Hey,
also ich habe selber auf einem Gestüt als Jungpferdebereiterin gearbeitet und hatte auch schon gerittene Pferde in Beritt. Ich finde Deine Einstellung toll! Du willst keine Sportmaschine und auch kein zugeschnürtes, in Ausbindern und Hilfszügeln geknotetes Pferd und das ist schon mal viel besser, als die Einstellung der meisten "modernen" Reiter.
Du solltest allerdings nicht unterschätzen, dass bei der Ausbildung eines jungen Pferdes schon kleine Fehler enorme Wirkungen haben können. Die ersten Monate in denen man richtig mit den Pferden arbeitet sind extrem prägend für die Tiere. Was sie sich in dieser Zeit angewöhnen, werden sie sich nur schwer wieder abgewöhnen. Was ein riesiger Vorteil, aber eben auch ein gewaltiger Nachteil sein kann.
Ich kenne viele Pferde, deren Besitzer immer nur das beste für sie wollen - und das finde ich toll! Doch im Beritt habe ich viele dieser Pferde kennengelernt. Wenn Du das Pech haben solltest, ein junges Pferd zu bekommen, dass eine gewissen Drang zur Dominanz hat, dann solltest Du schon genau wissen, was Du machst. Du musst genau das richtige Maß finden an Verständis, Geduld, Einwirkung und Konsequenz. Du kannst natürlich Glück habe und Dein Pferd ist nicht dominant und schließt sich Dir ihne weiteres an. Wenn das aber nicht so ist, und Deine einzige Erfahrung ist das Einreiten eines einzigen Pferdes, dann kann es auch ganz schön nach hinten losgehen.
Gibt es denn auf dem Gestüt oder sonst in der Gegend nicht jemanden, der Dir helfen könnte? Der ein Auge auf Dich und Dein Jungpferd hat und Dir wertvolle Tipps geben kann? Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und ich weiss, dass jedes Pferd anders ist - es kann klappen und Du findest einen Freund für's Leben oder Du hast einen Rebell an Deiner Seite, der Dir kurzerhand die Rolle des "Leittieres" in Eurer "Beziehung" wegschnappt...
So oder so: Viel Erfolg!!