Ich habe in den letzten Jahren wie ein narzisstischer Egoist gehandelt, und ich erkenne, dass ich mich dabei selbst verloren habe. Der Ursprung dieses Verhaltens liegt in meiner Kindheit, als ich nichts sehnlicher wollte, als Liebe und Anerkennung von meinen Eltern und meinem Umfeld zu erfahren. Doch für meine Eltern war ich nie gut genug. Sie behandelten mich lieblos, schenkten mir weder Zuwendung noch Aufmerksamkeit. Mein einziger Trost in dieser Zeit war mein Hund. Er war immer für mich da, besonders in den Momenten, in denen ich am Boden war. Dann ist er eines Tages von uns gegangen. Dann habe ich begonnen, mich innerlich abzuschotten. Ich wollte nie wieder verletzlich sein, nie wieder Schmerz fühlen. Um das zu erreichen, entwickelte ich eine Fassade der Stärke und Überlegenheit, die mich dazu trieb, andere zu verletzen und zu manipulieren. Ich wollte immer die Oberhand behalten. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil ich glaubte, dadurch meine eigenen Qualen zu überwinden. Indem ich andere Menschen herabsetzte und ihnen Schmerzen zufügte, glaubte ich, mich von meinem eigenen Schmerz befreien zu können. Empathie war für mich in dieser Zeit ein Fremdwort, weil ich selbst nie welche erfahren hatte. Doch dann geschah diesen Sommer etwas, das alles verändert hat: Ich traf eine Frau. Sie war außergewöhnlich – perfekt in meinen Augen – und sie hat Gefühle in mir geweckt, die ich seit langer Zeit nicht mehr kannte. Sie berührte etwas Tiefes in mir, etwas Reines, das ich längst begraben glaubte. In ihr habe ich eine Hoffnung gesehen – die Hoffnung, ein besserer Mensch zu werden. Doch jetzt musste ich erfahren, dass sie einen Mann hat und vor Kurzem geheiratet hat. Diese Nachricht hat mich innerlich zerrissen. Mein Traum, mit ihr einen Neuanfang zu wagen, ist zerplatzt, und der Schmerz, den ich dabei empfinde, ist kaum in Worte zu fassen. Ich liebe sie so sehr, und gleichzeitig fühle ich mich verloren, weil ich glaubte, durch sie endlich eine Veränderung in meinem Leben zu erreichen. Nun bin ich wieder in meinem alten Schmerz gefangen. Ich merke, wie ich erneut in alte Muster verfalle und gemein zu anderen werde, obwohl ich das nicht will. Ich bin eine verlorene Seele, gefangen in den Abgründen meines eigenen Leids. Ich will nicht länger dieser Mensch sein. Ich will mich verändern – zum Positiven, vielleicht mit Gottes Hilfe? Aber wie kann ich diesen Weg gehen? Wie finde ich zurück zu mir selbst und werde ein Mensch, der andere nicht verletzt, sondern ihnen Gutes tut?