberärztin selbst zu sprechen, was ich heute morgen dann auch tat. Nun - aber erst nachdem ich eben die Lage thematisierte, schlug sie ebenfalls vor, meinem Opa nochmal 500ml am Tag Flüssigkeit zu geben. Versteht mich nicht falsch, ich möchte meinem Opa die Zeit nicht unnötig verlängern. Jetzt weiß ich auch warum viele sagen, sie sind froh wenn sie in diesem Alter Demenz haben und nichts mehr mitbekommen.. Meine Mutter redet mit ihm ständig, als würde er nächste Woche wieder schlucken und laufen können. Ist das gut? Sollte man ihm nicht lieber das Gefühl geben, die letzten Stunden mit ihm zu gehen und ihm dafür Mut machen? Statt so zu tun, als würde er bald wieder gesund werden? Ich wäre sehr dankbar, wenn ich ein paar Tipps hier bekommen würde, wie lange man überhaupt noch Zeit mit dem Sterbenden hat und wie man diese am besten mit ihm nutzt und auf was ich bei den Ärzten achten soll. :( :( :(