Hmm... das ist eine sehr interessante Frage die du da stellst... die Antworten sind mannigfaltig, dies ist eine Wissenschaft über die man wahrscheinlich ganze Abhandlungen schreiben könnte...
Um einen kleinen Teil beizutragen:
Ich denke um dieses Problem zu ergründen ist es wichtig sich erst einmal die Frage zu stellen warum in Gruppen gemobbt wird.
Mobbing hat denke ich drei Hauptziele (für die Gruppe, nicht den Mobber). Das erste wäre wohl die Gruppe (Kollektive / soziale DNA??!!?) rein zu halten in dem andersartige... oder welche die "schlecht" andersartig sind zu unterdrücken, auszumerzen, ihnen die Fortpflanzung zu erschweren... wenn ein andersartiger das überwindet, sich zur Wehr setzt oder den Spieß umdreht hat sich seine Abnormalität wohl bewährt und ist zulässig...
Die zweite Funktion besteht wohl darin, das die Gruppe ihre angestauten Aggressionen ausleben kann, "Dampf" ablässt... nicht schön das ganze aber so läuft das eben mit viel Stress... wir sind ja nicht die einzigen Säugetiere bei denen solch ein Verhalten zu beobachten ist. Das Prinzip vom Sündenbock eben... der Bock wird zum Wohle der Gruppe geopfert...
Die dritte Funktion ist das zusammenschweissen der Gruppe und das festlegen von Rollen und Hierarchien.
Nun können wir wohl ein Profil über das perfekte Opfer erstellen...
Intelligenz und anders sein / fehlendes soziales Geschick und die Unfähigkeit sich zu wehren macht einen bestimmt zu einem Mobbingopfer... allerdings bildet sich hier schnell eine Unterwürfigkeit heraus... es werden spezielle Dienstleistungen angeboten zu denen der "Streber" in der Lage ist... durch dieses Sklavenverhältnis kann sich der gemobbte ein wenig Ruhe verschaffen, bezahlt dafür mit seinem Stolz. Den Mobber langweilt das, er sieht die Vorteile darin, bezieht aber nicht wirkliche Befriedigung daraus. Dies ist also nicht das perfekte Mobbingopfer...
Das perfekte Mobbingopfer ist meiner Meinung nach ein Träumer. Im fehlt die gefestigte Position in der Gruppe... denn er ist meistens mit Denken beschäftigt und kümmert sich kaum um die sozialen Spielchen bzw. weiss noch nicht wie sie funktionieren denn sie interessieren ihn nicht. Er ist intelligent aber hat auch Stolz... und dieser Stolz ist es der ihn daran hindert einzuknicken... dieser funkeln, diese Aura ist es die den Mobber wahnsinnig macht, er ist auch unfähig sich ausreichend zu wehren, denn seine Art lässt ihn nicht gerade großen Rückhalt in der Gruppe genießen und er hat Skrupel Gewalt anzuwenden... Der Mobber ist der Chef der Gruppe und trotzdem sieht er in den Augen des Aussenseiters einen Stolz der sagt er hält sich für besser... für intelligenter. Zwischen Mobber und Gemobbten entsteht oft so etwas wie eine Rivalität / Hassverbindung... beide sind intelligent... und gut darin Menschen zu analysieren...
Der eine hat Charisma, der andere wirkt kühl / distanziert. Der eine manipuliert seine Mitmenschen, der andere hat Skrupel. Der eine setzt seine Intelligenz für sich ein, der andere zieht Gefallen aus dem philosophieren... aus dem theoretischen... bzw. möchte großflächig etwas ändern...
Diese Beziehungen sind es auch oft die es so schwierig machen den Status Quo in der Gesellschaft bzw. dem System zu ändern.
Die "Mobber" dieser Welt sind vollkommen zufrieden mit dem System... sie ziehen viele Vorteile daraus, es ist ihre Spielwiese... und sie sind oft Charismatisch, mächtig und wichtig für das System
Die "Träumer" ziehen Gefallen daraus über Veränderung nachzudenken... wie es sich optimieren, perfekter (heisst auch fairer) gestallten lässt... Sie sind oft verschroben, unverstanden und entbehrlich (für das System) aber wichtig für das fortbestehen.
Hier stossen grundverschiedene Intelligenzen und Interessen aufeinander :D
Entschuldigung das ich soweit abgeschweift bin... ich hielt die Gedanken gerade für interessant.
Wahrscheinlich ist mein Beispiel schon sehr polarisierend und ich habe viel Phantasie reingesteckt... an und für sich habe ich aber diese Beobachtung gemacht...
Es waren immer diejenigen die nicht sich nicht wehren konnten, sich aber auch nicht brechen haben lassen... die lange Zeit und mit Inbrunst gemobbt wurden...
Die anderen Mobbingopfer sind auch nützlich für die Gruppe... aber der Mobber hat meistens ein Hauptziel das er hasst.
Abschließend möchte ich sagen das ich Mobbing für unnötig halte... es gibt andere Wege die obigen drei Funktionen zu erreichen bei denen man keinen Sündenbock braucht.