Mangelndes Interesse an "Mädchensachen" sagt hierüber nichts aus, dies sind lediglich soziale Normen, also Vorstellungen davon, wie Jungen oder Mädchen idealerweise sein sollten, doch Ausnahmen davon sind ganz normal. Auch dass man sich besonders in der Pubertät mit den Veränderungen, die im eigenen Körper vorgehen, schwertut, ist ganz normal.

Transsexualität zeichnet vor allem die tiefsitzende Überzeugung aus, dass man "im falschen Körper" geboren wurde und eigentlich dem anderen Geschlecht angehört. Viele Transsexuelle spüren dies schon in früher Kindheit und es manifestiert sich der Wunsch, sein Geschlecht zu ändern. Die sexuelle Orientierung spielt dafür übrigens keine Rolle und viele Transsexuelle sind gewissermaßen gleichzeit homosexuell, das heißt, sie fühlen sich zu dem eigenen Wunschgeschlecht hingezogen.

Es ist aber auch durchaus möglich, dass solchen Gefühlen und Wünschen ganz andere Identitätsprobleme zugrunde liegen. All dies kann nur ein geschulter Therapeut ermitteln, per Ferndiagnose geht das sicher nicht. Ein Beratungsgespräch, wie schon von anderen Teilnehmern vorgeschlagen, ist in jedem Fall der erste Schritt, um dem auf den Grund zu gehen.

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Manche Frauen wollen eben beim Sport nicht gerne von Männern beobachtet werden, aus vielerlei Gründen.

Bei Männern ist mir umgekehrt dieses Problem eher nicht bekannt - üblicherweise finden sie es gut, wenn Frauen ihnen zugucken, wie sie ihren Körper stählen und natürlich gucken sie auch selbst gerne Frauen in oftmals enganliegender Sportbekleidung dabei zu. Also gibt es für Männergyms einfach keinen Bedarf.

Gleichberechtigung heißt eben nicht, dass alle über einen Kamm geschoren werden, sondern dass die unterschiedlichen Bedürfnisse gleichermaßen berücksichtigt werden.

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Also erstens mal ist der Begriff an sich Quatsch, denn "Mohr" kommt von "Maure" und damit waren die Bewohner von Mauretanien (also Berber und Araber) gemeint. Die haben zwar in der Regel einen kräftigeren Teint als der Durchschnitts-Mitteleuropäer, sind aber keine Schwarzen, allerdings brachten sie auch selbst schwarze Sklaven aus Afrika mit. Für die Europäer war das alles eins und es vermengte sich zusehends, die "Mohren" wurden immer dunkelhäutiger dargestellt, bis sie schließlich zum Synonym für Schwarze wurden. Dann wurde der "gute Mohr" als dienbarer, "zivilisierter" Schwarzer schließlich dem 'unterentwickelten' N* gegenübergestellt. Der Begriff ist also mit reichlich antquierten Stereotypen behaftet und deswegen - und das ist eigentlich der wichtigste Grund - empfinden viele Schwarze es als nicht sehr schmeichelhaft, so bezeichnet zu werden. Das hat nichts mit besonderer Verhätschelung der Schwarzen zu tun, es ist einfach unhöflich, Menschen mit Begriffen zu belegen, die sie selbst nicht mögen.

Und wenn man es als Weißer doch tut, dann macht man eben genau das, was Weiße seit Jahrhunderten mit Schwarzen tun, nämlich ihnen zu sagen, wer sie sind und wo ihr Platz ist, wie sie zu denken und zu empfinden haben und dass sie Weißen gefälligst nicht widersprechen sollen. Und das ist dann eben auch rassistisch wie eh und je.

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Die Überschrift ist reichlich irreführend, wenn Deutsche mit Migrationshintergrund hier als "nicht-weiß" tituliert werden. In der Rassismusforschung ist es aber durchaus so, dass nicht-weiß alle Angehörigten von Minderheiten umfassen kann, die aufgrund ihres Aussehens als nicht zur herrschenden ("weißen") Mehrheit zugehörig erkannt werden. Das trifft in Deutschland ohne Frage auf die Migranten mit sogenanntem "südländischen Aussehen" zu (was ja die Bezeichnung schon impliziert). Einem weißen, blonden Engländer oder Skandinavier sieht man es erst einmal nicht an, dass er ein Ausländer ist, aber bei einem Menschen mit schwarzen Haaren und leicht gebräuntem Teint kann man per Augenschein einen Migrationshintergrund vermuten (der natürlich nicht stimmen muss). Da dieser Sprachgebrauch in Deutschland (noch) recht unüblich ist, finde ich dies nicht besonders gut betitelt.

