Also, ich denke, die Spannweite der Antworten gewährt eine Einschätzung dessen, was von Tarek Baé zu halten ist. Einerseits wird ihm vorgeworfen, zu konservativ zu sein und andererseits wird ihm vorgeworfen, nicht konservativ genug zu sein. Ich beobachte die Arbeit Baés nunmehr seit zwei Jahren und kann sagen, dass er den wohl besten Zugang zur muslimischen Jugend bietet. Das schließt dann auch eine positive Haltung zu DITIB, IGMG und co. ein. Aber das ist ihm als Journalisten ja auch erlaubt. Seine Positionen sind stets differenzierend und lösungsorientiert. Er scheint jemand zu sein, der sich um eine positive Konnotation deutscher Identität bemüht und gleichzeitig die Lebensrealität von Menschen mit Migrationshintergrund gut reflektiert. Er fiel immer wieder auf durch klare Haltung gegen Extremismus, gleichzeitig deklariert er auch den so genannten „liberalen Islam" als extreme Strömung und plädiert für einen Weg der Mitte. Auch deshalb schätze ich ihn als Journalisten und Meinungsmacher. Ich habe ihn mehrmals auf öffentlichen Veranstaltungen erlebt und kann nur nachdrücklich empfehlen, das auch zu tun. Im direkten Gespräch war es möglich, Meinungsverschiedenheiten konstruktiv zu debattieren. Das fehlt heute oft.