Prinzipiell ist ein Studium dann sinnvoll, wenn man sich ihm gewachsen fühlt und man sich bei dem Gedanken, sich mehrere Jahre mit diesem Fach zu befassen, wohl fühlt. Wenn beides gegeben ist, dann spricht in erster Instanz nichts gegen ein Studium. 

Allerdings ist natürlich eine gewisse Achtsamkeit sehr wichtig. Ein Studium der Psychologie ist keine Therapie und auch kein Mittel zur Selbsthilfe. Es geht mir an der Stelle um die Intention. Natürlich ist es ein schönes Ziel, wenn man sich hinstellt und sagt "Ich möchte später anderen helfen, die dasselbe erleben wie ich.", jedoch steht dem immer ein Grundsatz gegenüber, der auf keinen Fall umgangen werden darf: 

Helfen kann man, wenn einem selbst geholfen wurde.

Es ist im Endeffekt nicht zielführend, wenn du selbst mit deinen psychischen Problemen haderst und gleichzeitig Energie und Zeit in die Probleme anderer investierst - der Fokus muss in erster Linie auf dir selbst liegen. Stabilität ist schließlich das A und O als Psychologin - man ist der Halt für die Patienten und kann es sich schlicht nicht erlauben, die eigenen psychischen Probleme mit in die Arbeit zu tragen. So wären beispielsweise sozialphobische Verhaltensweisen äußerst kontraproduktiv, bei der Arbeit als Psychologin.

Es sollte dementsprechend im Vornherein eine reifliche Überlegung erfolgen. 

Allerdings kann man mit einem Studium der Psychologie auch noch sehr viel mehr machen und muss nicht zwangsweise in den direkten Patientenkontakt treten - das Spektrum ist groß und im Zweifel finden sich auch andere Berufsumfelder, in denen du aktiv werden kannst.

Psychologie zu studieren ist alles andere als leicht, die Ansprüche sind entsprechend hoch und auch die eigene Verfassung sollte in die Entscheidung mit einbezogen werden. Wenn du dich jedoch bereit fühlst, dann spricht meiner Auffassung nach nichts gegen ein solches Studium.

Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass du den richtigen Weg für dich ausmachen kannst.

Liebe Grüße.

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Die kognitive Dissonanz ist erst einmal ein Gefühlszustand und keine Handlung. Eine kognitive Dissonanz tritt beispielsweise dann auf, wenn unsere beispielsweise nicht erfüllt werden. 

Ein Beispiel:

Voller Begeisterung kauft man sich ein neues Smartphone. Nach dem öffnen und den ersten Minuten stellt man jedoch fest, dass es den eigenen Erwartungen nicht einmal ansatzweise standhalten kann - es entsteht eine kognitive Dissonanz, eine Unstimmigkeit zwischen Erwartung und Realität.

Das Verhalten, welches nun folgt, ist die Dissonanz-Reduktion und auf diese, so meine ich, spielst du an. Im Rahmen dieser Dissonanz-Reduktion, um direkt bei dem Beispiel zu bleiben, beginnt man Erwartung und Realität näher aneinander zu rücken. Der Käufer "redet sich das Smartphone schön" könnte man sagen. Beispielsweise relativiert er die Nachteile und überbewertet die gegebenen Vorteile - im Zweifel wird sogar krampfhaft nach Vorteilen gesucht. 

Über dieses Verhalten soll die Unstimmigkeit gemindert und das darauf resultierende negative Gefühl vermieden werden.

Nehmen wir uns jetzt einmal dein Beispiel vor. 

"Tifft aber nun einen Mann, den sie attraktiv findet. Er ist jedoch Raucher."

Die Erwartungshaltung, einen tollen und attraktiven Mann zu treffen, wird in dem Moment gemindert, als dieser die Zigarette vorzieht und anzündet - das ist die kognitive Dissonanz. 

"Er raucht ja nicht so viel!"

Das ist dann die Reaktion auf die kognitive Dissonanz - die Dissonanz-Reduktion. Die "Schönrederei" wenn es etwas vereinfacht sagen möchte.

Ich hoffe, ich konnte den Unterschied verständlich herausarbeiten.

Liebe Grüße.

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Kritik ist in erster Linie immer hart aber gleichzeitig auch eine Chance.

