Grundsätzlich eine gute Idee, die aber ihre Schwachstellen hat. Die Grundidee dahinter ist ja, Diplomaten vor staatlicher Willkürr zu schützen.
Einige Diplomaten scheinen aber zu glauben, dass die diplomatische Immunität ein Freibrief für Gesetzesverstöße ist. Das ist natürlich nicht der Fall. Diplomaten können in ihrem eigenen Land übrigens durchaus für Gesetzesverstöße, die im Rahmen ihrer Tätigkeit im Ausland begangen wurden, belangt werden.
Spätestens bei Diktaturen wie Saudi-Arabien oder China, die keinen Rechtsstaat kennen, wird das aber kompliziert. Ich denke da an den tödlichen Verkehrsunfall in Berlin, der durch einen saudi-arabischen Diplomaten verursacht wurde. Da hat sich Saudi-Arabien ja tatsächlich erst geweigert, Entschädigungen an die Opfer zu zahlen. Zwar hat Saudi-Arabien am Ende doch Entschädigungen zugesagt, verpflichtet dazu wären sie aber nicht gewesen. Das halte ich für problematisch.
Fassen wir es kurz: Die Grundidee ist gut und die Immunität an sich sollte auch beibehalten werden. Man sollte aber tatsächlich darüber nachdenken, offensichtliche Gesetzesverstöße (z.B. Parken im absoluten Halteverbot) trotz Immunität zu ahnden. Was dann konkret darunter fällt, könnte man in einem ergänzenden internationalen Abkommen regeln.