Ich bin momentan ziemlich niedergeschlagen und depressiv. Ich habe sehr viel über das Leben nachgedacht.
Und zwar, wenn es aus dem unvorstellbaren Nichts einen Urknall gegeben hat (wo drinnen sind die Moleküle, die zum Urknall geführt haben eigentlich geflogen, wenn da Nichts war?!) und dann hat sich ein unendliches Universum gebildet mit vermutlich zahlreichen Paralleluniversen, alles so riesig, dass man sich es nicht vorstellen kann (und was ist eigentlich hinter dem Universum?!)
Und in diesem unendlich großen Universum, das sich immer weiter ausdehnt (wohin eigentlich?) gibt es bislang einen einzigen bekannten Planeten, auf dem sich nach Milliarden Jahren Leben gebildet hat.
Über unvorstellbar lange Zeiträume haben sich die heutigen Arten entwickelt. Die heutige Erde ist entstanden. Dinosaurier haben die Erde länger bevölkert, als es inzwischen Menschen gibt und selbst Menschen gibt es schon unvorstellbar lange.
Und quasi im Milli-Sekunden-Takt werden wir geboren und sterben wir. Nicht mal einen Augenblick lang leben wir auf der Erde. Wie viele unzählige Milliarden Menschen sind schon vor uns gestorben?! Und wie viele werden noch nach uns kommen?! Und am Schluss wird alles untergehen! Das ganze Universum!
Wenn man nun nach wissenschaftlicher Methode vorgeht und ausschließt, dass es Gott gibt, dann ist das ganze so dermaßen sinnlos, dass man kotzen könnte. Und weil ich oft darüber nachdenke, kotz ich in letzter Zeit wirklich oft.
Dann ist das ganze so dermaßen bedeutungslos und dumm und dämlich, dass es weh tut.
Ja, ich habe das verdammt große Privileg, auf diesem einen Planeten im Universum zu unserer Zeit leben zu dürfen, was einfach ein unfassbares Geschenk ist.
Aber ich muss wieder gehen. Ich sterbe, jeder wird sterben. Und nach dem Tod, so sagen mir hier viele, ist es so wie vor der Geburt. Also ein absolutes Nichts. Wir sterben, um unseren Nachkommen Platz zu machen. Aber auch diese werden sterben. Und so geht das Spiel bis zu dem Tag, an dem die Menschheit aussterben wird.
Und das macht das ganze so dermaßen bedeutungslos und sinnlos, dass man sich eigentlich fragt, warum man so am Leben hängt, obwohl es komplett vollkommen und unvorstellbar sinnlos ist.
Jede Erfindung ist sinnlos, jeder medizinische Eingriff, jede medizinische Therapie, jeder Schutz des Lebens, jede Geburt - es ist alles unvorstellbar sinnlos.
Sinn macht das Leben nur für die, die zufällig grad an der Reihe sind und sich einreden, es würde einen Sinn geben.
Gesetze wie die "Würde des Menschen" oder jedes Gesetz, das von dem hohen Gut des Lebens spricht ist doch eigentlich eine Perversion gegen jede Logik.
Und deswegen bin ich momentan ziemlich deprimiert und denke, dass es eigentlich keinen Unterschied macht, ob man mit 30 oder mit 90 stirbt. Tot ist tot.
Und jedes Gerede, dass das Leben kostbar ist, verlieren in meinen Augen ihre Berechtigung in der Tatsache, dass jeder sterben muss und dann alles vorbei ist.