Ich habe ein Problem. Ich kann nicht mehr. Folgendes:
Ich tanze seit ich 3 bin (klar war das erstmal banaler, kreativer Kindertanz) und habe mittlerweile verstanden, dass ich ohne nicht kann. Es ist meine Droge. Ich bin mit 9 an eine Schule, wo man nachmittags Tanzunterricht hatte und es war einfach klasse, weil es mein liebstes Hobby war - in meinem Kopf schwirrte nicht direkt herum: "ich will Ballerina werden", aber meine Mutter (die selber als Kind und Teenie getanzt hat) hat mich in ganz viele Ballettstücke geschleppt und diese Welt auf der Büne hat mich einfach verzaubert. An besagter Schule hab ich auch Bühnenerfahrung sammeln können (hatte vorher schon welche, aber es war jedes Mal anders und neuartig). Doch hintergründlich ging es langsam bergab. Sie haben uns keine individuelle Förderung gegeben (ich finde, sie haben zu früh damit aufgehört), sie haben sich auf die Jungs gestürzt und den Rest links liegen lassen ... in der 9. Klasse waren kaum noch welche von uns übrig und es war *
Der Witz an der Sache war, ab Ende der 6. Klasse hatte ich jeden Sommer, an einem völlig anderen Ort, eine Workshopwoche besucht, wo es jedes Jahr, und ich meine jedes jahr, wie am Schnürchen lief. Ich hab andere Tanzarten ausprobiert und Choreographien gelernt, von denen ich vorher nur geträumt hatte, ich habe mit 11 meine erste dreifache Pirouette gedreht (das soll hier bitte nicht Selbstverliebtheit markieren, sondern als Messbares o.ä.) ... und sobald ich aber wieder in der Schule war: Bumm. Weg. Ich habe diese Magie nur noch auf der Bühne gespürt. Im Unterricht war es die Hölle. mein Selbstvertrauen wie weggeblasen.
Nach der 9. hätte ich fast aufgehört, aber ich hab es nicht getan. Es gab immer Leute, die sehen wollten, wie ich alles verliere (weil ich in der Schule in einigen Fächern auch ziemlich gut war - sogar in meinen "Hassfächern" hatte ich mal richtige Hochs). In der 10. wurde die Atmosphäre richtig furchtbar. An allen Ecken und Enden: meine "Freunde", die mittlerweile, bis auf eine mit dem Tanzen aufgehört hatten, fragten mich, wann ich es denn endlich tun würde. Sie sind alle in den Chor gegangen, wohl um eine Ersatzgemeinschaft zu finden, und ich stand da. Beim Tanzen kamen sehr viele Neue hinzu. Perfekte. Es kursierte das Gerücht, man wolle "die Schlechten" loswerden .. und deshalb habe ich nur noch schwarz gesehen ... und habe doch aufgehört. Privat weitergetanzt. Nur am letzten Tag, war ich gar nicht so schlecht; weil ich wohl nichts zu verlieren hatte (es war der Tag der offenen Tür). Und dann spürte ich: zerriss mein Herz. Ich hätte dort bleiben müssen. Denn jetzt habe ich mein Abi, studiere, bin zwar glücklich, aber langsam wird die Zeit zum Tanzen weniger, ich werde tw. schlechter und dicker (verkacke Drehungen), aber ich kämpfe um jede Minute und es ist so viel mehr als "Gymnastik" - wie meine Mutter sagt, und ich folge: denn sie bestimmt meine Zukunft, oder nicht? Ich weiß nicht was ich will.