Traumwelt immer gleich?

Hallo. Kurz zu mir: weiblich, 18 Jahre.. Also um es kurz zu halten, ich träume seit Februar jede Nacht vom selben Ort bzw der selben Stadt. Ich brach mir zudem Zeitpunkt mein Bein, was mich 3 Monate flachlegte. Sie ähnelt meiner in der ich lebe, aber ist grundliegend anders. Anfangs war sie mir fremd, ich fühlte mich unwohl. Aber 9 Monate später, kenne ich dort jeden Ort, jede Haltestelle und mein anderes Haus in und auswendig. Ich träume wirklich so viel dass ich die einzelnen aktionen kaum beschreiben kann. Es ist wie wenn man einem Film sieht in dem einfach richtig viel passiert. Es passiert jede Nacht was anderes. Wie im echten Alltag. Meine Familie, Freunde und bekannte oder Menschen die sich mein Kopf ausdachte sind dort. Ich fand Träume schon immer wie Filme, weswegen ich seitdem ich 10 war keine Alpträume mehr habe da ich es interessant fand. Irgendwie lässt mich diese welt nicht los. Andere träumen doch auch nicht so krank detailliert und jede Nacht endlose Stories. Ich habe auch langsam etwas Angst dass ich igendwann nicht mehr so träume, da es mir so gefällt. Kann mir irgendjemand was dazu sagen, oder geht es jemandem vielleicht genau so? Danke für die Antworten schonmal! :)

Ps wegen meinem Namen: Ich konsumiere nur Marihuana, kein Alkohol, keine Chemie. Und das schon seit 4 Jahren. Im Internet heißt es immer dass man durch THC weniger oder gar nicht träumt, das spielt bei mir jedoch keine Rolle wie ich gemerkt habe.

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Du denkst also, du wärst die einzige, bei der das so ist. Dass man detailreich träumt, dass man viel träumt, dass es sich im Nachhinein wie ein Film anfühlt. Das ist aber einfach nicht der Fall. Das einzige besondere an deiner Situation ist, dass deine Traumhandlung häufig die gleiche Location hat.

Du träumst nicht mehr oder weniger als andere - du kannst dich höchstens an mehr erinnern. Ein Schlafzyklus (in dem alle Phasen des Schlafes durchgelaufen werden) dauert etwa 90 Minuten und darin kommt für gewöhnlich jeweils ein Traum á 10 bis 30 Minuten vor. die Träume werden über die Dauer des Schlafes länger, also kannst du, wenn du zB 12h schläfst zum Schluss einen Traum von 50 Minuten haben, denn der Schlaf wird seichter und wachähnlicher. Die Phase in der wir die meisten Träume haben, die wir auch als solche bezeichnen würden, heißt REM-Phase, und sie ist dem Wachsein am nächsten.

Du kannst dir also ausrechnen: Bei einem Schlaf von 7h hat jeder gesunde Mensch 4 Träume gehabt. Du und alle anderen auch. Aber: Man erinnert sich oft nicht. Es gibt Menschen (bei mir war es auch mal so), die denken, sie würden seit Jahren nicht mehr träumen. aber das ist einfach falsch. Ein Traum ist etwas, was man eben vergisst, wenn man erwacht. Bei jedem ist die Traumerinnerung anders. Viele trainieren sich absichtlich eine gute Traumerinnerung an, so dass sie sich irgendwann an alle ihre Träume sehr detailliert erinnern können. Aber wie gesagt gibt es auch Menschen, bei denen das einfach so ist. Schon immer, oder ausnahmsweise mal, oder phasenweise, oder erst seit neuestem - wie auch immer. das variiert eben.

Ja, THC kann die REM-Phasen unterdrücken. Aber das ist, wie bei so vielem, einfach total vom Konsumenten abhängig. Ich kenne auch einige, die genauso viel träumen, wenn sie sich am Abend einen gedübelt haben.

Es bleibt also noch die Frage, warum du immer wieder im gleichen Ort bist. Also erstmal kann es natürlich sein, dass du dich nur an die Träume erinnerst, bei denen du in dieser Stadt warst, und projizierst dieses Muster auf alle Träume. Aber es ist ja schon einmal etwas besonderes, überhaupt mehrmals vom gleichen Ort zu träumen.

