Leider gibt es auch in der heutigen Zeit immer noch Menschen, die sich beim Gedanken hypnotisiert zu werden fürchten, denken u.a. an Kontrollverlust oder Fremdsteuerung. In einer professionell geführten Hypnose hat die Person die volle Kontrolle. Ohne Kontrolle ist meiner Meinung nach eher ein Mensch, der ein Problem erlebt und es nicht lösen kann. Das nenne ich Kontrollverlust.
Wenn mit der Frage gemeint ist, ob ein Mensch sich immer nach der Hypnose an alle Einzelheiten des Erlebens während der Hypnose erinnern kann, habe ich bisher unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Nach stattgefundenen Hypnosen in einer leichten bis mittleren Trance sind meist die Gedächtnisinhalte des Erlebten gut erinnerbar. Für die Zeit einer tiefen Trance kann ein Merkmal sein, dass die Erinnerung des Erlebens während dieser Zeit mit der Rückkehr ins Wachbewusstsein vergessen wird und die Person ggf. den Eindruck hat, sie hätte geschlafen oder benennt es mit "da war ich wohl weg". Es will wohl bemerkt sein: die Person geht gern freiwillig in diesen Zustand, weil sie sich sicher und geborgen fühlt. Wenn sie es nicht wollte, würde sie es niemals machen. Somit kann die Formulierung: "was ihr während der Hypnose zugestanden ist" irreführend sein. Einem Menschen kann in Hypnose nichts zustoßen. Wenn etwas geschehen würde, was die Person nicht will, könnte sie jederzeit die Hypnose beenden und die Augen öffnen.
Um auf die zweite Frage, was die Hypnose "außer Gefecht setzt" zu antworten: in dieser Formulierung lese ich Kampf. Eine wirksame Hypnose ist kein Kräftemessen sondern konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und dies gelingt, weil es gewünscht ist. Der Gegenspieler einer guten Hypnose ist Angst. Eine gute Hypnose gelingt in Entspannung, welche auf Wohlfühlen und dem Gefühl der Sicherheit fusst. Angst und Unsicherheit bewirkt Anspannung und Schwierigkeit beim Loslassen. Aus diesem Grund st ein gutes Vorgespräch sinnvoll, so dass auf mögliche Fragen Antworten gefunden und Unsicherheiten aufgelöst werden können.
Hypnose funktioniert bei jedem. Es gibt wohl Unterschiede, wie hoch die Suggestibilität beim jeweiligen Menschen ausgeprägt ist. Gute Hypnotiseure oder Hypnotherapeuten, welche ihr Handwerk entsprechend gewissenhaft gelernt und geübt haben wissen, was der Mensch ihnen gegenüber braucht und können entsprechend anbieten.
Um auf die letzte Frage zu antworten: Ja, wir versetzen uns alle immer wieder selbst in Hypnose. Viele Menschen denken, Hypnose wäre dies, was man mit Showhypnose assoziiert oder ähnliches. Als ich meine Ausbildung dafür angefangen hatte, wurde ich direkt als Herr Kollege angesprochen. Ich dachte mir: "Jetzt wollen die mir helfen, damit ich mich nicht so defizitär fühle." Bis ich verstanden hatte, was Hypnose ist. Ich hatte schon immer hypnotisiert. Früher nannte ich es Sprechen -heute nenne ich es Hypnose. Früher nannte ich es Denken - heute nenne ich es Selbsthypnose.
"Du wirst was du denkst!" sagte Buddha. Oder andere sagten "Du bist heute dass, was du gestern gedacht hattest!"
Ein Mensch, der wiederholt erlebt, was er möchte, betreibt kontektbezogen eine Zielhypnose. Menschen wo ihr Problem immer noch Erleben, praktizieren eine Problemhypnose. Positiv denken lernen ist also auf einer ensprechenden Ebene Erfolgshypnose praktizieren.
Und ja, auch die ganz offizielle Selbsthypnose ist praktizierbar. Es ist ein ähnlicher Zustand wie beim Meditieren, plus die Zuarbeitung von entsprechender Suggestion. Es ist erlernbar und mit Übung eine gute Möglichkeit für förderliche Selbstprogrammierung.
Ich arbeite inzwischen seit achtzehn Jahren mit diesen Werkzeugen und habe gemeinsam mit Klienten viel viel Wohlfühlen und Erfolg für sie gestalten können. Hypnose ist ein sehr effektives Verfahren, um auf sanfte Art kraftvoll verändern zu können.
Zu denken, Hypnose wäre gefährlich ist überaltet und mangelnde Aufklärung. Nein, die Erde ist keine Scheibe.