Projektmanagement ist ein Lehrberuf. Typischerweise erfolgt der Einstieg in die Projektarbeit als schlichter Analyst (= Projektmitarbeiter). Wer sich in einer solcher Position 3-4 Jahre gut bewährt hat und gute Arbeitsergebnisse liefert, kann damit rechnen, dass er zum ersten Mal eine Aufgabe als Teilprojektleiter zugewiesen bekommt und ein kleines Team mit 2 Mitarbeitern leitet. Auch als Teilprojektleiter füllen die Managementaufgaben nur teilweise aus und man ist in der Regel gezwungen auch operativ an den Arbeitsergebnissen mitzuarbeiten. In den nächsten 3-4 Jahren kann man sich bei entsprechender Leistung dann sukzessive zum Projektleiter qualifizieren, als welcher man größere Teams managen muss. Die Größe der Teams und das verantwortete Budet wachsen mit den Jahren. Gute Projektleiter betreuen schließlich mehrere Teilprojektleiter und "alte Hasen" mit weiteren Jahren an Berufserfahrung finden Betätigungsfelder im Multiprojektmanagement, Projektportfoliomanagement, Program Management, ...

Insofern würde ich mich als Absolvent/Berufseinsteiger auf Stellenanzeigen bewerben, in denen nach Junior (Business) Analysten, Junior Projektmitarbeitern oder ähnlichem gesucht wird. Auch Stellenanzeigen in denen Berufseinsteiger mit konkreter Projektmitarbeit beworben werden, könnten geeignet sein.

Im Rahmen der Bewerbung würde ich versuchen herauszufinden, ob die stellenausschreibende Firma auch "richtige" Projekt durchführt, und nicht einfach nur wiederkehrende Routineaufgaben als "Projekte" bezeichnet. Fragen könnten sein:

  • Welche Bereiche der Firma sind an dem Projekt beteiligt? (> 1)
  • Welcher Gesamtaufwand steckt hinter dem Projekt (> 200 Personentage)
  • Welche Laufzeit hat das Projekt? (mindestens 3 Monate)
  • Gibt es einen freigestellten Projektleiter? (Ja)
  • Gibt es ein Organigramm zur Projektaufbauorganisation? (Ja)
  • Sind die Projektmitarbeiter derm Projektleiter fachlich unterstellt? (Ja)

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Gemeint ist wohl ein Mitarbeitergebirge (Dieser Begriff bietet beim Googlen eine bessere Trefferquote). Ein Mitarbeitergebirge ist ein Diagramm, in welchem auf der x-Achse die Zeit (beispielsweise in Monaten) und auf der y-Achse die in der jeweiligen Zeiteinheit benötigten Projektressourcen (beispielsweise in Vollzeiteinheiten oder Mitarbeitern) aufgetragen wird. Man erhält damit einen Überblick über die Entwicklung der Projektteamgröße im Projektverlauf.

Idealisierte, anschauliche Beispiele finden sich in diesem Dokument auf den Seiten 16 und 17:

https://www.fbi.h-da.de/fileadmin/personal/b.humm/CNAM_SWT_WS0809/Vorlesung/12_Projektmanagement.pdf

In der Praxis schwanken die Darstellungen mehr als bei diesen Hochschulbeispielen.

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Projektmanagement ist ein Lehrberuf. Keine vernünftiger Manager wird einen Uniabsolventen auf Grund eines Zertifikates die Leitung eines Projektes anvertrauen. Typischerweise erfolgt der Einstieg in die Projektarbeit als schlichter Analyst (= Projektmitarbeiter). Wer sich in einer solcher Position 3-4 Jahre gut bewährt hat und gute Arbeitsergebnisse liefert, kann damit rechnen, dass er zum ersten Mal eine Aufgabe als Teilprojektleiter zugewiesen bekommt und ein kleines Team mit 2 Mitarbeitern leitet. Auch als Teilprojektleiter füllen die Managementaufgaben nur teilweise aus und man ist in der Regel gezwungen auch operativ an den Arbeitsergebnissen mitzuarbeiten. In den nächsten 3-4 Jahren kann man sich bei entsprechender Leistung dann sukzessive zum Projektleiter qualifizieren, als welcher man größere Teams managen muss. Die Größe der Teams und das verantwortete Budet wachsen mit den Jahren. Gute Projektleiter betreuen schließlich mehrere Teilprojektleiter und "alte Hasen" mit weiteren Jahren an Berufserfahrung finden Betätigungsfelder im Multiprojektmanagement, Projektportfoliomanagement, Program Management, ...

Wer diesen Pfad nicht gehen will wird kein Projektmanager sondern ein "Projekt-Eunuche." (= Er weiß wie es geht, kann es aber nicht!)

Bei der Einstellung eines Mitarbeiters würde ich primär darauf achten, dass er im Lebenslauf und in der dortigen Projektliste nachweisen kann, dass er entsprechende Erfahrungen gesammelt hat und demnach für die freie Stelle (Analyst, Teilprojektleiter, Projektleiter, ...) qualifiziert ist. Insofern ist die Frage nach der richtigen Weiterbildungsveranstaltung von nachgelagerter Bedeutung, da sie ja nur das theoretische Grundgerüst vermitteln kann.

Wenn in Ausschreibungen nach Zertifikaten gefragt wird, sind dies häufig GPM-Zertifikate oder im internationalen Umfeld häufig PRINCE2. In anderen Ländern gibt es ebenfalls Projektmanagement-Zertifizierungen, die eine gewisse nationale Rolle spielen.

Ich selbst bilde mir ein, dass ich nach rund 15 Jahren Tätigkeit in IT-Projekten ein sehr erfahrener Projektmanger bin, obwohl ich bis dato kein Zertifikat besitze. Würde von mir jemand eines verlangen, erhielte er die Antwort, dass ich meine Qualifikation mehr in der Durchführung von Projektmanagementschulungen als in der Teilnahme sehe.

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