Wichtig: Es ist weder ein psychologisches Symptom, noch ein Ding der Unmöglichkeit. Gelernte Klarträumer bauen sich auch ihre eigene Stadt im Traum und besuchen sie häufig wieder, weil diese Stadt in ihrem Unterbewusstsein abgespeichert ist. Wenn dir das jetzt einfach so passiert ist, dann ist es eben so. Je mehr du dich damit beschäftigst und rumfragst und nachdenkst, desto mehr wird sich dieses Phänomen bestätigen, denn du mit deinem Unterbewusstsein bist es, die diese Träume erschafft. Wenn du es nicht mehr magst immer am gleichen Ort zu sein, wenn du träumst, dann kannst du dir suggerieren, dass das aufhören soll. Wenn du das effizient machst, wird es auch so geschehen. Wenn du dazu Tipps willst, kannst du einfach nochmal nachfragen.

Ich finde aber interessant, dass du davon ausgehst, dass das aufhören wird, weil du es magst. So als wäre dein Unterbewusstsein ein Armloch, welches dir immer das nicht gönnen will, was du gerade feierst. Wenn du ihm richtig zeigen kannst, was du magst, dann wird es genau das unterstützen weil es eben ganz genau so funktioniert.

alles klar so weit?

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du sagst, dass du weißt, dass es meistens daran liegt, dass man sich nur nicht erinnern kann. ich korrigiere: es liegt NUR daran. wenn du nicht total krank bist (und das müsste schon eine spezielle Krankheit sein) träumst du in jeder REM-Phase und ggf. noch in anderen. alle 1,5h des Schlafes kommt so eine Phase vor, zu Beginn sind die Träume kürzer, so bis 10min. (die echte Zeit, während sich die Traumzeit natürlich anders anfühlen kann) und jenachdem wie lange du schläfst kann sogar ein 45min.-Traum zustande kommen.

also mir ist wichtig, dass du weißt, dass du jede Nacht träumst, auch wenn du schon alle Tricks probiert hast und dich dennoch nicht erinnerst.

jemand hätte vorgeschlagen deinen Schlaf leichter zu machen, zB durch offenes Fenster und brennendes Licht. davon abgesehen, dass das Mücken sehr attraktiv finden bringt dir diese Technik nur bedingt etwas. ich weiß, das jemand, der jahrelang keine traumerinnerung hatte durch sowas sich nicht plötzlich an einen Traum erinnert. abgesehen natürlich vom Placebo-Effekt, der da auftreten kann. dennoch erhöht diese Technik die Wahrscheinlichkeit, dass du dich erinnerst. da sie gegen 0% tendiert bringt das nicht viel, aber in Kombination mit einer anderen Technik vlt schon was.

es ist so, dass ich, als ich anfing mich damit auseinanderzusetzen, mich wie du seit langer Zeit an keinen Traum erinnern konnte. ich wollte luzides träumen lernen und mir wurde gesagt, ich solle ein Traumtagebuch führen. ich erinnerte mich nach der ersten Nacht an nichts (du wachst auf und schreibst sofort alles auf an das du dich erinnerst) und nach der zweiten konnte ich mich schon an eine Sequenz erinnern. danach hat es ein bisschen gedauert um eine Regelmäßigkeit herein zu bringen aber irgendwann nach Monaten konnte ich mich sehr detailreich an alle (meist 5) Träume erinnern und brach das Traumtagebuch ab, weil ich immer ne Stunde vom Morgen opfern musste um alles aufzuschreiben, jetzt notiere ich nurnoch klarträume.

das muss bei dir nicht funktionieren. aber in jedem Lebensbereich ist eine der effektivsten Methoden (egal um was es geht, solange es irgendwie mit deinem Gehirn zu tun hat) folgende: du wiederholst innerlich so oft wie möglich einen einfachen Satz, der dein Ziel zusammenfasst, als wäre schön sicher, dass du es erreichst. das nennt sich Autosuggestion und ist nichts übernatürliches und hat auch nichts mit dem Gesetz der Anziehung zutun aber es polt dein Gehirn in Richtung mehr Kooperation und gerade was traumerinnerung angeht, hat dein Gehirn wohl am meisten zu sagen. du redest dir also am besten vorm schlafengehen mantraartig ein, dass du dich nach dem aufwachen an mind. einen Traum erinnerst, optimalerweise so lange bis du einschläfst.

also 1. du musst es stark wollen (Traumtagebuch-Effekt) und 2. du musst dir vorher einreden, dass es klappt. am besten, du führst sogar 3. tatsächlich ein Traumtagebuch, weil das an sich auch die traumerinnerung stärkt.

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