Auch wenn der „Experte für Alles“, Cristoph Drösser, etwas Anderes behauptet und sich viele Artikel im Netz auf ihn beziehen bzw. bei ihm abgeschrieben haben, unter optimalen Bedingungen dreht sich ein Wasserstrudel beim Ablauf aus einem Behälter auf der Nordhemisphäre anders rum, als auf der Südhalbkugel. Er und viele andere haben jedoch damit Recht, dass im normalen Waschbecken die verursachende Corioliskraft sich kaum bemerkbar macht.
Das sich die Strömungsrichtung unter optimalen Bedingungen tatsächlich ändert, lässt sich relativ leicht beweisen. Ein Waschbeckenablauf ist vergleichbar mit einem Hochdrucksystem, nur halt viel kleiner. Im Hochdruckgebiet werden Luftmassen durch den höheren Druck nach unten gedrückt (wie das Wasser im Waschbeckenausguss) und strömt in Richtung Tiefdruckgebiet. Wie man auf der Wetterkarte unschwer erkennen kann, dreht sich ein Hochdruckgebiet auf der Nordhalbkugel immer in und auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Also, unter optimalen Bedingungen müsste es im Waschbecken genauso sein. Da diese optimalen Bedingungen in einem Waschbecken nicht gegeben sind, ist es dort praktisch nicht so.