Letztens, etwa mitte dezember, stand ich so an einer haltestelle, als mir plötzlich einfach so ein Satz in den Sinn kommt: Da geht ein Eiszapfen in der Nacht. Seitdem hat mich der Gedanke daran nicht mehr losgelassen und plötzlich kamen immer mehr Gedanken und ideen dazu, bis sich schließlich eine geschichte daraus entwickelt hat. Den Anfang habe ich schon, sie ist auch nicht lang, und ich hab schon´ne idee wie ich weiter machen will:-) ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure ehrlichen meinungen drunterschreibt und wenn ihr sie grottenschlecht findet, dann könnt ihr das (freundlich verpackt) auch sagen, ich bitte sogar darum. LG
Deutschstunde an einem Montagmorgen.
"Wer möchte seine geschichte einmal vorlesen",fragt die Lehrerin. Franz-Wilhelm zeigt auf.Getuschel."Der schon wieder". Gespielte Seufzer.
Räuspert sich. Mit nasaler, kindlicher Stimme: "Ein Eiszapfen in der Nacht". Lautes Lachen.Junge in der Ecke reckt seine nase in die Höhe, mit imitierter Stimme:"Kaum hochnäsig." Mädchenkichern. "ich glaub du bist ein Eiszapfen."Sitznachbar dreht sich in Zeitlupe von ihm weg, wandelt parallel seine Mimik in eine immer erfreulichere um, je weiter er sich entfernt. Lesende läuft rot an, räuspert sich wieder, jetzt lauter:
"Ein Eiszapfen in der Nacht. Da seh ich einen Eiszapfen, einen Eiszapfen in der Nacht. der strahlende Neumond, eingefangen in seinen Kristallen, in seinem glitzerndem Anlitz, seiner strahlenden Iris. er geht durch die Kälte, und die Kälte durch ihn, und sie durchfährt ihn, quält ihn, zwingt ihn zum Antrieb. Und er ist feste, er ist weiß, von weitem, man meint er ist ein Greis." Vereinzeltes kichern, schnauben, dann..losprusten. Die Schüler klatschen in die Hände, fassen sich an die Ohren. "Mein Gott, bist du aber witzig". Wälzen sich in gespieltem Amusement auf dem Boden, zum Todlachen. Lesende senkt die Augen, verletzt.
Lehrerin, streng, aber nicht ernstzunehmen:"Pscht, jetzt seid doch mal leise. das ist ja der reinste Affensalon hier!" Schiebt Unterlippe vor, wie ein beleidigtes Kind. Den verstärkt verbalen Angriffen deutlich zum Opfer gefallen liest der junge stockend, ängstlich weiter:
"Seine gebückte Haltung, die flatternden Augen, erblicken zum ersten mal das Licht, das Licht der Welt. Und plötzlich richten sich die Wirbel, die knochen krachen, die Arme wirbeln, und was wir sehen ist gerade so richtig. So gerade wie er geht, wie seine Haltung vor uns steht. Lichtstrahlen zwängen sich durch das Geäst, bringen mit Pinseln viele bunte frische farben in seinen Blick, befedern seinen Gang mit Blau und grün und seine Lippen mit Röte von Äpfeln, so tief.
Da ging ein Eiszapfen durch die nacht, der fror, bis ins letzte Mark, erschütternd. Der fror bis auf den Grund der kalten Seen, bis auf den Grund der Winterzeit. Dann kam der Sommer, kam das licht, und Wärme schlägt böser Starre ins Gesicht, überleben tut sie´s nicht.
Da geht ein Sonnenzwinkern durch die Nacht, der Vollmond, eingefangen in seinem Anlitz. Er i