Wenn jemand einen kritisiert, insbesondere etwas so intimes wie Persönlichkeitszüge, geht das an niemanden spurlos vorbei und es ist durchaus normal, wenn man diese nicht mit einem strahlen im Gesicht und voller Dankbarkeit entgegen nimmt. Um jedoch Kritik besser händeln zu können, muss man an seiner eigenen Haltung zu dieser arbeiten und auch zu der an sich selbst.

Konstruktive Kritik birgt immer die Chance, etwas besser machen zu können oder zumindest über sich selbst nachzudenken - eine gute Sache, denn nur so kann sich eine Persönlichkeit entwickeln und auch festigen. Man muss auch, als Reaktion auf eine Kritik, nicht zwangsläufig eine Änderung vornehmen aber man kann sich selbst hinterfragen - vielleicht gibt es auch gute Gründe, sich ebenso zu verhalten und das kann man sich und auch seinem Umfeld dann bewusst machen.

Es ist entsprechend eine Frage der Perspektive, mit der ich auf Kritik schaue. Als was sehe ich sie und sehe ich auch die Chance, die mir diese Kritik geben kann? Falls ja, dann verändert sich auch die Wirkung der Kritik. Sie kann immer noch empfindlich treffen, jedoch nimmt man sie nicht mehr als reines Negativ auf.

Dazu gehört auch eine Grundhaltung, zum Beispiel, dass man es anstrebt sich selbst weiterzuentwickeln und auch mit sich selbst kritisch ist - im einen Gleichgewicht mit Lob und Stolz. Das ist die Selbstreflexion. Sein eigenes Handeln beobachten und hinterfragen, um daraufhin Schlüsse für sich zu ziehen und fair mit sich selbst zu entscheiden, ob man das so machen kann oder nicht. Wer sich selbst ausgewogen kritisch und lobend gegenübersteht, verträgt auch Kritik von außen sehr viel besser, da man Kritik zum Teil seines Denkens macht.

Damit fiel auch das wichtigste an der Kritik - das Lob. Das eine funktioniert nicht ohne das andere. Mache dich auch selbst empfänglich für Lob und erlaube dir selbst, stolz auf etwas zu sein und auch Lob von anderen als gleichwertig zur Kritik anzusehen. Lob annehmen ist der Schlüssel, um mit Kritik umgehen zu können. 

Wenn ich dir jetzt also, wohlgemerkt ernst gemeint sage:

Ich finde es toll, dass du an deiner Kritikfähigkeit arbeiten möchtest.

Dann nehme dies an und damit meine ich nicht, dass du dich bedankst. Darum geht es nicht. Lerne diesen Satz zu lesen und lasse ihn wirklich an dich ran. So schaffst du das beschrieben Gleichgewicht.

Das ist alles sehr abstrakt, im Endeffekt soll dies aber alles nur eines heißen:

Werde selbst kritisch und lobend, denn in dieser Kombination lernst du die Chancen der persönlichen Entwicklung und der Befriedigung durch Lob zu schätzen - auch wenn sie von außen kommen.

Wenn du feststellst, wie schön es sein kann, wenn Kritik Früchte trägt und ein ehrliches Lob erfreuen kann, dann näherst du dich immer weiter an und lernst sich zu schätzen.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei diesem Unterfangen. Nehme dir Zeit für dich selbst, eine ruhige Minute, und lasse dir dies alles durch den Kopf gehen. Am wichtigsten: Gebe dir auch selbst Zeit, von heut auf morgen verändert sich nicht alles aber du wirst, Schritt für Schritt, merken, dass es besser funktioniert, wenn du daran aktiv und bewusst arbeitest.

Liebe Grüße.

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Externe Konsistenz beschreibt, dass neues Wissen mit vorhanden Wissen kompatibel sein muss oder direkt die Korrektur des vorhandenen Wissens liefern muss. Wissen darf sich also nicht widersprechen. 

Ein Beispiel:

Sicher ist für dich "Alle Vögel können fliegen." und nun stellst du fest "Strauße sind Vögel aber können nicht fliegen." - beides widerspricht sich dementsprechend. Also müsste, für eine externe Konsistenz dein neues Wissen, das vorige korrigieren, damit es passt. "Fast alle Vögel können fliegen.". Nimmst du diese Veränderung vor, dann widerspricht sich dein Wissen nicht mehr - es passt zusammen, ist also konsistent. 

Liebe Grüße.

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