Das problematische meiner Meinung nach mit Mathe in der Schule ist nicht das Fach oder die Schnüler, sondern dass Mathematik nicht gut zum Schulsystem passt. Wenn man nämlich ein Thema bzw. ein Jahr nicht mitkommt, ist jedes weitere Jahr die Hölle:
In dem meisten Schulfächern sind die Themen, die man über die Jahre behandelt relativ unabhängig. Man kann in Geschichte die französische Revolution behandeln, auch wenn man nichts vom römischen Reich versteht usw. Das bedeutet, dass Schüler, die vielleicht ein Jahr lang einen echt schlechten Lehrer hatten, private Probleme bewältigen mussten, lange Zeit krank waren oder einfach ein Jahr lang im Unterricht gepennt haben, wieder in den nächsten Jahren den Anschluss finden können.
Bei Mathe baut jedes Thema auf das auf, was man davor behandelt hat. Für Wahrscheinlichkeitsrechnung muss man Prozentrechnung verstehen, dafür muss man Bruchrechnung verstehen usw. Oder für Integrale muss man Ableitungen können, dafür muss man Funktionen verstehen, dafür muss man Terme umformen können, dafür muss man Algebra verstehen usw.
Ein Schüler, der also vielleicht in der 6. Klasse bei der Bruchrechnung, aus welchem Grund auch immer, nicht verstanden hat wie das genau funktioniert, der wird über die Jahre immer mehr und mehr Themen aufstauen, die er nicht versteht weil im die Grundlagen fehlen, die ihm keiner beibringt. Da das Schulsystem dies nicht vorsieht, ist man aufgeschmissen.
Es ist also bei Mathe eigentlich sinnvoller in seinem eigenen Tempo vorzugehen und alle Themen erst nacheinander anzugehen, wenn man die Grundlegenden dafür wirklich verstanden hat.
Wenn du also in Mathe Probleme hast, empfehle ich dir selber oder mit Nachhilfe erstmal aufzuerarbeiten, welche Themen der Vergangenheit du nicht perfekt beherrschst und diese dann schrittweise anzugehen. Es ist auch sinnvoll dies z.B. in den Sommerferien zu tun, da es unter Umständen schwer wird nebenbei auch noch den aktuellen Stoff zu behandeln.