Guten Abend liebe Community,
ich bin 17 Jahre und habe dieses Jahr mein Abitur abgeschlossen. Als (ehemalige) Schülerin habe ich einige Zweifel bezüglich unseres Bildungssystems.
Und zwar finde ich, dass unser Bildungssystem irgendwie nicht so ganz an uns Menschen angepasst ist. Wieso? Nehmen wir an ich möchte einmal studieren. Für Studium brauche ich ein Abitur. Für ein zulassungsbeschränktes Studienfach, brauche ich ein gutes Abitur. Um jetzt ein gutes Abitur zu bekommen, brauche ich einen guten Schnitt. Und den Schnitt hebe ich am leichtesten, indem ich mich in meinen schlechten Fächern verbessere. Und das ist - meiner Meinung nach - der Fehler in unserem System.
In der Schule lernen wir Schüler nicht freiwillig, weil wir die Dinge wissen wollen, sondern gezwungen, weil wir die Dinge wissen müssen; weil das Voraussetzung für unser späteres Leben ist.
Die Schule fokussiert sich dabei viel zu sehr auf Wissensvermittlung und Leistung. Das ist aber nicht an den Menschen und seine Bedürfnisse angepasst, denn nicht nur die Neurowissenschaft kann inzwischen bestätigen, dass die Menschen nur dann in der Lage sind ihre Potentiale richtig zu entfalten und auszuschöpfen, wenn sie das tuen, wofür sie sich interessieren. Dazu gibt es auch ein gutes Buch von dem Hirnforscher und Neurobiologen Gerald Hüther mit dem Titel "Jedes Kind ist hochbegabt".
Stures auswendig lernen kostet die Kinder viel Kraft, Energie und Mühe. Was bringt es ihnen? Nichts. Außer eines: die Lust am lernen verlieren sie. Und das ist etwas, das nicht sein darf. Etwas, das ich nicht verantworten möchte. Anstatt die Welt zu erkunden und sich Wissen anzureichern, wo verbringen die meisten Jugendlichen ihren Tag? Vor dem Computer, vor dem Fernseher, in social media, …Nichts mit intelligenten Kindern, wie ich finde.
Ich möchte also gerne wissen, was Sie dazu sagen. Ob Sie es auch so sehen, oder ob ich vielleicht einige Aspekte nicht beachtet habe. Ich bin offen für alles und diskutiere gerne:)
Danke und LG