Immerhin zeigt sich da wieder einmal, dass diese rassistischen Vokabeln einfach total untauglich sind, weil niemand (außer Nazis) wirklich definieren kann, wer "weiß" ist und wer nicht.

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Weder Afrikaner noch Europäer waren einheitliche Gruppen mit internem Zusammengehörigkeitsgefühl, sondern bestanden aus vielen Völkern, die untereinander oft verfeindet waren. Die Europäer waren aber auch rasstsisch genug, um gegen die "minderwertigen" Afrikaner gemeinsame Sache zu machen. Kriegsgefangene zu versklaven war damals die übliche Praxis, und einige afrikanische Herrscher sahen auch kein Problem darin, ihre Sklaven an die Weißen zu verkaufen, wenn sie gut dafür bezahlten. So konnten sie gegen ihre Feinde Krieg führen und ihre Macht erweitern und obendrein noch Gewinn daraus schlagen.

Hinzu kommt, dass die Europäer technologisch weiter fortgeschritten waren (nicht aus eigener Kraft, viele ihrer technologischen Neuerungen stammen auch aus Asien, aber beide Kontinente waren gut vernetzt, so dass die Entwicklungen sich schnell ausbreiten konnten - das subsaharische Afrika war hingegen durch eben die Sahara vom Welthandel überwiegend abgeschnitten). Sie verfügten über Hochseeschiffe und Feuerwaffen und hatten außerdem durch ihre Kolonien in den neu entdeckten und eroberten Ländern einen großen Bedarf an billigen Arbeitssklaven. Die Afrikaner hatten weder die Möglichkeit, noch überhaupt die Veranlassung, nach Europa zu fahren und dort auf Sklavenjagd zu gehen.

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In deiner Frage geht ein bisschen was durcheinander. Richtig ist, die Gene trachten (bildlich gesprochen) nach ihrem Überleben und ihrer Verbreitung. Es ist aber ein Trugschluß, von äußerlichen Ähnlichkeiten auf genetische Verwandschaft zu schließen. Einigermaßen sicher kann man sich nur bei direkten Blutsverwandten sein, dass sie zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit tatsächlich dieselben Gene in sich tragen, was den natürlichen Zusammenhalt von Familien erklärt (ganz besonders die Fürsorge von Müttern für ihre Kinder - diese können sich immer ganz sicher sein). Zur Reproduktion taugt das aber schonmal garnicht, das wäre ja Inzucht, vielmehr versuchen die Gene hier, sich mit besonders vorteilhaften anderen Genen außerhalb des Familienpools zu verbinden, die die Überlebenschancen der nächsten Generation weiter erhöhen. Da sind Eigenschaften wie Gesundheit, Stärke, soziale Stellung und gute Reproduktionsfähigkeit gefragt, also das, was man äußerlich am Zielgeschlecht attraktiv findet (sportliche Figur beispielsweise, oder dass der Traumpartner ein "Alphatier" ist).

Theoretisch sollten uns die Gene also eigentlich dazu anhalten, uns in möglichst genetisch entfernte, ergo fremdartige Menschen zu verlieben, aber so funktioniert das eben nicht. Der Mensch ist auch ein soziales Tier, und die soziale Gruppe (der eigene Stamm, das eigene Volk) besteht tendenziell aus uns ähnlichen Menschen und alle anderen sind potentielle Feinde. Das ist insoweit tatsächlich etwas rassistisch und im weitesten Sinne auch "normal" oder "natürlich", aber es sollte nun deutlich werden, dass dies deshalb keineswegs auch richtig oder wünschenswert ist. Das große Problem mit dem Rassismus ist eben, dass er in gewisser Weise unbewusst in uns allen verankert ist - wir denken automatisch immer in "Wir" und "Die"-Kategorien. Als intelligente Wesen sollten wir uns aber weder von unseren Genen noch von unseren Urinstinkten dazu verleiten lassen.

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