Naja, wichtig ist, dass sie sich nicht entzünden. Das kann schon passieren, sobald es blutet. Besonders beim Ritzen, da dort Rost mit reinkommen kann.
Am besten solltest du es nicht an Armen oder Beinen tun, sondern irgendwo, wo keiner je hinschaut. Oberkörper oder so. Und nicht aufkratzen! Ganz wichtig, denn das hilft bei der Narbenbildung.
Das eigentliche Problem, das ich hier sehe, ist, dass sich sowas schnell zu einer Sucht entwickeln kann. Du musst es dir also abgewöhnen. Versuch bloß nicht, sofort damit aufzuhören! Das bringt nichts, du würdest nur rückfällig werden und eventuell dann sogar mehr und tiefer schneiden.
Immer in kleinen Schritten, also. Versuch mal erst einen Tag gar nichts, dann zwei, drei, irgendwann einen Monat, ein halbes Jahr. Geh nicht zu schnell, immer in Babyschritten. Überfordere dich bloß nicht. Und eventuell ist es ja auch gut, wenn du dir einen Kalender holst und abends immer ankreuzt, an welchen Tagen du nichts gemacht hast. Dann siehst du den Erfolg auch. Aber tue das besser erst später, wenn es dir schon etwas besser geht.
Was helfen kann, wäre eine Liste mit Gründen, warum du aufhören willst. Personen, persönliche Ziele, eben irgendwas, das dir dabei hilft. So eine Art Motivationsliste, also. Hab die Gründe immer im Kopf und wenn du das Verlangen hast, dich zu ritzen, denk stattdessen daran.
Ansonsten kann ich mich den Anderen nur anschließen: Vertrau dich irgendwem an, statt es immer in dich hinein zu schlucken. Es muss ja nicht deine Mutter sein, sondern nur irgendwem. Freunde, Bekannte. Wenn du Niemanden hast, dem du genug vertraust oder bei dem du keine Angst haben musst, verurteilt zu werden, dann versuch's mal mit einem Brieftagebuch: Wenn es dir besonders schlecht geht, dann schreib einen Brief. An wen ist nicht wichtig, du schickst sie ja nie ab. Aber dort kannst du dir alles von der Seele schreiben. Versteck sie aber gut, damit deine Mutter oder so es nicht sieht.
Ich würde sie allerdings schon aufheben, wenn ich du wäre. Sollte es nämlich schlimmer werden, kannst du es einem Arzt oder Therapeuten vorlegen. Sowas würde ihnen helfen, dir zu helfen. Natürlich nur, wenn du es willst.
Ich hoffe wirklich, dass du es in den Griff bekommst. Viel Glück dabei!