Kannst Du etwas mehr über die Anwendung erzählen?

Das "drücken" des Schaumes kommt von den zwei nacheinander ablaufenden Reaktionen zustande.

Im ersten Schritt expandiert der "normale" 1K-PU-Schaum wegen des in der Dose befindlichen Treibgases.

Hier gibt es schon den Unterschied zwischen dem Adapterschaum und dem Pistolenschaum, wobei der Pistolenschaum schon bei der direkten Applikation aus der Pistole deutlich stärker aufschäumt, was bedeutet das Du in einem abgeschlossen Raum (z.B. Rolladenkasten) direkt nach dem ausschäumen weniger PU-Masse (z.B. 25 g pro Liter) als mit einem Adapterschaum (z.B. 35 g pro Liter). Nachdem dieser Vorgang abgeschlossen ist reagiert der PU Schaum mit der Luftfeuchtigkeit und dem hoffentlich angefeuchtetem Untergrund. Dadurch bildet sich CO2 und der Schaum schäumt weiter auf, wird aber zugleich immer fester. Wenn sich der Schaum jetzt in einem Rolladenkasten befindet und es wurde zu schnell zuviele Lagen ohne zwischenbefeuchten eingebracht härtet nur die Oberfläche durch die Luftfeuchtigkeit aus. Anschliessend diffundiert weiterhin Feuchtigkeit in den Schaum und das eigentliche Problem des "drückens" beginnt. Aussen ist der Schaum schon fest und innen entsteht immer noch CO2.

Wenn Du also jede Lage anfeuchten kannst und abwarten bis jede Lage ausgehärtet ist, würde ich einen 1K-Pistolenschaum empfehlen, da dieser die besten Isolationswerte hat.

Wenn in dem Raum keine Anfeuchtung möglich ist, keinesfalls 1K-PU-Schaum verwenden.

Hier sollte ein reiner 2K-Kartuschenschaum eingesetzt werden. Hier gibt es nur die Schäumreaktion durch das CO2. Wenn die Schäumreaktion abgeschlossen ist, härtet der Schaum kurz danach aus.

Die Ausbeute ist wegen dem fehlenden Treibgas deutlich geringen und der Schaum deutlich kompakter. Dadurch ist der Schaum eher für eine Montage als für Isolationen vorgesehen.

Der "normale" 2K-PU-Schaum in der Aerosoldose ist auch mit Vorsicht einzusetzen. Hier wird zwar die Härter Komponente vor der Applikation direkt eingeschüttelt und es wird keine weitere Feuchtigkeit benötigt, aber auch hier laufen zwei Reaktionen ab. Das Aufschäumen durch das Treibgas und das minimale Aufschäumen durch die Restfeuchtigkeit die sich in der Härterkomponente befindet. Wenn hier ebenfalls zu schnell zu viel Schaum engebracht wird, kann auch dieser Schaum drücken

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Habe mir mal das Sicherheitsdatenblatt angesehen. Die aufgeführten Treibgase sollten innerhalb weniger Tage völlig verschwunden sein. Aktuell wäre somit nur noch das Flammschutzmittel in grösseren Mengen vorhanden. Ich würde allerdings auch mal die neu eingebaute Türe in betracht ziehen. Aus der Schilderung entnehme ich dass eine neue Türe mit Schaum eingebaut wurde. Wenn es vorher also OK war, kann das Material der Türzarge oder des Türblattes, sowie der Schaum einen Einfluss haben. Wurde hier eine Massivholz-Türe verwendet? Oder die billigste Baumarkt-Qualität? Ist die Türe und die Türzarge lackiert oder in einer Form imprägniert worden? Ich würde hier empfehlen alle verbauten Produkte zu überprüfen.

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Es gibt aktuell zwei Varianten von Bauschaum. Eine hat einen Gehalt von kleiner 1% freien Monomeren Isocyanaten und ist frei erhältlich. Wenn der Geahlt über 1% liegt, ist das Produkt nicht mehr frei erhältlich, da der Verkäufer den Kunden entsprechen informieren muss. Das "Gefährungspotenzial bezieht sich aber nur auf den frischen Schaum in der Dose. Die ausgehärteten Produkte entscheiden sich nicht mehr. Lösungsmittel enthalten die Produkte üblicherweise nicht, welche über eine längere Zeit ausdünsten. Die Treibmittel sind auch nach ca. einem Tag nicht mehr vorhanden. Viele Produkte sind hier mit dem EMICODE "EC1 Plus" gekennzeichnet. Beste Klasse was Ausdünstungen betrifft. Hier sind somit keine Probleme zu erwarten. Ich würde hier einen 2K-Schaum für die Türzargenmontage verwenden. Der Schaum ist sehr feinzellig und deutlich härter als der übliche 1K-Schaum. Der Schaum kann nach ca. 1-2 Stunden bündig abgeschnitten werden. Nach einem Tag kann die Oberfläche mit Farbe überstrichen, oder mit Moltofill oder Acryl direkt glatt zugespachtelt werden.

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Hallo

Das Produkt welches Du suchst wird z.B. von der Firma Würth vertrieben. Das Produkt heisst PURlogic EASY.

http://wueko.wuerth.com/medien/produktinfo0000/pdf/07765.pdf

Bei sehr schmalen und tiefen Fugen und Anwendung von einem 1K-PU-Schaum auch auf entsprechende Feuchtigkeitszufuhr für die Aushärtung achten. Hier ggf. lieber bei entsprechender Tiefe (z.B. 20 cm) besser den Spalt in zwei oder drei Arbeitsgängen füllen um keine "Nachexpansion" zu bekommen.

Gruss Tk

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Hallo

Du schreibst das Schaum an die Tür gekommen ist, welcher "gleich" entfernt wurde. Wenn hier der frische, noch nicht ausgehärtete Schaum mit einem PU-Schaum-Entferner auf Lösungsmittelbasis (z.B. Aceton) entfernt wurde, bleibt meistens ein dünner PU-Film zurück, wenn hier nicht sorgfältig gearbeitet wird. Dieser ausgehärtete PU-Film verfärt sich mit der Zeit durch das Sonnenlicht und fällt dann dadurch nach einigen Tagen wieder auf. Zur Entfernung von ausgehärteten PU-Schaum gibt es speziellen PU-Schaum Entferner (meisten in Pastenform) z.B. PURlogic Schaumcleaner von der Fa. Würth. Da das Produkt aber ggf. auch den Lack der Tür angreifen könnte wenn man es zu lange einwirken lässt, sollte hier erst ein Test an einer unauffälligen Stelle gemacht werden.

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Wir haben 2005 mit der Firma Baufritz gebaut und sind auch noch nach 5 Jahren mit der Mängelbehebung beschäftigt. Die anfänglich gute Betreuung ist von Monat zu Monat gesunken und hatte zum Zeitpunkt der Bauabnahme ihren Tiefpunkt erreicht. Wenn Mängel auftreten mussten und müssen wir Wochen und Monate lang auf die Beantwortung oder Behebung der Mängel warten. Ich hoffe Ihr hattet mehr Glück mit Eurem Bauvorhaben und Bauleiter.

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