Oh ja, das habe ich auch schon durchgemacht.
Ich war mit meinem Ex-Freund 5 Jahre zusammen. Wir sind zusammen gekommen, als wir 15 waren. Also waren wir beide ziemlich jung.
Nachdem wir ungefähr 20 waren, hat sich einiges geändert in unserer Beziehung. Wir haben uns auseinander gelebt und haben uns in zwei verschiedene Richtungen entwickelt. Danach hat sich rausgestellt, dass er mich während unserer Beziehung betrogen hat usw., aber das ist ne andere Story.
Ich habe das Gefühl, dass oftmals lange Beziehungen in die Brüche gehen. Beziehungen, die schon jahrelang gehalten haben und man denkt, dass sie auf ewig halten. Vor allem bei Paaren, die schon im jungen Alter zusammen gekommen sind. Vor allem wenn man mit 12-15 Jahren in eine Beziehung eingeht und diese bis im Alter von 20-25 führt, entwickeln sich die Menschen sehr. Mit 12-15 Jahren ist man noch ein Kind und mitten in der Pubertät. Mit 20 geht man so langsam Richtung erwachsen werden und da verändert sich ein Mensch sehr. Ich kenne viele Leute die mit 11 schon eine Beziehung hatten (Kinderbeziehung wie man so schön sagt), aber diese dann fast 10 Jahre gehalten hat. Dann haben sich diese Paare leider getrennt, weil sie einfach gemerkt haben, dass sie sich sehr verändert haben. Man ist nicht mehr ein Kind und man hat nun ganz andere Interessen und Prioritäten im Leben. Ich bin der Meinung, dass Beziehungen die man im späteren Alter hat bzw., ab 20+ vielleicht länger halten, weil man da schon "Erwachsener“ ist, wenn ich das so sagen kann. Den Sprung von Kind ins erwachsen werden, finde ich ziemlich groß.
Aber das spricht natürlich nicht für alle Paare. Das ist nur meine Erfahrung.
Ich habe mal gehört, dass man die Dauer einer Beziehung durch 2 teilen soll und das Ergebnis zeigt dir dann angeblich, wie lange deine Trennungsphase dauert. Ich weiß nicht, ob es wirklich stimmt. Das kann natürlich auch nur ein schlechter Witz sein, aber bei mir kam es ungefähr so hin. Ich war 5 Jahre mit meinen damaligen Freund zusammen und habe ungefähr 2,5 Jahre gebraucht, um die Trennung komplett zu verarbeiten.
Jeder Mensch ist anders, daher dauert eine Trennung und eine Verarbeitung auch bei jedem unterschiedlich. Bei mir ist es so, dass ich generell eine Person bin, die große und starke Emotionen hat. Egal was ich mache, ich bin mit vollen Gefühlen dabei. Wenn ich lache, lache ich viel und laut. Wenn ich weine, dann weine ich eher, wenn ich alleine bin, aber dann nehme ich mir auch die Zeit dafür und lasse die Trauer zu und weine sehr intensiv. Wenn ich wüten bin, dann kann es passieren, dass Gegenstände durch die Gegend fliegen und ich Sachen sage/tue, die ich eigentlich nicht so meine. Und wenn ich liebe, dann liebe ich mit vollem Herz. Ich pflege gerne meine Freundschaften und Beziehungen und investiere sehr viel Zeit, Liebe, Kraft und Energie für die Menschen, die ich liebe/mag.
Mir ging es anfangs wirklich sehr schlecht. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Wir haben uns beide für die Trennung entschieden, aber trotzdem war es sehr schmerzhaft. Denn ich war bereit dazu, um für ihn und für unsere Beziehung zu kämpfen. Es hat mich noch trauriger und wüten gemacht, als ich im Nachhinein erfahren habe, dass er mich während unserer Beziehung mehrmals und auf miesester Art betrogen und belogen hat. Und trotzdem war ich bereit ihm alles zu vergeben und ihn zu lieben.
Ich war nach unserer Trennung sehr traurig und wüten. Ich glaube, ich habe jeden Tag geweint. Konnte nichts essen und nichts trinken. Ich dachte, dass mein Leben ohne ihn nichts wert ist.
Es war sehr schlimm, weil man sich nach einer Beziehung an seinen Partner/-in gewöhnt. Man sieht sich jeden Tag. Man schläft neben dieser Person ein und wacht neben dieser Person wieder auf. Man unternimmt so viele Dinge mit diesem Menschen. Man teilt irgendwie ein Leben zusammen. Und all die schönen Dinge sind nicht mehr da. Es war sehr merkwürdig, dass ich auf einmal alleine in meinem Bett war. Ich hatte keine Liebesnachrichten mehr auf meinem Handy und keiner war da, der mit mir zu unserem Lieblingslied tanzt.
Man muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass man "alleine" ist und man mit diesem Menschen nicht mehr ein Leben teilt. Das ist vor allem am Anfang einer Trennung eine große Umstellung.
Mir haben in der Zeit meine Familie und meine Freundinnen sehr gut getan. Ich habe versucht umso mehr Zeit mit meinen Liebsten zu unternehmen. Wir haben tolle Sachen miteinander gemacht, damit ich mich ablenke und nicht an ihn denke. Aber nachts, als ich realisiert habe, dass ich nun wieder alleine bin, war es für mich wieder ganz schlecht.
Während der Corona-Pandemie ist es natürlich nicht so leicht sich zu treffen, aber es hilft schon, wenn man sich mit einer Person trifft und einen Film anschaut. Oder auch einfach nur redet.
Ich finde es wichtig, wenn man alles vernichtet, was an die damalige Beziehung erinnert. Sobald man irgendwas davon aufhebt, wird man ständig daran erinnert was einmal war. Und das macht die Verarbeitungsphase noch schwieriger.
Hört sich vielleicht schwer ab, aber es ist trotzdem machbar. Ich habe am Anfang lang gebraucht, bis ich diesen Schritt gegangen bin, aber im Nachhinein war ich so froh über meine Entscheidung.
Heute geht es mir sehr gut. Ich bin glücklich und gesund und das ist das wichtigste. Im Nachhinein frage ich mich, wie ich nur so lange an denken konnte? Wieso ich wegen so einem der mich betrügt, weinen konnte? Wie konnte ich nur fast 3 Jahre mit hinterher weinen, verschwenden?! Aber man lernt ja im Nachhinein dazu. Die Beziehung und die Trennung hat mich noch stärker und noch schlauer gemacht. Ich habe dazu gelernt und weiß, was ich in Zukunft anders machen würde.
Eine Trennung ist immer schwer, egal ob für immer oder auf begrenzte Zeit. Vor allem, wenn man diesen Menschen geliebt und vertraut hat. Man gibt immerhin das wertvollste was man hat, das Herz. Und das sollte gut behandelt werden.
Wenn er/sie dich nicht zu schätzen weiß, dann sollte man diesem Menschen sofort den Abflug verpassen. Wieso sollte ich denn länger an so einen Menschen klammern? Direkt einen tritt in den Arsch. So fest, dass ich ihn nie wieder sehen muss. Es gibt viele Menschen da draußen, die meine Liebe zu schätzen wissen und mir diese auch erwidern.
Das Leben ist schön, aber leider viel zu kurz.
Deswegen genieße ich jeden Tag und jede Sekunde und lass mich nicht von anderen kaputt machen.