Hi,
also, das Ganze verständlich zu Erklären ist gar nicht so einfach. Mach dir also keine Sorgen, dass du es bis jetzt nicht kapiert hast.
Ich werd es mal versuchen. Dabei beschränke ich mich erstmal auf Ionenbindungen, die sind einfacher und wenn du sie verstanden hast, dann sind die anderen nicht mehr so schwer.
Wichtig ist, dass du das Atommodell kennst. Ganz einfach geht das so: Jedes Element hat genausoviele Elektronen wie Protonen. Die Anzahl der Protonen siehst du an der Nummer im Periodensystem (H ist 1, He ist 2, Li ist 3...).
Die Elektronen liegen in Schalen um den Atomkern (stell dir das wie Zwiebelschichten vor). In jede Schale passen aber immer nur eine bestimmte Anzahl von Elektronen rein. Jede Periode (also Zeile) im Periodensystem steht für eine Schale die langsam mit Elektronen gefüllt wird (links ist sie leer, rechts voll).
Soweit so gut. Jetzt gibt es zwei Tatsachen, die du erstmal einfach so akzeptieren musst (die Erklärung würde hier zu weit führen).
1. Nur die Elektronen der jeweils äußeren Schale können an Bindungen teilnehmen (diese heißen Valenzelektronen)
2. Jedes Element will am liebsten seine äußerste Schale voller Elektronen haben! Die Stoffe die das von Natur aus haben nennt man Edelgase und die stehen in der Spalte ganz rechts im Periodensystem.
Also, los geht´s:
-In der ersten Periode passen 2 Elektronen in die Schale (klar, gibt ja auch nur 2 Elemente).
Wasserstoff hat nur ein Valenzelektron, Helium hat 2. Das Helium hat also eine volle Schale und ist glücklich (siehe Regel 2). Wasserstoff will also gerne ein Elektron mehr haben um die Schale voll zu kriegen. In Ionenverbindungen ist deshalb Wasserstoff oft einfach negativ geladen da es sich gerne ein zusätzliches Elektron nimmt.
-In der zweiten Periode gibt es 8 Valenzelektronen. Und wieder wollen die Elemente einen Zustand erreichen in dem die äußerste Schale voll ist. Es gibt hier aber 2 Möglichkeiten dahin zu kommen: 1. Elektronen aufnehmen bis 8 in der Schale sind; 2. Alle Elektronen in der Schale abgeben, denn dann ist die vorherige Schale die äußere und die ist voll.
Elemente auf der rechten Seite der Periode nehmen gerne Elektronen auf, denn sie brauchen ja nicht viele (zB F braucht nur ein Elektron, O braucht nur 2). Elemente auf der rechten Seite geben gerne welche ab, denn sie müßten ja viele aufnehmen um die Schale voll zukriegen (Li gibt eins ab, Be gibt 2 ab)
Immer wenn ein Element Elektronen aufnimmt kriegt es pro Elektron eine negative Ladung (hat ja jetzt mehr Elektronen als Protonen), wenn es welche abgibt kriegt es pro abgegebenem Elektron eine positive Ladung. Die geladenen Teilchen nennt man Ionen.
Jetzt kannst du hoffentlich bestimmen als was für Ionen die Teilchen gerne vorliegen. Nehmen wir mal eins deiner Beispiele: CaBr2
Mal angenommen du wüßtest die genaue Formel nicht, sondern nur, dass die Verbindung aus Ca und Br besteht. Also Ca hat 2 Elektronen in seiner äußeren Schale, die gibt es lieber ab als das es sich irgendwoher 6 besorgt. Ca liegt also 2 fach positiv geladen vor (man schreibt auch Ca (2+)). Br hat 7 Elektronen in der äußeren Schale, es braucht also nur eins. Es liegt also oft einfach negativ geladen vor (man schreibt Br(-)). Wenn die beiden Stoffe aber in einer Verbindung vorliegen sollen die neutral ist braucht man also für jedes Ca Ion zwei Br ionen => CaBr2 !!
Versuche diese Herleitung mal mit ein paar Elementen und du wirst sehen es klappt. zB für dein MgS oder auch NaCl.
Wie schon gesagt ist das erstmal nur eine Teilerklärung, die dir aber schonmal die Grundlagen gibt, die du brauchst. Wenn du das soweit verstanden hast kann ich gerne auch noch weiter erklären.