Ich habe gestern mit meinem Freund gevideochattet, als er mich auf meine „Vergangenheit“ (klingt dramatischer als es sollte) angesprochen hat.
Ich wurde als Kind 7 Jahre von meinen Klassenkameraden gemobbt ohne Beistand meiner Eltern, hatte in der neuen Schule Probleme Freunde zu finden, bin 2 Jahre lang in einer toxischen Beziehung gegen den Wunsch meiner eltern gewesen & wurde von ihm betrogen & emotional & physisch misshandelt und habe ein etwas kompliziertes Verhältnis zu meinen Eltern.
Normalerweise reiße ich auch Witze darüber und die Situation geht mir nur dann sehr nahe, wenn ich mich wieder in so einer befinde (Bsp. Meine Eltern streiten sich wieder, ich streite mit jemandem, etc). Aber spätestens einen Tag später geht’s mir wieder ganz gut.
Ich denke auch über das alles eigentlich kaum nach, aber gestern als ich darüber geredet habe, musste ich weinen und ich konnte auch nach dem Telefonat nicht mehr aufhören. Nur das mit meinem Ex habe ich nicht angesprochen, um ihn nicht zu verletzen. Das mit dem Selbstmitleid ist normaler nicht meine Art, ich bin eine sehr fröhliche Person, aber gestern war ich so verletzt, obwohl das Mobbing und all das schon Jahre herliegen.
Er meinte zu mir, dass er mitbekommen hat, dass ich nicht sehr an meinen Mitmenschen hänge, nur zu ihm eine stabile Bindung habe & Situationen in denen ich lange und spontan sozialisieren muss vermeide. Kontakt mit Menschen ist wirklich toll, aber es erschöpft mich & ich ziehe mich dann immer zurück, wenn es mir zu viel wird. Ich vertraue ihm auch ziemlich viel an, bereue es aber fast sofort, obwohl es keinen Grund dafür gibt, er hat nie mein Vertrauen missbraucht. Aber irgendwo ist da diese Angst, er könnte sich von mir trennen, während ich ihm immer mehr und mehr vertraue. Mit Streit und negativen Gefühlen kann ich absolut garnicht umgehen & versuche das ständig zu vermeiden, weil mein Körper und mein Kreislauf sehr heftig auf die daraus folgenden Angstzustände reagieren und ich ständig abklappe. Ich kann manchmal auch sehr giftig sein & es tut mir dann immer im selben Augenblick leid, wenn ich das tue, aber wenn er zum Beispiel mal ein wenig gereizt mit mir redet, dann reagiere ich immer gleich abschottend und giftig und fühle mich verletzt, totale Überreaktion, steuern kann ich sie aber auch nicht. Trotzdem fühle ich mich wie eine glückliche Person, auch wenn das vielleicht keinen Sinn ergibt.
Ich erzähle ihm sowas normalerweise natürlich nicht, ich will ihn nicht damit belasten & fühle mich auch jetzt sehr schlecht, ihm das gesagt zu haben, es ging ihm doch sehr nahe. Aber er wollte es unbedingt wissen, weil ihn das beschäftigt
Körperlich geht’s mir nicht so gut (starker Haarausfall & Gewichtsverlust auf 46kg bei 173cm)
Bin ich psychisch kaputter als ich mir zugestehen möchte & was kann ich dagegen tun?