Der Name Mohrenstraße (nach dunkelhäutigen Dienern am Königshof in Berlin, die dort im 18. Jahrhundert wohnten) wird von Vielen als rassistisch und nicht mehr zeitgemäß empfunden, so dass die Berliner BVG die gleichnamige U-Bahn-Station "Mohrenstraße" nach einer anderen Straße in der Nähe umbenennen wird (hierzu habe ich bereits eine Frage gestellt).
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/bvg-zu-debatte-ueber-mohrenstrasse-in-berlin-wir-wollen-ja-nicht-unbedingt-glinkastrasse-heissen-a-3a637780-60f4-4e8f-bd4c-9d4eec82e6ee
Politik, Bezirksverwaltung und Bürger wollen aber auch die Mohrenstraße selbst umbenennen. Der neue Name soll sich auf eine afrikanischstämmige Persönlichkeit beziehen - als Gegenentwurf zum "Mohren", einem anonymen dunkelhäutigen Exot und Wilden.
Ich will keine neue Diskussion beginnen, ob ihr die Umbenennung gut findet oder nicht (sie ist beschlossene Sache), sondern welche dieser afrikanischstämmigen Personen euch am ehesten als Namensgeber zusagt.
Zwar sind Martin Luther King und Nelson Mandela weltweit bekannt, aber ich persönlich fände es besser, Jemanden mit Bezug zu Deutschland zu nehmen. Zur Auswahl stehen:
Martin Luther King: Pastor und Bürgerrechtler in den USA. Von Rassisten ermordet.
Nelson Mandela: Bürgerrechtler und erster "schwarzer" Präsident Südafrikas.
Königin von Saba: antike Königin aus Ostafrika
Anton Wilhelm Amo: Philosoph im 18. Jahrhundert, erster afrodeutscher Gelehrter
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anton_Wilhelm_Amo
Hans-Jürgen Massaquoi: afrodeutscher Journalist und Bürgerrechtler. Kindheit in der Nazizeit verbracht, später in die USA ausgewandert. Verfilmte Autobiographie: "Neger, Neger, Schornsteinfeger"
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hans-J%C3%BCrgen_Massaquoi
Theodor Wonja Michael: afrodeutscher Journalist, Schauspieler und Mitarbeiter des BND
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Theodor_Wonja_Michael
George Floyd: Opfer von Polizeigewalt. Sein Tod war Auslöser für weltweite Proteste und eine notwendige Rassismus-Debatte