Ich habe zwar keine Reborn-Puppe, aber ich habe mir vor einiger Zeit eine Puppe gekauft, wie sie in der Berufsbildenden Schule hier am Ort für Säuglingspflege-Kurse verwendet werden.
Das Modell heißt (glaube ich) "Träumerchen" und stellt ein schlafendes Baby dar.
Die Puppe habe ich "Paula" genannt, weil sie mich an diese zauberhaften Kinderporträts von Paula Modersson-Becker erinnert. Sie ist so groß und so schwer wie ein richtiges Baby, aber sieht nicht ganz so realistisch aus, sondern deutlich "puppiger", ihr Körper ist aus Stoff und ihr Kopf aus einem schweren Kunststoff.
Warum ich mir die Puppe gekauft hab?
- Weil sie einfach unendlich niedlich und wunderschön ist und eine tolle Ausstrahlung hat. (Ich hatte schon immer eine Schwäche für schöne Puppen!)
- Weil es riesigen Spaß macht, mit dieser Puppe die wenigen übrig gebliebenen Babysachen aus meiner eigenen Babyzeit dekorativ in Szene zu setzen.
- Weil es genauso viel Spaß macht, selbst Kleidung für "Paula" zu entwerfen und herzustellen.
- Weil es irgendwie was Entspannendes hat, so eine schwere Puppe auf dem Arm zu haben oder ihr beim "schlafen" zuzusehen.
Einen Kinderwunsch habe ich nicht und hatte ich auch nie.
"Paula" ist deshalb auch kein Kinderersatz für mich.
Habe ich schon mal überlegt, "Paula" im Kinderwagen auszufahren?
Jein: ich habe schon oft überlegt, mir einen von diesen unglaublich praktischen riesigen 70er-Jahre-Kinderwagen zum Einkaufen zuzulegen: einfach weil es viel zu sehr auf Rücken und Gelenke geht, größere Einkäufe über eine lange Strecke nach Hause zu tragen.
Fragt sich jetzt, was alberner/besser ist:
Mit einem leeren Kinderwagen zum Supermarkt fahren?
Oder "Paula" mit in den Wagen zu legen - und bei einem guten Teil der Leute, die reinsehen, einen "Awwwww - wie süüüß!!!!-Effekt" zu erzielen (und vielleicht sogar nette, neue Bekanntschaften zu knüpfen)...
Zum Schluss noch ein sehr schönes Zitat zu dem Thema "Erwachsene und unerwachsene Hobbys":
Von Astrid Lindgren gibt es die (belegte) Anekdote, dass sie im fortgeschrittenen Alter (etwa 70-80 Jahre alt) mit ihrer Freundin aus Kindertagen spazieren war und dabei einen prima Kletterbaum entdeckte. Kurz entschlossen kletterten Astrid und ihre Freundin auf den Baum.
Kurze Zeit später kam ein Spaziergänger vorbei und sah die beiden älteren Damen oben im Baum sitzen.
Und Astrid Lindgren winkte ihm zu und rief (sinngemäß übersetzt):
"Gibt es in diesem Land ein Gesetz, das es Greisinnen verbietet, auf Bäume zu klettern?!"
In diesem Sinne liebe Grüße
Emily mit "Paula"
