Der Ablauf, den man als Patient an einem OP-Tag durchläuft, variiert je nach Krankenhaus, der durchzuführenden OP und ist teilweise auch von den Gepflogenheiten des jeweiligen diensthabenden Personals abhängig. Lange Rede, kurzer Sinn: Überall läuft es geringfügig anders ab. Man wird dir aber immer alles erklären. Du wirst auch nie alleine sein und brauchst dich grundsätzlich um nichts zu kümmern; man wird dich durch den Ablauf führen. Die eigentliche Narkoseeinleitung erfolgt dann je nach Krankenhaus entweder direkt im OP oder in einem Vorraum.
Dort wird dann ein sogenannter peripherer venöser Zugang gelegt, sofern dies nicht schon vorher gemacht wurde. Dabei wird mit einer feinen Nadel eine Vene (=ein Blutgefäß) punktiert (=angestochen), um einen künstlichen Zugang zum Blutkreislauf sicherzustellen, über den dann Medikamente, unter anderem das Narkosemittel, und Infusionen verabreicht werden können. Auch wenn es sich jetzt schlimmer anhört als es ist, das Ganze ist (sowie die Narkoseeinleitung überhaupt) absolute Routine und wird im medizinischen Bereich mehrere tausend Mal pro Tag gemacht. Du wirst das Legen des Zugangs wahrscheinlich nicht einmal richtig merken, in der Regel ist es nicht mehr als ein kleiner Piks und innerhalb von Sekunden erledigt.
Zusätzlich dazu wird mit dem Monitoring (=der Überwachung deiner Lebensfunktionen) begonnen. Auch das ist Routine. Welcher Geräte und Verfahren zum Einsatz kommen, hängt von der jeweiligen Operation ab. Mit folgenden „Dingen“ wirst du allerdings immer „verkabelt“:
- Pulsoxymeter: hört sich super kompliziert an; ist aber im Wesentlichen nur ein kleiner Clip, der dir auf einen Finger oder Zeh gesteckt wird, und deinen Puls (=wie oft schlägt dein Herz pro Minute) und deine Sauerstoffsättigung (= wie viel Sauerstoff hast du im Blut) misst
- Blutdruckmanschette: wirst du wahrscheinlich vom Arzt kennen; ist nicht anders als eine Manschette, die dir um den Oberarm gelegt wird und regelmäßig deinen Blutdruck misst
- kleines EKG (=Elektrokardiogramm): auch das hört sich kompliziert an; sind aber nur vier „Pickerl“, die dir entweder auf den Oberkörper oder auf die Extremitäten geklebt werden und deine (elektrische) Herzaktivität messen
Nach der Narkoseeinleitung kommen dann grundsätzlich noch einige weitere „Dingen“ dazu, die müssen dich aber nicht interessieren, da du dann schon tief und fest unter Vollnarkose sein wirst.
Die eigentliche Narkoseeinleitung geht extrem schnell; das Narkosemittel bekommst du in der Regel über den vorher erwähnten Zugang über die Vene gespritzt. Bis zum Eintritt der Wirkung dauert es nur ein paar Sekunden. Diesen Teil nimmt jeder sehr unterschiedlich war; ist aber grundsätzlich über haupt nicht unangenehm und geht viel schneller und einfach als einschlafen.
Über die Maske, die du vorher/währenddessen aufgesetzt bekommst, bekommst du im Normalfall nur medizinischen Sauerstoff (=100% Sauerstoff) zum Einamten. Sauerstoff ist grundsätzlich ein farb-, geschmacks- und geruchloses Gas; die Maske bzw. das, was rauskommt, richt also nach nichts. Manche Leute berichten aber trotzdem davon, irgendwas zu riechen.