"Nach dem zweiten Weltkrieg gab es nichts. Der Mensch musste um alles kämpfen, es sich verdienen. Somit hatte der Käufer Glück, wenn er etwas bekam, ihm etwas verkauft wurde. Ich schätze, nach und nach verblasste die Erkenntnis aus dem Krieg, wie schön es ist, zu überleben und gesund zu sein. Die Zufriedenheit wurde nicht mehr in sich gesucht, sondern im Außen, im Konsum. Und der Markt änderte sich. Es gab immer mehr Produkte und die Menschen konnten sie sich leisten, wenn sie arbeiteten. Je mehr man arbeitete, umso mehr Geld konnte man verdienen. Umso mehr konnte man sich wiederum kaufen. Irgendwann wandelte sich der Verkauf. Jetzt wurde sich um den Kunden gekümmert, er wurde König. Je professioneller das Verkaufen wurde, desto wichtiger war eine gute Führung.
Heute leben wir in einer Welt, mit einem Markt, wo wir uns grundsätzlich alles leisten können. Dass wir etwas erreicht haben, beweisen wir über die Statussymbole, die jeder erkennen kann. Auto, Wohnraum, Bekleidung, Freizeitaktionen. Das alles ist im Außen sichtbar, kostet Geld und Zeit. Der Mensch ist im Hamsterrad und läuft dem „immer-mehr“ nach. Ohne dabei zu merken, wie ihm die Luft ausgeht. Denn wenn und weil das Rad läuft, hat man keine Zeit für eine Pause, um sich das ganze mal ernsthaft zu betrachten und in Frage zu stellen. Und während man so rennt, von einem beruflichen Erfolg zum nächsten, von einem Partner zum nächsten, von einer Aktion zur nächsten, verliert man nach und nach an Kraft und Energie. Das kann der Mensch am Anfang noch kompensieren. Entweder mit mehr Anstrengung, für das gleiche Ergebnis, oder mit ein bisschen langsamer laufen, um zumindest ein wenig die Reserven aufzubauen. Niemand würde bei seinem Auto jahrelang nur auf Reserve fahren. Mit dem Körper meint der Mensch, kann er das tun. In der Summe dieser Einzelteile also kaum ein Wunder, wenn dann doch irgendwann das ganze System zusammenkracht."
Quelle: http://www.hauptsache-bildung.de/2012/schlusselthema-burnout-die-grose-interviewserie-mit-burnoutexperte-manuela-starkmann/
Also laut dem Burnout Experten Manuela Starkmann zeitlich nach dem zweiten Weltkrieg